Eine schöne Uhr, die Du da hast.
Nach meinen Unterlagen ist es die Platine 1207A nach Terwilliger. Zu GB schreibe ich am Ende etwas

Ich hoffe, Du hast die Pendelfeder HOROLOVAR .004" (0.102mm) verbaut? Das ist die richtige Stärke der Feder.
Wenn Du bei der Demontage, Reinigung und Montage der Uhr an den Ankerpaletten und dem verstellbaren Ankerlager auf der Rückseite nichts gemacht hast und die Uhr vorher lief, wird der Fehler hier auch nicht zu suchen sein.
Du schreibst ja selbst "eigentlich sollte der Abfall......."


Von Uhren mit der Bildmarke GB gibt es ca. 17 verschiedene Modell, in denen mindestens 4 unterschiedliche Pendelfedern verbaut sind. Wenn Du hingegen meinst "die meist gebaute Uhr...." hast Du recht mit der Pendelfeder.

Zur Uhrenfabrik Gustav Becker im Allgemeinen:
Dieser Hersteller wurde in 1899 mit 10 anderen Uhrenfabriken in und um Freiburg /Schlesien zur VFU AG (Vereinigte Freiburger Uhrenfabriken AG inklusive vormals Gustav Becker) zwangsvereinigt. Später kam dann noch eine Gehäusefabrik, auch aus diesem Raum, hinzu.
Die bei der "Vereinigung" federführende Berliner Bank übertrug 2 Söhnen von Gustav Becker (der erlebte dieses Desaster seiner Uhrenfabrik zum Glück nicht mehr - er starb 1895) in der Kaufmänischn und technischen Leitung.
Aber die Einzelteile für die Uhren aus der Produktion der VFU wurden ab 1899 in unterschiedlichen Betrieben hergestellt und dann in einem anderem Werksteil zusammen gebaut (von den 11 Uhrenfabriken blieben noch 5 Produktionsstätten erhalten).
Nach dem WKI lag dieser Betrieb in Polen (Freiburg lag im Polnischen Königreich) - Braunau war hiervon ausgenommen, denn das lag ja in Tschechien) aber durch Verträge blieb er Deutscher Besitz. In und nach der Weltwirtschaftskrise stützte der Polnische Staat mit viel Geld die Uhrenindustrie in Schlesien und versuchte, durch neue Firmenleitung das Geschäft wieder auf Vordermann zu bringen. JUNGHANS sollte der Heilsbringer heissen. Das führte aber nur dazu, dass Junghans den Betrieb noch weiter herunterwirtschaftete und die Fördergelder des Polnischen Königreiches in der eigenen Fabrik in Schramberg investierte.
Der Firmensitz wurde dann auch logischer weise nach Schramberg verlegt.
Über alle diese Jahre hinweg wurde aber die Bildmarke und der Stempel Madaille dór frei weg als Qualitätsnachweis weiter verwendet, obwohl GB schon lange keine Uhren mehr herstellte, sondern in der Fabrik nur noch Einzelteile gefertigt wurden.
...und damit der Hund noch dicker wird: Aller Wahrscheinlichkeit nach (Beweisen läßt sich das 100%ig nicht, aber es gibt Zeugenaussagen darüber) wurden in der Betriebsstätte der ehem. VFU in Polen noch bis in die 80er Jahre des letzten Jahrhunderts Uhren (von guter Qualität) mit der Bildmarke und der Madaille dór GB hergestellt und in großen Stückzahlen verkauft.