Standuhrgehäuse lohnt Restauration?

Welche Uhr, welches Werk ist das ?
Minzbonbon
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Re: Standuhrgehäuse lohnt Restauration?

Beitrag von Minzbonbon »

Hallo,

ja, ich glaube auch, Wachs wird's werden. Gibt das eigentlich ein Problem mit der Wasserbeize? Mit wasserlöslichem Acryl-Klarlack hatte ich da bei einem anderen Objekt Probleme, denn der hat die (auch nach dem trocknen weiterhin wasserlösliche) Beize wieder angelöst, was dann einige Schmiererei gab. Macht Wachs das sicher nicht?
Walter, hättest Du vielleicht ein Foto als Design-Beispiel für solche Füße / Profilleistenstücke? Mir fehlt da etwas die Vorstellung, wie so etwas aussehen könnte.

LG
Minzbonbon
walter der jüngere

Re: Standuhrgehäuse lohnt Restauration?

Beitrag von walter der jüngere »

Hallo,

theoretisch kann auch Wachs diverse Beizen anlösen.
In der Praxis passiert dies eher selten.

Nein, ich kann Dir leider keine Beispielfotos posten.
Bücher über Standuhren, Möbel oder aber Besuche in Museen dürften genug Ideen auslösen.
Aus meiner Sicht ergeben sich aus Profilen am Sockel schon genügend Ansätze, um da etwas zu entwickeln. Leicht hervorstehend, etwa 1-2 cm hoch. Nicht allzu eckig - da klare Kanten oder gar Ecken schneller Beschädigungen aufweisen dürften, gerade im Boden/Fußtrittbereich.
Ein leichter Hammerschlag auf die neue Ecke dürfte sogar günstig wirken, da zugleich härtend und abrundend wirksam. Sieht dann auch nicht ganz so neu- und nachgemacht aus.
Vorn würde ich über die gesamte Abschrägung und vielleicht noch etwas darüber hinaus gehen, hinten würde ich den Fuß etwa 4 - 6 cm Länge geben.
Du kannst das Ganze aber auch erstmal lassen - und einfach dicke Filzfüsse darunter schrauben.
Reversibel und gegen Kippeln dennoch wirksam.

Natürlich kannst Du nach einem Bergischen Werk Ausschau halten. Bei ebay usw. werden ab und an welche angeboten.
Von der Comtoiseumbauvariante war ich von Anfang an nicht besonders überzeugt, aber da ist auch viel Geschmackssache.
Natürlich musst Du bei einem anderen Werk auf Pendellänge, -ausschlag und damit auf genug Platz für die Pendellinse achten.
Aber mit etwas Geduld und eventueller Anpassung von Werk und Gehäuse dürfte das irgendwann schon klappen.
Bei dem Werk sollte aber auch ein dem Alter und Stil des Gehäuse entsprechendes Zifferblatt dabei sein.

Walter d. J.
karlo

Re: Standuhrgehäuse lohnt Restauration?

Beitrag von karlo »

Minzbonbon hat geschrieben:Moinsen,

das sind keine Hufnägel, zwar vierkant handgeschmiedet, aber die Köpfe sind zu groß und der Querschnitt der Nägel ist nicht quadratisch, sondern lang-rechteckig. Also dass die vom Dorfschmied gemacht sind, da bin ich sicher, aber es sind eben andere als Hufnägel, ich hatte solche auch schonmal früher in einem bergischen Orgelgehäuse von 1806.

Liebe Grüße
Minzbonbon
Ich kenne die, wenn ich ohne Foto richtig tippe, als Drahttacks.
Das stand auf einer Schachtel von Opa (Schreiner).

Karlo
Minzbonbon
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Re: Standuhrgehäuse lohnt Restauration?

Beitrag von Minzbonbon »

Hallo Kollegen,

ich habe mal gerade den Sockel gewachst, gebürstet und mit dem Lappen poliert. Ja das gibt vielleicht eine satte Oberfläche, Donnerwetter! Siehe Foto.
Die Nägel sind wie der mittlere, der ist ca. 55 mm lang.

LG - Minzestrauch
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Felix18
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Re: Standuhrgehäuse lohnt Restauration?

Beitrag von Felix18 »

Solche Nägel habe ich auch schon in Regulatorgehäusen um 1890 gefunden.
Der Sockel schaut schon mal gut aus :)
C.


*Sapere aude*
Minzbonbon
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Re: Standuhrgehäuse lohnt Restauration?

Beitrag von Minzbonbon »

Moinsen,

meine Frau meinte ja schon im Scherz, ob ich demnächst in dem Sarg schlafen würde, und um Mitternacht . . .
Na ja, Scherz beiseite, hier das Ergebnis meiner Bemühungen. Unter- und Mittelteil müssen noch (im Moment lasse ich das wegen der einfacheren Handhabung) durch Holzdübel in die Rückwand fest miteinander verbunden werden, aber das ist ja dann auch nicht mehr wirklich viel Arbeit. Der Farbton ist übrigens nach dem Wachsen exakt so wie er mal im Originalzustand war. Beim Gehäuse sind innen nach einer gründlichen Reinigung vom Staub der Jahrhunderte ebenfalls gebeizte Oberflächen sichtbar geworden, die ich ohne weitere Behandlung einfach nur gewachst habe, und das Farbergebnis ist identisch. Freu. Das eine Foto ist ohne Blitz gemacht, da wirkt es insgesamt etwas zu hell und gelblich.
Wie es weitergeht, kann ich noch nicht sagen, ich bin mir nicht klar, ob ich ein modernes Werk etwas stilmäßig anpasse oder alte zeitgenössische Teile suche und dann vielleicht in die Abenteuer einer Restaurierung eines Werks eintauchen soll. Außerdem bin ich mir über die weitere Verwendung nicht im Klaren, denn eigentlich steht an dem einzigen geeigneten Platz bei mir die alte Rundkopfstanduhr meiner Großeltern aus den 20ern, auch die inzwischen in einem Super-Zustand (bis auf das Ziffernblatt, das beim näheren Hinsehen der Nacharbeit bedarf). Aber ich mache mir da jetzt mal keinen Stress, weder die Uhr noch die Zeit laufen mir ja davon ;)

LG - Minzbonbon
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KleineSekunde
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Re: Standuhrgehäuse lohnt Restauration?

Beitrag von KleineSekunde »

Hallo Minzbonbon,

das sieht doch hervorragend aus!

Schöne Grüße

Guido / KleineSekunde
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soaringjoy
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Re: Standuhrgehäuse lohnt Restauration?

Beitrag von soaringjoy »

Sehr ordentlich. Die hat was,die Uhr!

J.
"tempus nostrum"
Minzbonbon
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Re: Standuhrgehäuse lohnt Restauration?

Beitrag von Minzbonbon »

Moinsen,

inzwischen habe ich eine moderne Standuhr Eiche teilmassiv gekauft für ganz kleines Geld, deren Werkgehäuse / Kopf ich gerade umbaue. Es passt stilistisch ganz gut. Foto folgt, wenn ich es aufsetzen kann. Alle nicht massiven Holzteile werden ersetzt durch massive, und alles etwas angepasst an den Unterbau. Das moderne mechanische Werk werde ich erstmal einbauen, ein stilgerechtes Zifferblatt baue ich mir selber. Das wird alles noch etwas dauern, weil erstmal Urlaub angesagt ist. Kommt Zeit, kommt Uhr.
Frage nebenbei: Wo kann man fertige Spandrels für das Zifferblatt am besten beziehen?
Aber eine andere Frage ist mir noch wichtiger: Ich habe das Bild einer Uhr gefunden, die stilistisch ähnlich ist, jedoch am unteren Sockelabschluss noch eine Profilleiste hat und Kugelfüße. Ich hatte ja am unteren Rand meines Sockels Spuren von Holznägeln gefunden und mich gefragt, was da wohl mal gesessen haben könnte. Was denkt Ihr: Könnte mein Gehäuse unten so ausgesehen haben wie das Bild anbei?

LG - Minzbonbon
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soaringjoy
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Re: Standuhrgehäuse lohnt Restauration?

Beitrag von soaringjoy »

Ja, ich denke doch, dass die Uhr so ausgesehen haben mag.

Eckverzierungen könntest Du bei Meadows & Passmore, oder ggf. als
billigere Qualtität bei Selva finden.
Möglicherweise hat hier jemand noch einen anderen Tipp, aber mir fällt
im Moment nichts ein, außer öfters mal in ebay zu suchen.
Dort tauchen schon mal gute Teile auf.

J.
"tempus nostrum"
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