Hallo,
damit dieses Thema noch einen guten Abschluss bekommt, hat Thomas die Uhr zu mir geschickt.
Also habe ich mir erst einmal das Echappement angeschaut.
Von oben das bekannte Bild, außer der defekten UW keine Auffälligkeit.
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Betrachtet man aber die Rückseite, sieht man, das das Ankerradlager ein Langloch ist.
Das kann natürlich so nicht bleiben, da muß ein Lager eingesetzt werden.
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Dann wollen wir mal das Echappement in seine Bauteile zerlegen. Erstaunlich, wo man überall Öl in großen Mengen findet wo es weder hingehört noch benötigt wird.
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Und hier haben wir die Unruh, der der obere Zapfen abhanden gekommen ist.
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Wie vermutet, finden wir ihn hier.
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Nächster Arbeitsgang, Ausbau der alten und Anfertigung der neuen Welle.
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Montage der neuen Welle.
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Nun wenden wir uns dem Lager des Ankerrades zu. Hier noch einmal das Langloch.
Beim Aufbohren/Aufreiben des Lagers muß man natürlich darauf achten, das es zentrisch zur ursprünglichen Lage geschieht. Besonders genau wird dies, wenn die Platine hierzu fixiert/eingespannt wird und möglichst exakt zur Bohrerachse ausgerichtet wird. Eine zuvor eingespannte Zentrierspitze hilft dabei die erforderliche Lage einzustellen.
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Um den erforderlichen Durchmesser festzustellen, wird der Zapfen des Ankerrades ausgemessen.
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Anschließend ein passendes Lager ausgewählt und das Loch 1/10 mm kleiner gebohrt. Abschließend mit einer konischen Reibahle auf die endgültige Größe von innen nach außen aufgerieben bis das Lager ca. 1/3 seiner Höhe hinein geht. Dann kann es von der Innenseite her eingepresst werden.
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Hat man den Innendurchmesser des Lagers etwas knapp gewählt, kann es schon mal vorkommen, das anschließend der Zapfen nicht mehr passt weil der Innendurchmesser durch den Einpressdruck etwas kleiner geworden ist. Hier hilft die Glättahle.
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Nun kann alles in die "Waschmaschine".
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Um anschließend wieder montiert zu werden.
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Die Uhr feiert im Mai 2011 Ihren 50. Geburtstag, also noch zu jung, um schon in Rente zu gehen.
Gruß Fritz
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