Hi Christian
Leider habe ich nicht mehr alles im Kopf, aber eines kann ich noch sagen - auf dem Foto Lenzkirch 3 (oben) neben dem Glockenhammer die Schraube ganz links. Da ist die Platine von Hand gefeilt worden. Der Lenzkircher meinte, sowas haben die Uhrenwerke nicht gemacht, da wäre es richtig rund. Die beiden Pfosten links und rechts sind auch nicht original. Auch die unsymetrische Ausrichtung der Zifferblattlöcher gab es bei Lenzkircher Werken nicht. Die Löcher der Abdeckungen der Federsperren sollen so auch nicht gefertigt worden sein.
Ich muss den guten Mann aber nochmals kontaktieren und werde dann etwas genauer dokumentieren.
Mit bestem Gruß
Gerd
Lenzkircher Uhrwerk
Re: Lenzkircher Uhrwerk
Danke!
lg Christian
lg Christian
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Fragen, Korrekturen und Ergänzungen zu meinen Beiträgen sind ausdrücklich erbeten und gewünscht!
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Re: Lenzkircher Uhrwerk
Hallo Gerd,.... ist die Platine von Hand gefeilt worden...... Die beiden Pfosten links und rechts sind auch nicht original.....Auch die unsymetrische Ausrichtung der Zifferblattlöcher gab es bei Lenzkircher Werken nicht. Die Löcher der Abdeckungen der Federsperren sollen so auch nicht gefertigt worden sein.
diese von Dir jetzt aufgeführten Gründe heißen für sich alleine noch nichts. Das sind Dinge, die beim späteren Skelettieren und bei der "Umnutzung" des Werkes entstanden sein können.
Wenn ich mir das Werk genau ansehe , dann steht für mich außerfrage, dass die Skelettierung irgendwann nachträglich und nicht in Serie gemacht worden ist. Alle Kanten sind ungleichmäßig geschnitten, von Hand gemacht.
Wenn also jemand ein Werk, das vorher in einem normalen geschlossenen Gehäuse gesessen hat, mit viel Mühe per Hand skelettiert, dann , um es irgendwie zu präsentieren. Also hat es dann auch später ein anderes Ziffernblatt, vielleicht aus skelettiert, oder Glas oder später Plexiglas und damit verbunden, andere Befestigungslöcher bekommen. Und auch die Pfosten nach hinten (wenn Du die meinst) stammen mit Sicherheit von einer anderen Verwendung des Werkes als der ursprünglichen (anderes, offenes Gehäuse) , sind also auch später gemacht, egal ob ursprünglich Lenzkirch oder nicht.
Bei diesen Begründungen ist der Kollege anscheinend von der Frage ausgegangen, ob das Werk, so skelettiert wie es jetzt ist, original ist. Aber das war uns eigentlich schon vorher klar. Für mich ist nur noch die Frage offen, ob es ursprünglich, also vor der Bearbeitung, ein Lenzkirchuhrwerk gewesen ist.
Die Frage für mich wäre dann, ob konstruktive Merkmale die nicht beim Skelettieren geändert wurden, gegen Lenzkirch sprechen und eben die von Dir erwähnte Punzierung.
Dabei sollte man aber dann unvoreingenommen vorgehen und nicht wegen der (für mich eindeutig nachträglichen)Skelettierung schon von vornherein von einem Lenzkirch-fake ausgehen und dann nach Gründen für eine negative Antwort suchen.
Damit will ich aber jetzt nicht abstreiten, dass der Kollege vom Lenzkirch-Club Recht hat, wenn er meint, dass das Werk vom Ursprung schon nicht von Lenzkirch stammt. Ich habe zwar immer wieder auch Lenzkirchuhren gehabt, bin aber eben kein Spezialist und es mag auch durchaus gefakte Lenzkirchwerke geben.
Ich habe gerade etwas gesucht, habe aber leider kein Lenzkirch signiertes Pendulenwerk zur Hand. Und da ich auch nicht täglich mit Lenzkirch zu tun habe, kann ich die Details auch nicht aus der Erinnerung bestimmen.
Gruß
Peter
Re: Lenzkircher Uhrwerk
Da stellt sich für mich schon die Frage, wer (und vor allem warum) ein von Lenzkirch nachgebautes Japy-Pendulenwerk faken sollte und dafür extra einen aufwendige Schlagstempel anfertigt, um "Lenzkirch" und "1 Million" auf die Platine zu hauen.petsch hat geschrieben: es mag auch durchaus gefakte Lenzkirchwerke geben
"Made in Germany" steht heute sicherlich bei vielen Produkten für herausragende Qualität, aber ob das Anfang des letzten Jahrhunders in der Schwarzwälder Uhrenindustrie auch schon so galt, wage ich zu bezweifeln.
Und das Argument " asymmetrischen Aufzugslöcher" kann ich auch nicht nachvollziehen, meiner Ansicht nach ist das Werk in den Fotos nur insgesamt etwas gekippt.
Ich komme zum gleichen Schluß wie Peter, nämlich dass hier jemand in fleißiger Heimarbeit Verschönerungs(?)arbeit an einem Lenzkircher Massenprodukt (1 Million!!!) geleistet hat. Des Menschen Wille ist nun mal sein Himmelreich.
Grüße
Stefan
Re: Lenzkircher Uhrwerk
An alle zusammen.
Also ich habe mit dem Lenzkircher Uhrenfreund nochmals telefoniert und ich kann eure Vermutungen soweit voll bestätigen. Es schein auch ein original Lenzkircher zu sein. Ganz genau kann ich das ab 10. Januar sagen, da kommt der gute Mann bei mir vorbei. Er kommt von der Karlsruher Gegend nach Lenzkirch und der Abstecher hierher nach Waldkirch ist ja nicht viel.
Ich wünsche allen Uhrenliebhaber die besten Festtage und einen Guten Rutsch ins Neue Jahr.
Gerd
Also ich habe mit dem Lenzkircher Uhrenfreund nochmals telefoniert und ich kann eure Vermutungen soweit voll bestätigen. Es schein auch ein original Lenzkircher zu sein. Ganz genau kann ich das ab 10. Januar sagen, da kommt der gute Mann bei mir vorbei. Er kommt von der Karlsruher Gegend nach Lenzkirch und der Abstecher hierher nach Waldkirch ist ja nicht viel.
Ich wünsche allen Uhrenliebhaber die besten Festtage und einen Guten Rutsch ins Neue Jahr.
Gerd