TN HU mit Einbaunetzteil: Pendelausschlag

spezielles über Watt und Volt
Forumsregeln
ACHTUNG : Der Betrieb und die Reparatur elektrischer Uhren kann für den Laien lebensgefährlich sein. Deshalb unbedingt die Bekanntmachung "WARNUNG: Elektrische Uhren " lesen !
Hier abgegebene Tipps können keinen Fachmann ersetzen und sind ohne jede Garantie oder Gewähr.
Antworten
Benutzeravatar
praezis
Beiträge: 312
Registriert: Sa 21. Aug 2010, 14:01
Wohnort: Karlsruhe

Re: TN HU mit Einbaunetzteil: Pendelausschlag

Beitrag von praezis »

Wynen hat geschrieben: BTW. Bei der T&N gibt es ja einen Hebel zu Weiterschaltung der Nebenuhren. Wenn man den in die Mitte stellt, blockiert das Nebenuhr-Schaltwerk, die Uhr zieht deutlich seltener auf und kann daher mit 4 Mignon-Batterien (auf 6V einstellen) mehr als ein Jahr betrieben werden.
Wusste ich noch nicht, sehr guter Tip! Danke, Hartmut

Gruß,
Frank
Fliegeruhren - Hanhart Vintage Service
Benutzeravatar
Typ1-2-3
Beiträge: 1285
Registriert: So 22. Aug 2010, 19:10

Re: TN HU mit Einbaunetzteil: Pendelausschlag

Beitrag von Typ1-2-3 »

Ist mir auch neu. Wenn ich aber bedenke, wie lange meine Uhren jeweils mit einem Satz Batterien laufen (auch die richtig alten!), dann wundert mich das nicht, denn die Elektrik dieser Uhren ist wirklich durchdacht und kann daher stromsparend laufen.

Danke Hartmut.

Frank
besra
Beiträge: 116
Registriert: Mo 17. Feb 2014, 21:24
Wohnort: bei Düsseldorf

Re: TN HU mit Einbaunetzteil: Pendelausschlag

Beitrag von besra »

Hallo zusammen,

hier ist ja richtig was los, also der Reihe nach:
wahli76 hat geschrieben:du kannst ja, spaßeshalber, mal 50g dranhängen und schauen, was passiert.
Ja, mit dem Gewicht werde ich ggf. auch mal experimentieren.
Wynen hat geschrieben:Meine T&N Hauptuhr (also mit Minutenkontakt und 100g Gewicht) hat ziemlich genau 150' Ausschlag
Ah, danke! Solche Praxiswerte interessieren mich halt. Als bei meiner Uhr der Abfall noch nicht ganz sauber eingestellt war, machte sie auch noch knapp über 150'. Mit richtig eingestelltem Abfall lief sie dann zu schnell, so dass ich die Pendelscheibe weiter nach unten stellen musste. Dadurch, denke ich, wurde dann die Amplitude größer.
Wynen hat geschrieben:Kannst Du die Schaltung des Netzteils mal ins Netz stellen?
Na klar, der Schaltplan ist auf das Gehäuse des Netzteils aufgeklebt:
TN Netzgeraet Schaltplan.png
Wynen hat geschrieben:BTW. Bei der T&N gibt es ja einen Hebel zu Weiterschaltung der Nebenuhren. Wenn man den in die Mitte stellt, blockiert das Nebenuhr-Schaltwerk, die Uhr zieht deutlich seltener auf und kann daher mit 4 Mignon-Batterien (auf 6V einstellen) mehr als ein Jahr betrieben werden.
Sehr interessant, Hartmut! Den Tipp / Trick mit dem Fortschalthebel habe ich so noch nie gelesen. Das diese Uhren relativ wenig Strom verbrauchen, sagt auch der Schönberg: "Pro Jahr bei 2 Volt Klemmenspannung eine Strommenge von 2,8 Amperestunden und bei 3 Volt Klemmenspannung 2,5 Amperestunden" bzw. "bei einer Klemmenspannung von 2 Volt 77 Millicoulomb und bei 3 Volt 104 Millicoulomb pro Aufzug". Aber auch hier ist der Praxiswert mit zeitgemäßer Spannungsquelle sehr interessant! Alkali-Mangan-Mignon-Batterien haben laut Wikipedia eine Kapazität von ca. 2,8Ah; bedenkt man die 6V Klemmenspannung, dann muss das tatsächlich für deutlich mehr als ein Jahr reichen. Mit dem Schaltwerk für die Nebenuhren dürfte sich Betriebszeit schätzungsweise auf ein Drittel reduzieren.
Bei Batterien sehe ich nur die Gefahr des Auslaufens: Ähnlich wie bei den Klappankerwerken (s. z.B. diesen Beitrag von Rolf-Dieter, dem Stromer), wird am Ende der Batterielebensdauer der Aufzugskontakt dauerhaft geschlossen bleiben und die Batterie dadurch gänzlich entladen. Auch moderne Batterien laufen unter solchen Bedingungen aus! Deshalb findet man so wenige Uhren mit Klappankerwerk ohne Säureschaden. Also würde ich sagen: Batterien besser nicht innerhalb des Uhrengehäuses unterbringen oder wenn, dann nur in einem auslaufsicheren Gehäuse.

Viele Grüße
Bernd
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
KleineSekunde
Moderator
Beiträge: 1281
Registriert: Fr 20. Aug 2010, 22:02

Re: TN HU mit Einbaunetzteil: Pendelausschlag

Beitrag von KleineSekunde »

Hallo Bernd,
besra hat geschrieben:Bei Batterien sehe ich nur die Gefahr des Auslaufens: Ähnlich wie bei den Klappankerwerken ..., wird am Ende der Batterielebensdauer der Aufzugskontakt dauerhaft geschlossen bleiben und die Batterie dadurch gänzlich entladen. Auch moderne Batterien laufen unter solchen Bedingungen aus! Deshalb findet man so wenige Uhren mit Klappankerwerk ohne Säureschaden. Also würde ich sagen: Batterien besser nicht innerhalb des Uhrengehäuses unterbringen oder wenn, dann nur in einem auslaufsicheren Gehäuse.
Grundsätzlich ist dieser Hinweis wohl richtig. Aber: Batterien dann innerhalb des Gehäuses "auslaufsicher eingepackt" unterzubringen wird häufig aus Platzmangel schwierig werden. Eine Unterbringung außerhalb des Uhrengehäuses wäre natürlich denkbar aber dazu müssten (optisch häufig störende) Kabel verlegt werden...

Da entladene Batterien ja zu einem Stillstand der Uhren führen, halte ich eine regelmäßige Überprüfung der Funktion durchaus nach wie vor für ein gutes Mittel, um ein Auslaufen der Batterien nach dem Stillstand zu vermeiden. Die angesprochenen Schäden entstehen ja erst nach einem längeren und unbemerktem Stillstand der Uhr aus Unachtsamkeit. Und dies sollte bei Liebhabern elektrischen Uhren eher selten vorkommen ;-)

Schöne Grüße

Guido / KleineSekunde
besra
Beiträge: 116
Registriert: Mo 17. Feb 2014, 21:24
Wohnort: bei Düsseldorf

Re: TN HU mit Einbaunetzteil: Pendelausschlag

Beitrag von besra »

Hallo Guido,

vielleicht bin ich da wirklich zu skeptisch gegenüber auslaufenden Batterien :oops: . Natürlich wird es der Uhrenliebhaber bemerken, wenn sein Schätzchen stehen geblieben ist; ich denke da auch eher an Zeiten der Abwesenheit, also z.B. den ausgedehnten Sommerurlaub. Keine Ahnung ob das Auslaufen so schnell gehen kann, nur hatte ich Ähnliches vor zwei Jahren bei einer Taschenlampe. Ein paar Wochen nicht benutzt, dann eingeschaltet: kaum Licht. Aufgeschraubt und drei von vier Batterien hatten sich erleichtert.
Kompromissvorschlag: Batterien, wenn möglich, unterhalb des Uhrwerks anbringen ;)

Grüße
Bernd
KleineSekunde
Moderator
Beiträge: 1281
Registriert: Fr 20. Aug 2010, 22:02

Re: TN HU mit Einbaunetzteil: Pendelausschlag

Beitrag von KleineSekunde »

Hallo Bernd,

zwei Anmerkungen:
1) Schon klar, falls machbar, sollten Vorsichtsmaßnahmen ergriffen werden. Und je mehr ich darüber nachdenke: Bei entsprechender Ausrüstung sollten sich zum Beispiel "Schutz-Becher" aus polyolefinischen Materialien herstellen lassen. Der untere Kontakt müsste dann in dem Becher zunächst nach oben und dann wieder an die Unterseite des Bechers geführt werden. Warum nicht, wenn genügend Platz in den Batteriehaltern verfügbar ist.
2)
besra hat geschrieben:ich denke da auch eher an Zeiten der Abwesenheit, also z.B. den ausgedehnten Sommerurlaub
Ich sollte dafür sorgen, dass meine Urlaube auch mal länger als zwei Wochen dauern ;-)

Schöne Grüße

Guido
besra
Beiträge: 116
Registriert: Mo 17. Feb 2014, 21:24
Wohnort: bei Düsseldorf

Re: TN HU mit Einbaunetzteil: Pendelausschlag

Beitrag von besra »

Hallo zusammen,

in der Zwischenzeit habe ich die Uhr noch einmal feinjustiert und den Gang protokolliert.
In den vergangen 23 Tagen, nach der letzten Justierung, läuft die Uhr brutto um 9 Sekunden vor. In den ersten neun Tagen ist sie um insgesamt 11 Sekunden vor gegangen und hat dann wieder 2 Sekunden "verloren". In den vergangenen fünf Tagen beträgt die Abweichung netto 0 (Null) Sekunden pro Tag - soweit das per Augenschein abzuschätzen ist. Ich denke, dass ist hervorragend für so eine relativ einfache Pendeluhr. Der recht weite Pendelausschlag von nach wie vor etwas mehr als 180 Bogenminuten zu jeder Seite tut dem offensichtlich keinen Abbruch. Ich nehme diesen also vorerst als gegeben hin.

Beste Grüße
Bernd
Antworten