Urgos Standuhr Ankerrad UW 32058(D oder 0)

Funktion, Ratschlaege, Fragen,.....
Forumsregeln
Falls hier theoretische Hilfen angeboten werden, so sollen und können sie keinen Uhrmacher ersetzen. Sie sind ohne jede Garantie oder Gewähr und jeder muss selbst wissen, was er sich zutrauen kann und dass man mit einem Selbstversuch evtl. leichtfertig die Uhr zerstören könnte. Vor allen Dingen wertvolle Uhren gehören in die Hand eines Fachmanns. Vielleicht sogar eines Fachmanns hier aus dem Forum. Laien sollten unbedingt den oben angepinnten Hinweis über Uhrenfedern lesen.
Benutzeravatar
Fritz
Beiträge: 174
Registriert: Fr 8. Okt 2010, 13:29
Kontaktdaten:

Re: Urgos Standuhr Ankerrad UW 32058(D oder 0)

Beitrag von Fritz »

Hallo Peter,
meine Bemerkung war nicht auf eine bestimmte Person bezogen sondern allgemein weil immer öfter zu lesen. Hier z.B. in zwei aufeinanderfolgenden Antworten zu einem Zeitpunkt wo alle nur raten konnten.
Und damit Schluß.
Du meinst sicher das Ankerrad und nicht den Anker.
KleineSekunde
Moderator
Beiträge: 1281
Registriert: Fr 20. Aug 2010, 22:02

Re: Urgos Standuhr Ankerrad UW 32058(D oder 0)

Beitrag von KleineSekunde »

Hallo,

aufgrund des nun von Peter eingestellten Fotos (an der Stelle herzlichen Dank dafür) scheint es jedenfalls wohl keine "Kleinigkeit" zu sein, die es möglicherweise aber auch durchaus hätte sein können...

Irgendwie scheint es immer ein Spagat zwischen fragender und unterstützender Hilfestellung und dem frühzeitigen Verweis auf fachmännische Unterstützung zu sein: Es recht zu machen jedermann, ist eine Kunst, die keiner kann!


Hallo Danka,

das Ankerrad scheint mir aufgrund des Fotos wohl nicht reparabel zu sein. Auch wenn es somit wohl eher ein "wirtschaftlicher Totalschaden" sein könnte, je nach Interessenlage könnte dies aber durchaus auch ein Einstieg in das Hobby Uhren / Reparatur darstellen: Einlesen in die Materie, Ersatzteilbeschaffung, eigene Versuche,...

Da in eurem Fall ohnehin ein größerer Schaden vorzuliegen scheint: Nur Mut! Im Zweifel kann es hier nicht wirklich schlechter werden, aber eventuell ergäbe sich dann ja doch ein Erfolgserlebnis...

Ich denke, hier wäre dann intensive Eigeninitiative gefragt oder eben doch fachmännische Unterstützung. Je nach dem!

Schöne Grüße

Guido / KleineSekunde
petsch
Administrator
Beiträge: 1862
Registriert: So 15. Aug 2010, 18:10

Re: Urgos Standuhr Ankerrad UW 32058(D oder 0)

Beitrag von petsch »

Fritz hat geschrieben:Du meinst sicher das Ankerrad und nicht den Anker.
natürlich meinte ich das Ankerrad. :oops: .


Da das Ankerrad anscheinend einen Totalschaden hat, muss man nach Ersatz suchen, was ja von Anfang an Dankas Wunsch oder Bitte war, ihr dabei zu helfen.


@ Danka

Gibt es irgendwelche Bezeichnungen auf dem Werk ? Vielleicht hat ja tatsächlich jemand so etwas liegen. Oder hat einen Tipp wo man ein Ankerrad oder ein Ersatzwerk bekommt.
Aber nur mit einem Foto von oben kann man das Werk nicht erkennen. Am besten wäre also eine Bezeichnung, falls vorhanden und wenigstens ein Foto direkt von hinten. Falls es auch ein Foto des Werks von vorne (ohne Zifferblatt) gäbe, wäre es wohl noch besser.

An die Uhrmacher habe ich eine Frage dazu: Wie kann es zu so einem Schaden kommen ? Ich habe das so noch nie gesehen. War evtl. wohl die Ankerwelle verstellt und dann hat das Gewicht das Ankerrad einfach durchgezogen ? Evtl. auch ein viel zu schweres Gewicht ?

Soweit zum Thema.



@ Fritz
Zu dem anderen:

Ich weiß natürlich genau was Du meinst. Und kann die Reaktion eines Uhrmachers gut nachvollziehen, wenn die Arbeit durch schnell hingeworfene Kommentare sozusagen heruntergemacht wird. Oder wenn durch Fragen nach Vorgehensweisen und Tipps dazu, es so erscheinen mag, als wenn jeder das einfach so könnte. Da macht jedes Forum, das evtl. bei Problemen Hilfestellung gibt, und deren Mitglieder aus Laien wie auch aus Profis, die damit ihr Geld verdienen, besteht, eine Gratwanderung. Und wahrscheinlich erfordert es von so manchem Uhrmacher viel Geduld so etwas zu ertragen.

Ich habe mit 16 Jahren (ist 40 Jahre her) angefangen mich mit alten Uhren zu beschäftigen, habe als Nichtuhrmacher, aber trotzdem meiner Meinung nach mit technischem Verständnis, schon selbst oft verzweifelt nach Fehlern in Uhren gesucht und habe darüberhinaus oft genug einem Uhrmacher, der inzwischen leider verstorben ist, über die Schulter geschaut.

Und als Käufer und Verkäufer von Uhren habe ich auch schon oft genug gehört :"die muss doch "nur" gereinigt werden " oder ähnliches. Eigentlich zum Verzweifeln, wenn man weiß, wie oft viel mehr hinter einem Defekt steckt. Eigentlich ist es fast nie nur mit einer Reinigung getan und selbst eine "einfache" aber gut ausgeführte Reinigung einer Uhr ist ja viel mehr Arbeit und Zeiteinsatz als mancher Laie es sich vorstellen kann.

Ich habe nur auf den Kommentar reagiert, weil ich im Laufe meines Forumslebens , sowohl hier, wie auch im pocketwatchforum, schon so oft erlebt habe, dass Kommentare, ob angebrachte und gut gemeinte, oder im Zorn geschriebene, falsch angekommen sind und der Gegenüber sich beleidigt zurückgezogen hat oder einfach nur enttäuscht war.

Ich habe schon Nächte durch über Privatnachrichten versucht Leute wieder zu beruhigen, weil sich etwas aufgescháukelt hat, was eigentlich gar nicht nötig ist.

Und das große Problem für das Forum ist (und darauf achte ich, weil mir das Forum am Herzen liegt), dass sich, egal um welche Seite es geht, der aufgeschaukelte Zorn oder die Enttäuschung auch immer gegen das Forum richtet.
Egal, ob es sich um Leute handelt, die ganz neu im Forum sind und denen einfach von Anfang an Unfähigkeit unterstellt wird, oder ob es sich um alte Forumshasen handelt, denen durch irgendeinen Kommentar auf die Zehen getreten wird, alle vergessen, dass das Form aus lauter einzelnen Individuen besteht, die einzig und allein für Ihre Kommentare selbst verantwortlich sind. Es heisst fast immer "das Forum macht das und das falsch" .
Es geht aber doch nicht um "einen" gegen "das Forum", sondern es sollte so sein, dass wir alle dieses Forum ausmachen, auch wenn es immer wieder einige geben wird, die und deren Kommentare uns nicht so liegen.

Auch Guido und ich, die wir uns im Moment hauptsächlich um die Forumsbelange kümmern, sind nicht "das Forum". Wir können nur versuchen, es so hinzubekommen, dass nichts total aus dem Ruder läuft.
Aber ihr könnt mir glauben, es ist nicht immer leicht, es möglichst allen Recht zu machen. Beschwerden kommen von verschiedenen Seiten und sind sogar oft total entgegengesetzt. Manchmal kommt es einer Quadratur des Kreises gleich.
Und natürlich haben wir Moderatoren auch zu vielen Themen unser eigene Meinung und sind vor allem auch unvollkommene Menschen. Das erschwert es zusätzlich ;)

Auf jeden Fall zucke ich (und ich denke bei Guido ist es nicht anders) jedes Mal etwas zusammen, wenn irgendwer irgendwas schreibt, was widerum irgendwen wieder aufregen könnte. Für uns heisst das evtl. wieder Ärger oder im schlimmsten Fall, dass sich wieder jemand, der sich regelmässig beteiligt, aus momentaner Verärgerung oder Enttäuschung ganz zurückzieht. Leider haben wir von den Zurückgezogenen schon zu viel gehabt in den letzten Jahren.

So, tut mir leid, dass gehörte überhaupt nicht zum eigentlichen Thema, aber ich musste es mal so zwischendurch loswerden.

Gruß
Peter
walter der jüngere

Re: Urgos Standuhr Ankerrad UW 32058(D oder 0)

Beitrag von walter der jüngere »

An die Uhrmacher habe ich eine Frage dazu: Wie kann es zu so einem Schaden kommen ? Ich habe das so noch nie gesehen. War evtl. wohl die Ankerwelle verstellt und dann hat das Gewicht das Ankerrad einfach durchgezogen ? Evtl. auch ein viel zu schweres Gewicht ?
Hallo,

vorab:
Was ich auf dem Bild zu erkennen glaube:
Am Hemmrad fehlen nicht nur die Zahnspitzen, sondern von den Zähnen des Hemmrades ist m.E. nicht mehr viel vorhanden.

@petsch:
Ich glaube, so viel ist unstrittig:
So ein Schaden entsteht nicht bei regulärem Zustand / bei regulärem Betrieb des Werkes.

Bei regulärem Zustand / regulären Einstellungen des Werkes ist so ein Schaden m.E. auch dann nicht sofort und ohne Weiteres zu erwarten, wenn "versehentlich mal (also einigermaßen kurzzeitig) ein möglicherweise viel, viel zu schweres Gewicht angehängt" wird.
Auch bei dem Szenario "nur das Pendel war eventuell nicht (oder: nicht richtig) eingehängt" ist das kurzfristige Entstehen so eines Schadens ziemlich unwahrscheinlich - denn wenn das Pendel nicht, oder nicht richtig eingehängt ist, dann ist diese Störung schon am dann deutlich ungewöhnlichen Ganggeräusch sofort gut erkennbar.

Zur Werkbezeichnung:
Die Werk- / Kaliberbezeichung wurde bereits von Userin Danka genannt - und zwar in der Titelzeile des Threads.

Walter d. J.
petsch
Administrator
Beiträge: 1862
Registriert: So 15. Aug 2010, 18:10

Re: Urgos Standuhr Ankerrad UW 32058(D oder 0)

Beitrag von petsch »

walter der jüngere hat geschrieben:@petsch:Ich glaube, so viel ist unstrittig:So ein Schaden entsteht nicht bei regulärem Zustand / bei regulärem Betrieb des Werkes.
Das ist völlig unstrittig, das muss schon ein "größerer Unfall" gewesen sein. Falls es vielleicht durch Lösung des Ankerlagers auf der Rückseite passiert ist und der Anker den Durchmarsch überstanden haben sollte, würde vielleicht wirklich ein neues Ankerrad helfen.

Die Bezeichnung im Titel habe ich wohl gesehen, habe es aber für die Typenbezeichnung der Uhr gehalten. Auch, weil ich eine solche durch Google als Werk nicht gefunden habe. Vielleicht gibt es Standardkaliber und genau diese Nummer ist irgendetwas mit einer
Variante.

In Amerika habe ich einen Teilehändler gefunden, aber der liefert nur ab 75 Dollar ausserhalb der USA und wahrscheinlich nur mit hohen Versandkosten. Aber fragen kostet ja nichts.
Hier ist jedenfalls seine Internetseite : http://www.bckntime.com/Urgos_clock_parts.html

Gruß
Peter
Schorsch
Beiträge: 139
Registriert: Sa 5. Jul 2014, 01:53

Re: Urgos Standuhr Ankerrad UW 32058(D oder 0)

Beitrag von Schorsch »

Grüßt euch,
ich denke, so problematisch ist das doch nicht. der Hemmungsrad - Abstand zum Anker ist bekannt, die Zahnzahl läßt sich bestimmt noch abzählen. Da würde ich das Hemmungsrad einfach nachkonstruieren. Das Fräsen des Rades dauert weniger als ne Viertelstunde einschl. Schenkelung. Das habe ich schon oft gemacht, auch bei Drehpendeluhren.
grüße
Schorsch
Benutzeravatar
Thomasmax
Beiträge: 49
Registriert: So 9. Aug 2015, 00:45
Wohnort: 91074 Herzogenaurach

Re: Urgos Standuhr Ankerrad UW 32058(D oder 0)

Beitrag von Thomasmax »

nochmal zur Aufregung hier.

ich verstehe nicht, durch was sich hier ein Uhrmacher "heruntergemacht" fühlen sollte. Das war bestimmt nicht meine Absicht. Wenn man davon ausgeht, das an der Uhr nichts kaputt ist, sondern nur die Ankerbrücke verstellt ist (so etwas gibt es, das hatte ich auch schon), dann ist es für eine Person mit dem notwendigen Fachwissen (was ein Uhrmacher ja hat) nicht schwer, dieses zu korrigieren. Der Zeitaufwand hält sich ebenfalls in Grenzen, das kann ich sagen, weil ich es auch schon gemacht habe.

Was anderes wollte ich nicht sagen. Wenn mehr zu tun ist, ist es natürlich keine Kleinigkeit mehr, das ist klar (habe ich mir gedacht).

Also Entschuldigung, wenn ich auch nicht weiß wofür.

Thomas
walter der jüngere

Re: Urgos Standuhr Ankerrad UW 32058(D oder 0)

Beitrag von walter der jüngere »

Schorsch hat geschrieben:Grüßt euch,
ich denke, so problematisch ist das doch nicht. der Hemmungsrad - Abstand zum Anker ist bekannt, die Zahnzahl läßt sich bestimmt noch abzählen. Da würde ich das Hemmungsrad einfach nachkonstruieren. Das Fräsen des Rades dauert weniger als ne Viertelstunde einschl. Schenkelung. Das habe ich schon oft gemacht, auch bei Drehpendeluhren.
grüße
Schorsch
@Schorsch: Prima! Ganz toll! Echt super. So eine Hilfsbereitschaft gepaart mit KnowHow und den entsprechenden Ressourchen (Möglichkeiten, so etwas auch gleich noch anzufertigen) ist heutzutage echt selten.
Deshalb auch meine große Freude über diesen Post von Schorsch.


Bei diesem Angebot wird bestimmt auch Userin Danka das Herz im Leibe jubeln!
Prima Angebot, was Schorsch da gemacht hat. Damit hat das Problem von Danka offenbar doch eine wunderbare Lösung gefunden. Toll.

Viel Erfolg!

Walter d. J.

P.S.: Wenn das Werk dann wieder läuft - ein kleiner Bericht über die Anfertigung des Ankerrades (und über das, was evtl. noch am Werk zu tun notwendig war) würde sicher einige UserInnen hier im Forum sehr interessieren.
Schorsch
Beiträge: 139
Registriert: Sa 5. Jul 2014, 01:53

Re: Urgos Standuhr Ankerrad UW 32058(D oder 0)

Beitrag von Schorsch »

Grüß Dich Walter,
aber so viel Lob habe ich doch nicht verdient, es ist doch eigentlich eine ganz banale Verrichtung und ich verstehe die Polemik, die da entwickelt wurde, überhaupt nicht. Etliche wissen es nicht besser und meinen .. ach ich laß es lieber. Die Herstellung erfolgt bei mir auf einer Eigenbau - CNC - Maschine. (keine "Fräse" ) Die wiegt etwa 800 Kg und hat diverse Anbauteile wie Drehachse, 2,2 kW Spindel, HF - Spindel 125000 RpM usw.
Gerne helfe ich , wenn es möglich ist.
Grüße
Schorsch.
Benutzeravatar
Der_Stromer
Beiträge: 571
Registriert: Fr 11. Jan 2013, 09:21
Wohnort: 92272 Freudenberg (Oberpfalz)
Kontaktdaten:

Re: Urgos Standuhr Ankerrad UW 32058(D oder 0)

Beitrag von Der_Stromer »

:( Irgendwo habe ich diesen Faden doch schon mal gelesen? :o ??Werkstattforum??

...und wenn man mich fragen sollte, ist das Rad unterm Anker kein Hemmrad, sondern ein "normales" Zahnrad, dass jetzt aber total hinüber ist.

Mein Rat: Ab zum Uhrmacher damit und nach dem KV entscheiden, ob man dann die Uhr auf den Schrank stellt und bewundert, dass sie 2 mal am Tag die sehr genaue Zeit anzeigt, oder die Uhr reparieren lässt, was sicher nicht mit 50,- Euronen abgehen wird.

@ Schorsch: Stell Deine Maschine doch mal mit Bildern hier vor. Wir sind doch überhaupt nicht neugierig. Und Dein Angebot, Räder und so herstellen zu können, ist sicher für viele hier im Forum sehr verlockend!
Hallo aus der Oberpfalz
Rolf-Dieter, der Stromer

http://www.rolf-dieter-reichert.de
Antworten