Probleme beim 1/4 Std-Schla´gwerk Wiener Uhr

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Falls hier theoretische Hilfen angeboten werden, so sollen und können sie keinen Uhrmacher ersetzen. Sie sind ohne jede Garantie oder Gewähr und jeder muss selbst wissen, was er sich zutrauen kann und dass man mit einem Selbstversuch evtl. leichtfertig die Uhr zerstören könnte. Vor allen Dingen wertvolle Uhren gehören in die Hand eines Fachmanns. Vielleicht sogar eines Fachmanns hier aus dem Forum. Laien sollten unbedingt den oben angepinnten Hinweis über Uhrenfedern lesen.
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gegensatz
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Probleme beim 1/4 Std-Schla´gwerk Wiener Uhr

Beitrag von gegensatz »

Hallo

ich hoffe, Ihr seid gut ins neue Jahr 2015 gekommen und wünsche allen Forumsteilnehmern alles Gute, viel Glück und vor allem Gesundheit im neuen Jahr. Nachfolgend ein paar Infos zu meiner Person: ich werde heuer 61 Jahre alt und mußte vor 4 Jahren aufgrund Krankheit meinen Beruf aufgeben und bin seitdem in Erwerbsunfähigkeitsrente. Vor 15 Jahren habe ich begonnen, franz. Pendulen zu sammeln, von denen ich auch Einige habe. Viel Spaß bereitet mir das Aufarbeiten der teilweise sehr maroden und unschönen Gehäuse. Damals hatte ich auch noch einen Uhrmacher, heute leider nicht mehr, der mir das Zerlegen, Reinigen, Ölen und Fetten, Federwechsel, Zusammenbau, Einstellen usw. gezeigt hat. Inzwischen habe ich schon viele solcher Werke gereinigt und alle laufen noch wunderbar :D.

Vor 1 Jahr habe ich meine Liebe zu den Wiener Uhren endeckt. Auch hier macht es großen Spaß, die Gehäuse wieder aufzubereiten, die sich teilweise in einem fürchterlichen Zustand befinden. Nun, Zeit dafür habe ich ohnehin genug, da ich bewegungsmäßig ziemlich eingeschränkt bin. Lediglich mit den empfindlichen und komplizierten Uhrwerken habe ich meine liebe Not, da ich hier nicht die Erfahrung habe wie bei den Pendulenwerken. Damit sind wir auch bei dem Thema, das ich in dem Beitrag von Rolf-Dieter angeschnitten habe.

Daher mein Vorschlag: ich werde in Kürze das Uhrwerk mit den Problemen und das sind einige sowie Bildern hier einstellen in der Hoffnung, daß vor allem das Stundenschlagwerk mit Eurer Hilfe wieder ordnungsgemäß funktioniert. Sollte dies auf diesem Wege nicht gehen, würde ich einen Uhrmacher oder Profi, der sich mit solchen Werken wirklich auskennt, bitten, das Werk für mich so einzustellen, daß es funktioniert, wie es soll. Selbstverständlich komme ich für die entstehenden Kosten auf. Die Regelungen, so denke ich, erledigen wir dann per PN.
Ich möchte eines verhindern, daß durch irgendwelche Basteleien meinerseits mehr Schaden entsteht als vielleicht ohnehin schon vorhanden ist. Vielleicht ist es auch nur eine Einstellungssache, die ein Profi sofort erkennt, aber ich nicht. Natürlich lerne ich auch gerne wieder dazu.

Einen Punkt möchte ich noch ansprechen: wie viele Teilnehmer hier im Forum bin auch ich in einem anderen Forum angemeldet. Ich möchte nicht, daß es deshalb zu irgendwelchen Verwicklungen kommt, weil ich den Beitrag, den ich auch hier einstellen möchte, auch in einem anderen Forum eingestellt habe. Haben ja andere auch schon gemacht. Ich möchte keinesfalls, daß sich die Teilnehmer dieses Forums oder des anderen Forums zurückgesetzt fühlen, weil vielleicht der Eindruck entstehen könnte, ich traue den Tipps und Hinweisen des einen Forums nicht und gehe daher auch noch damit in ein anderes Forum. Ich betone ausdrücklich, daß dies von mir keinenfalls bezweckt ist. Sollte dies nicht gewünscht sein, bitte ich die Forumsleitung um Mitteilung.

Viele Grüsse und ich melde mich in Kürze.
Norbert
Zuletzt geändert von petsch am Sa 3. Jan 2015, 17:42, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: vom ursprünglichen Thread abgetrennt und mit ganz leichten Änderungen hierher als neuen Thread verschoben
petsch
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Re: Probleme beim 1/4 Std-Schla´gwerk Wiener Uhr

Beitrag von petsch »

Hallo Norbert,
ich habe das hier, wie wir es besprochen hatten, in den Bereich "Technik und Reparatur" verschoben.

Wenn Du Fotos der Uhr hast, freuen wir uns, wenn Du sie uns trotz Deiner Bedenken zeigst und vielleicht kann Dir ja geholfen werden.
Hier hat jedenfalls soweit ich das beurteilen kann , niemand etwas dagegen. Ich jedenfalls nicht ;-)

Gruß
Peter
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gegensatz
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Re: Probleme beim 1/4 Std-Schla´gwerk Wiener Uhr

Beitrag von gegensatz »

petsch hat geschrieben:Hallo Norbert,
ich habe das hier, wie wir es besprochen hatten, in den Bereich "Technik und Reparatur" verschoben.

Wenn Du Fotos der Uhr hast, freuen wir uns, wenn Du sie uns trotz Deiner Bedenken zeigst und vielleicht kann Dir ja geholfen werden.
Hier hat jedenfalls soweit ich das beurteilen kann , niemand etwas dagegen. Ich jedenfalls nicht ;-)

Gruß
Peter
Hallo Peter,

vielen Dank für Deine Mühe. So ist wenigstens der Beitrag sauber abgetrennt und ich kann dann in Kürze die betreffenden Bilder einstellen. Ich muß mich jetzt noch mit dem Hochladen der Bilder beschäftigen, aber ich denke, das wird schon und wenn nicht, dann lese ich mal hier im Forum nach.

Viele Grüsse

Norbert
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gegensatz
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Re: Probleme beim 1/4 Std-Schla´gwerk Wiener Uhr

Beitrag von gegensatz »

Liebe Uhrenfreunde,

wie versprochen, stelle ich nachfolgend ein paar Bilder des Problemuhrwerkes ein. Ein paar Infos zum Werk: Am Werk befindet sich noch die Auslösevorrichtung für ein Spielwerk, das bei der Uhr leider nicht mit dabei war, da es der vorherige Besitzer ausgebaut und separat verkauft hat. Was will man da sagen oder machen? Das Werk verfügt auch über eine Datumsanzeige. Auf einem der Bilder sieht man den kleinen Zeiger hierfür.

Mit dem Werk selbst gibt es riesige Probleme: der Stundenschlag funktioniert nicht, da die Stunden mal geschlagen werden, dann wieder nicht oder falsch, am Rechen war ein Zahn zur Hälfte abgebrochen, Auslösehebel springt über den Rechen, am Auslösehebel des Stundenschlags wurde ein Lötbatzen angebracht, um ihn zu beschweren. Vermutlich stimmen auch die gesamten Einstellungen oder auch die Kadratur nicht bzw. das Zusammenspiel zwischen Rechen und Stundentafel usw. usw. So wie ich die Sache sehe, wurde an dem Werk früher schon mal ganz gewaltig herumgepfuscht und ich muß es jetzt ausbaden. Leider weiß man das vorher nicht. Es nützt aber nichts, denn ich brauche das Werk für das dazugehörige Gehäuse, das ich derzeit zerlegt habe und komplett neu aufbaue, da der jetzige Zustand keine andere Alternative zuläßt.

Da ich selbst kein Uhrmacher bin und dem Werk nicht weitere Schäden zufügen möchte, habe ich mich entschlossen, es in die Hände eines fachkundigen Uhrmachers zu geben, der sich mit solchen Werken sehr gut auskennt. Ich meine, daß es in diesem Fall das Vernünftigste ist. Ich hätte es gerne selbst hingebracht, weil man hierbei immer wieder dazulernt, aber in diesem Fall kenne ich auch meine Grenzen.

Wenn ich das Werk wieder habe und das Gehäuse fertig ist, werde ich hier auch ein paar Fotos vom Endergebnis einstellen - wird aber mit Sicherheit noch etwas dauern.

Und hier nun die versprochenen Bilder:

DSCF1684.JPG
DSCF1683.JPG
DSCF1681.JPG
$_57.JPG12.JPG
Viele Grüsse

Norbert
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gegensatz
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Re: Probleme beim 1/4 Std-Schla´gwerk Wiener Uhr

Beitrag von gegensatz »

gegensatz hat geschrieben:Liebe Uhrenfreunde,

wie versprochen, stelle ich nachfolgend ein paar Bilder des Problemuhrwerkes ein. Ein paar Infos zum Werk: Am Werk befindet sich noch die Auslösevorrichtung für ein Spielwerk, das bei der Uhr leider nicht mit dabei war, da es der vorherige Besitzer ausgebaut und separat verkauft hat. Was will man da sagen oder machen? Das Werk verfügt auch über eine Datumsanzeige. Auf einem der Bilder sieht man den kleinen Zeiger hierfür.

Mit dem Werk selbst gibt es riesige Probleme: der Stundenschlag funktioniert nicht, da die Stunden mal geschlagen werden, dann wieder nicht oder falsch, am Rechen war ein Zahn zur Hälfte abgebrochen, Auslösehebel springt über den Rechen, am Auslösehebel des Stundenschlags wurde ein Lötbatzen angebracht, um ihn zu beschweren. Vermutlich stimmen auch die gesamten Einstellungen oder auch die Kadratur nicht bzw. das Zusammenspiel zwischen Rechen und Stundentafel usw. usw. So wie ich die Sache sehe, wurde an dem Werk früher schon mal ganz gewaltig herumgepfuscht und ich muß es jetzt ausbaden. Leider weiß man das vorher nicht. Es nützt aber nichts, denn ich brauche das Werk für das dazugehörige Gehäuse, das ich derzeit zerlegt habe und komplett neu aufbaue, da der jetzige Zustand keine andere Alternative zuläßt.

Da ich selbst kein Uhrmacher bin und dem Werk nicht weitere Schäden zufügen möchte, habe ich mich entschlossen, es in die Hände eines fachkundigen Uhrmachers zu geben, der sich mit solchen Werken sehr gut auskennt. Ich meine, daß es in diesem Fall das Vernünftigste ist. Ich hätte es gerne selbst hingebracht, weil man hierbei immer wieder dazulernt, aber in diesem Fall kenne ich auch meine Grenzen.

Wenn ich das Werk wieder habe und das Gehäuse fertig ist, werde ich hier auch ein paar Fotos vom Endergebnis einstellen - wird aber mit Sicherheit noch etwas dauern.

Und hier nun die versprochenen Bilder:

DSCF1684.JPG
DSCF1683.JPG
DSCF1681.JPG
$_57.JPG12.JPG
Viele Grüsse

Norbert
Liebe Uhrenfreunde,

ich bitte um Entschuldigung, denn fast hätte ich vergessen, daß ich in meinem Ursprungsbeitrag versprochen habe, Euch mitzuteilen, wie es mit meinem Problemuhrwerk ausgegangen ist.

Das Wichtigste vorweg - das Uhrwerk funktioniert wieder einwandfrei und schlägt die Halb- und Viertelstunden wieder so, wie es sein soll. Da ich selbst, wie schon geschrieben, ohne fachkundige Hilfe das Werk nicht mehr zum Laufen gebracht hätte, habe ich einen Uhrmachermeister um Hilfe gebeten. Unser Forumsmitglied wahli76 (Kurt) hat sich des Werkes dann angenommen und es wieder in einen lauffähigen Zustand versetzt. Lieber wahli76 - vielen herzlichen Dank für die tolle Arbeit :D

Die Ursachen waren:

- beim Stundenrechen wurde ein Zahn eingesetzt, der nicht richtig eingeschliffen war und der Rechen somit immer wieder zurückgesprungen ist
- die Spannung der Haltefeder, die an den Stundenrechen drückt, war viel zu stark; die Feder wurde daher dünner geschliffen
- einige Teile der Kadratur an der Vorderseite waren verbogen und somit wurde die Auslösung des Viertelstundenschlages und der Wechsel zum Stundenschlag verhindert

Jetzt in den kommenden Wintermonaten werde ich als Nächstes nun das Uhrwerk, das doch etwas verschmutzt ist, zerlegen und reinigen, damit es wieder viele Jahre seinen Dienst tun kann.

Viele Grüsse

Norbert
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