
Gut, dann muß ich es so beschreiben:
Gehäuse mit weißer Farbe gestrichen, danach mit Klarlack ein Furnier drauf nachgebildet. War an sich nicht schlecht gemacht,
es hätte sogar original sein können. Nach vorsichtigem entfernen der Farbe an einer versteckten Ecke sah man dann, das
die Farbe nachträglich aufgebracht war, denn es kam das Holz in Nußbaum gebeizt, teils schwarz mattiert und Reste von Schellack zum Vorschein.
Innen war der kleine Regulator mit brauner Farbe "verschönt".
Aufsatz fehlte, sämtliche Puppen ebenso.
Da ich kein Freund von Abbeizern bin, habe ich zuerst versucht, die Farbe mittels Heißluftpistole zu entfernen. Funktionierte wie schon bei
anderen Sachen, die ich so schon gemacht habe, wunderbar.
Dabei kam unten dann die nächste Bescherung zum Vorschein - der Regulator scheint mal runter gefallen zu sein,
denn unten fanden sich Reparaturarbeiten mit reichlich Spachtelmasse, die mehr oder weniger durch die nachträglich aufgebrachte Farbe noch hielten.
Jetzt ohne Farbe hatten die Teile keine Lust mehr zu halten und verabschiedeten sich.
Wenn man nun vor so einem Trümmerhaufen sitzt, kann einem schon mal das Gefühl beschleichen, man muß jetzt heulen oder erst mal nen
Befreiungsschrei loslassen. Meine Frau kam ins Zimmer, sieht meine Mine und das Desaster und verabschiedete sich von mir erstmal für die nächsten Stunden ebenso.
Am nächsten Tag bekam mein Uhrmacher das Uhrwerk. Schließlich heißt es ja "Geteiltes Leid ist halbes Leid"

Naja, der Versuch ging nach hinten los.
Ergebnis:Werk fix und fertig - 5 Lager waren hin, Minutenradzapfen mußte rolliert werden, das Ankerrad eierte, sein Trieb edenso und der Zapfen war kaputt.
Das zur Bestandsaufnahme.
Nachdem viel Zeit vergangen ist, inzwischen hatte ich schon das Uhrwerk wieder in einem Top Zustand zurück, erhielt das Gehäuse wieder einen annehmbaren Zustand
und einen nach Originalunterlagen nachgebauten Aufsatz. Nächstes Problem, ich hatte für die Teile, wo die Puppen drauf gesetzt werden altes Weichholz verwendet.
Die Verzierungen da einzubringen war unmöglich, da das alte Holz trotz vorsichtigem fräsen mittels Dremel sich nicht bearbeiten lies. Die Verzierungen sind zu klein und das Holz zu weich /zu alt.
Also in das Holz einen passenden Ausschnitt gemacht, von den Zierleisten des Regulatorgehäuses einen Gipsabdruck gemacht und neue Zierleisten aus einer Spachtelmasse hergestellt.
Die Puppen dazu habe ich mir anfertigen lassen nach Maßangaben. Die habt Ihr schon in dem anderen Thread gesehen.
Jetzt hat der Regulator seinen Platz wieder an einer Wand bei mir gefunden und meldet sich zu jeder vollen Stunde.

Ein Bild habe ich noch vom Urzustand gefunden, allerdings nur zu öffnen mit "word pad"
Den Rest seht Ihr in meinem ersten gestaltetem "Videobild". Naja ich glaube jetzt, das Erstellen dieser kleinen Bastelei auf youtube gestaltete sich für mich
schwerer als das Regulatorgehäuse zu machen.

Also viel Spaß damit, mal schauen wer den "Gong" erkennt - das dürfte eigentlich nicht schwer werden.

http://www.youtube.com/watch?v=p0EO5HDTZ-E