Stahlbuchsen als Wellenlager?

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Minzbonbon
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Stahlbuchsen als Wellenlager?

Beitrag von Minzbonbon »

Hallo Kollegen,

ich habe mich mal in das Thema Schmierung von Groß-Uhrwerken eingelesen. Danach habe ich mir das Werk meiner Rundkopfstanduhr in Ruhe angeschaut. Es ist ein DUFA Work N° 26 mit der Nummer 58003 drin. Kann es sein, dass in diesem Werk in die Platinen eingepresste Lager aus Stahlbuchsen verbaut wurden? Das sieht für mich eindeutig so aus. Schaut mal auf das Foto und sagt bitte was dazu. Ach ja: Womit schmiert man diese Stahlbuchsen eigentlich am besten? Dazu habe ich nichts gefunden. Ansonsten: Baujahr Mitte der 20er sollte hinkommen, oder?

Liebe Grüße - Minzbonbon
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wahli76
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Re: Stahlbuchsen als Wellenlager?

Beitrag von wahli76 »

Hallo Minzbonbon,

Stahl/Stahl-Lagerungen gibt es natürlich schon. Mir fallen da allerdings nur Pumpemelemente von Dieseleinspritzpumpen ein; als Wellenlager in Großuhren habe ich die noch nicht gesehen. Geh´mal, nur sicherheitshalber, mit einem benzingetränkten Q-Tip drüber. Vielleicht sind´s ja doch Bronzelager, die von altem Lageröl geschwärzt sind.

Zum Ölen kannst Du Großuhrenöl verwenden, z.B. Clock 859 (gibt´s bei SELVA).

Du könntest der Uhr ja mal eine Überholung gönnen, dann findest Du beim Reinigen sowieso raus, was das für Lager sind.

Viele Grüße

Kurt
KleineSekunde
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Re: Stahlbuchsen als Wellenlager?

Beitrag von KleineSekunde »

Hallo Minzbonbon,

ich würde nicht davon ausgehen, dass hier Stahlwellen in einem Stahllager laufen. Dies wäre keine wirklich gute Paarung für Gleit- und Reibanwendungen, da hier eher Materialien mit unterschiedlicher Gefüge-Struktur verwendet wurden / werden.

Eine zu derm Platinenmaterial unterschiedliche Messing- oder Bronze-Legierung würde ich hier eher vermuten.

Aber: Es gibt ja nichts, was es nicht doch gibt. Eventuell wurden die Lager ja auch einmal erneuert?

Schöne Grüße

Guido / KleineSekunde
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Gnomus
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Re: Stahlbuchsen als Wellenlager?

Beitrag von Gnomus »

Ein Stahllager könntest Du mit einem Magneten ausfindig machen. Dazu dürfte schon ein magnetisierter Schraubenzieher ausreichen.
Gruß
Micha
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soaringjoy
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Re: Stahlbuchsen als Wellenlager?

Beitrag von soaringjoy »

Nur sehr wenige deutsche Hersteller nutzten Seriennummern, die auch zur Datierung
geeignet sind.

Um eine halbwegs vernünftige Aussage treffen zu können, müssen wir das gesamte Uhrwerk
(Vorder- und Rückseite) sehen, sowie auch die ganze Uhr und den Gong / Gongträger.

Dufa, bzw. Etzold & Popitz war übrigens ein Hersteller, der sehr früh auf die Einführung von
Rundkopf-Gehäusen setzte, gerade bei Hausuhren (Standuhren).

J.
"tempus nostrum"
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unnnamed
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Re: Stahlbuchsen als Wellenlager?

Beitrag von unnnamed »

wahli76 hat geschrieben: Zum Ölen kannst Du Großuhrenöl verwenden, z.B. Clock 859 (gibt´s bei SELVA).
Nimm lieber Clock 992. Mit 859 in Verbindung Stahl/Bronze habe ich absolut keine
gute Erfahrung und dies auch mehrfach von anderen Seiten gehört.
Gruß Bernd
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wahli76
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Re: Stahlbuchsen als Wellenlager?

Beitrag von wahli76 »

Hallo Bernd,

was genau waren denn Deine schlechten Erfahrungen mit Clock 859, bzw. was hast Du von anderen Seiten darüber gehört?

viele Grüße

Kurt
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unnnamed
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Re: Stahlbuchsen als Wellenlager?

Beitrag von unnnamed »

Lager laufen extrem schnell aus, wird ne schöne schwarze Pampe.
Um absolute Gewissheit zu haben lohnt es gewiss mal eine Anfrage an den
Hersteller rauszulassen.
Gruß Bernd
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