Regulator Kienzle

Funktion, Ratschlaege, Fragen,.....
Forumsregeln
Falls hier theoretische Hilfen angeboten werden, so sollen und können sie keinen Uhrmacher ersetzen. Sie sind ohne jede Garantie oder Gewähr und jeder muss selbst wissen, was er sich zutrauen kann und dass man mit einem Selbstversuch evtl. leichtfertig die Uhr zerstören könnte. Vor allen Dingen wertvolle Uhren gehören in die Hand eines Fachmanns. Vielleicht sogar eines Fachmanns hier aus dem Forum. Laien sollten unbedingt den oben angepinnten Hinweis über Uhrenfedern lesen.
Antworten
henrik5
Beiträge: 46
Registriert: Sa 17. Dez 2011, 20:22
Wohnort: Berlin

Re: Regulator Kienzle

Beitrag von henrik5 »

soaringjoy hat geschrieben:Nun zu den Feinheiten.
Die Vorderseite des Uhrwerkes zeigt das Schlagwerk in der verriegelten Ruheposition.
Der Stift des Anlaufrades sollte etwa auf "12 Uhr" stehen, damit das Rad bei der Warnung
ca. eine halbe Umdrehung machen kann.
Dabei darf der Schlaghammer aber noch nicht angehoben werden...!
Ich habe mich schon gefragt, ob ihr das seht. Den habe ich schon auf 12 eingestellt. Aber auch erst nach dem Foto ;) .
Dann solltest Du noch kontrollieren, wann genau der Nocken am Viertelrohr das
Schlagwerk auslöst - dies ist immer dann besonders wichtig, wenn der Minutenzeiger
kein verstellbares Futter hat.
Ich stelle das schon beim Zusammenbau des Werkes ein, prizipiell.
Der Vorlauf beginnt 6 Minuten davor. Die Uhr schlägt zur und nicht auf die Stunde, und fängt ca. 20 Sekunden vor der Stunde an zu schlagen. Soll sie normal genau auf oder zur Stunde schlagen?

Henrik
henrik5
Beiträge: 46
Registriert: Sa 17. Dez 2011, 20:22
Wohnort: Berlin

Re: Regulator Kienzle

Beitrag von henrik5 »

Corvette hat geschrieben:Ich hoffe die weißen Stellen kommen nur vom Blizlicht.
Sollte das noch Polliermittel sein,solltest Du die ganze Prozedur
wiederholen,bis in die kleinsten Ecken.

Auf den Platinen sieht es einfach nur nicht schön aus,
aber in den Lagern und Trieben,sowie an den Rädern muß das Zeug ab. ;)

Norbert
Es ist der Rest Politur den man so gar nicht mehr gesehen hat. Auf den Laufflächen der Zahnräder ist aber nichts mehr, weil ich die mit der Messingbürste bearbeitet habe. Auch die Lager habe ich mehrfach mit Benzin und Putzholz gereinigt, so dass dort auch keine Rückstände mehr sein können. Gleiches gilt für die Zapfen.
Henrik
Benutzeravatar
soaringjoy
Moderator
Beiträge: 1446
Registriert: Do 12. Aug 2010, 09:17
Wohnort: NRW

Re: Regulator Kienzle

Beitrag von soaringjoy »

Den Zeitpunkt des Schlages hast Du "nominell" richtig eingestellt.
Sagen wir mal, nach der reinen Lehre soll der Schlag tatsächlich kurz vor dem Erreichen
der tatsächlichen Stunde abgelaufen und erfolgt sein.
Nur erwarten die meisten Laien halt, dass die Uhr "punkt um" schlägt. ;)

Wie war's mit den Federn? Probleme?
Hast Du am Werk gefettet, und wo?

J.
"tempus nostrum"
henrik5
Beiträge: 46
Registriert: Sa 17. Dez 2011, 20:22
Wohnort: Berlin

Re: Regulator Kienzle

Beitrag von henrik5 »

Die Federn waren sauber, kein Rost. Die Windungen lagen auch fast alle ganz außen. Allerdings nicht so wie im Buch von Pennmann, wo bei einer intakten Feder alle Windungen außen sind. Hier waren noch zwei drei Windungen in der Mitte. Die Uhr ist aber davor auch gut eine Woche durchgelaufen. Da die Federn sauber waren und auch kein Dreck im Federhaus war habe ich sie drin gelassen, weil ich glaube, dass ich sie durch die Demontage eher noch weiter geschwächt, als ich durch die Entfernung von minimalen Abrieb erreicht hätte. Ich habe sie mit reichlich WD 40 gespült, abtropfen lassen und danach Nähmaschinenöl durch die Windungen ziehen lassen und am Ende wieder abtropfen lassen und abgewischt.

Beim Werk Kochs Uhrenöl Sorte 5. Alle Lager, die Stellen wo die silbernen Hebel fürs Schlagwerk drin sind, Das Hemmungsrad. Hinten die Achsen der Federhäuser, Hebel der Sperrklingen.
Henrik
karlo

Re: Regulator Kienzle

Beitrag von karlo »

Da ich ja leider gezwungen bin alles mal mindestens zu ueberfliegen:

Du machst das schon, weiter so.... Nen ironie-smiley muss ich noch einbauen.
Solange Du Leute findest die mitmachen, weiter viel Spass im Kindergarten.

Karlo
henrik5
Beiträge: 46
Registriert: Sa 17. Dez 2011, 20:22
Wohnort: Berlin

Re: Regulator Kienzle

Beitrag von henrik5 »

Seitdem die Uhr wieder zusammen ist bist Du ja noch aggressiver. Wo soll das noch enden? :lol:
karlo

Re: Regulator Kienzle

Beitrag von karlo »

Ich bin agressiv bei der Unterbindung von Schwachsinn unter dem Label DGC.
Aber das zu aendern, bin ich derzeit dran.
Im Status Quo kann ich leider nichts dran aendern, es sei denn, es wird noch duemmer.
Also mach schoen weiter, Helfer findest Du ja noch genug.

Karlo
Benutzeravatar
Gnomus
Beiträge: 818
Registriert: Fr 20. Aug 2010, 22:43
Wohnort: Dresden

Re: Regulator Kienzle

Beitrag von Gnomus »

@Karlo, ich hatte schon mit dem Gedanken gespielt, Mitglied der DGC zu werden. Nun verunsicherst Du mich etwas bezüglich der Ziele der Gesellschaft.

Edit soarinjoy: Unpassende Bemerkung.
Gruß
Micha
Benutzeravatar
soaringjoy
Moderator
Beiträge: 1446
Registriert: Do 12. Aug 2010, 09:17
Wohnort: NRW

Re: Regulator Kienzle

Beitrag von soaringjoy »

Karlo, ich bin aber auch dafür, dem Mann zu erklären, wie man es "richtig"
macht, soweit ich das kann.
Auch das kann und muss im Sinne der DGC und erlaubt sein.

Henrik, da Du nun schon autodidaktisch voran geprescht bist, kann ich eben nur
auf diesem Wege etwas nachbessern.

Also, zunächst, WD40 hat in einem Uhrwerk, nichts, aber auch rein garnichts zu suchen.
Auch nicht als Lösungsmittel, denn es wirkt auf Dauer gar aggressiv.
Federn müssen raus. Nur so erkennst Du etwaige Risse an den Ösen oder Rostfraß an den Windungen.
Die Federn werden entfettet und schön gesäubert. Anschließend werden sie leicht gefettet oder
geölt. Es genügt ein Hauch von Öl.
Nähmaschinenöl wird Dir demnächst aus der Uhr suppen..., weil es nicht bleibt, wo es soll.
Die Federanker werden leicht gefettet, ebenso die Reibungspunkte der Anker am Federhaus.
Die Nocken des Viertelrohrs bekommen auch einen Hauch Fett, genauso wie die Stellen, wo
sich Hebel oder Rückholfedern berühren.
Die Hebelachsen des Schlagwerkes werden in der Regel nicht geölt, weil das Öl u.U. mit der
Zeit verhärtet und den freien Rückfall beeinträchtigen würde.
Gut, synthetisches Uhrenöl tut das nicht.
Grundsatz: Öl kommt dahin, wo wir eine 360 Grad Drehung haben.

Das Gangrad wird ggf. an jedem zweiten Zahn sehr leicht gefettet. In der Regel nimmt man
leichtes Remontierfett.
Die Zacken des Hebesterns werden leicht gefettet, ebenso die der Sperräder.

Wenn Du nun argumentierst, die Uhr ging schon vorher gut, dann entgegne ich:
Sicher. Die geht, solange, bis sie stehenbleibt.

So, nun warte auch ich darauf, dass mich die Uhrmacher in der Luft zerreißen. :?

J.
"tempus nostrum"
karlo

Re: Regulator Kienzle

Beitrag von karlo »

Warum zerreissen, weil Du versuchst zu helfen, wo ich die Sinnlosigkeit,fuer mich und fuer spaetere Leser, festgestellt hab?
Nicht wirklich.

Karlo
Antworten