Regulator Kienzle
Forumsregeln
Falls hier theoretische Hilfen angeboten werden, so sollen und können sie keinen Uhrmacher ersetzen. Sie sind ohne jede Garantie oder Gewähr und jeder muss selbst wissen, was er sich zutrauen kann und dass man mit einem Selbstversuch evtl. leichtfertig die Uhr zerstören könnte. Vor allen Dingen wertvolle Uhren gehören in die Hand eines Fachmanns. Vielleicht sogar eines Fachmanns hier aus dem Forum. Laien sollten unbedingt den oben angepinnten Hinweis über Uhrenfedern lesen.
Falls hier theoretische Hilfen angeboten werden, so sollen und können sie keinen Uhrmacher ersetzen. Sie sind ohne jede Garantie oder Gewähr und jeder muss selbst wissen, was er sich zutrauen kann und dass man mit einem Selbstversuch evtl. leichtfertig die Uhr zerstören könnte. Vor allen Dingen wertvolle Uhren gehören in die Hand eines Fachmanns. Vielleicht sogar eines Fachmanns hier aus dem Forum. Laien sollten unbedingt den oben angepinnten Hinweis über Uhrenfedern lesen.
Re: Regulator Kienzle
Wie ich oben schon schrieb. Das Polieren der Zapfen war nur angedacht. Und das 1200 er Papier nur eine Idee die ich zuerst noch auf Richtigkeit überprüft hätte. Obwohl was mag gegen das Polieren sprechen, wenn wirklich Riefen in der Art wie oben beschrieben vorhanden sind so etwas auch bei einer Massenuhr zu tun?
Das Polieren der Platine und Teile wurde allerdings auch schon in dem Buch von Eric Smith (Reparatur alter Uhren) vorgeschlagen und mag deshalb so verkehrt nicht sein. Zumal ich nicht mit so einer ätzenden Brühe die Teile gereinigt habe und durch die Politur erst der letzte Dreck runtergekommen ist. Von daher glaube ich auch nicht hier dem Uhrwerk Substanz genommen zu haben. Es ist nur eine andere Vorgehensweise der Reinigung, die Profis allein aufgrund des Zeitaufwands so nicht durchführen würden.
Henrik
Das Polieren der Platine und Teile wurde allerdings auch schon in dem Buch von Eric Smith (Reparatur alter Uhren) vorgeschlagen und mag deshalb so verkehrt nicht sein. Zumal ich nicht mit so einer ätzenden Brühe die Teile gereinigt habe und durch die Politur erst der letzte Dreck runtergekommen ist. Von daher glaube ich auch nicht hier dem Uhrwerk Substanz genommen zu haben. Es ist nur eine andere Vorgehensweise der Reinigung, die Profis allein aufgrund des Zeitaufwands so nicht durchführen würden.
Henrik
Re: Regulator Kienzle
Hallo Henrik,
wenn die Zapfen schon riefig sind, sollte etwas getan werden. Der "reparierte" Zapfen soll eine glatte Oberfläche haben und zylindrisch sein.
Um dies zu erreichen, kann der Zapfen z.B. in der Drehbank abgedreht werden. Oder, wenn ein entsprechendes Gegenlager bei der Drehbank vorhanden ist, kann er mit der Polierfeile behandelt werden, wie schon von Heinrich beschrieben. Diese hat im Normalfall ein grobes und ein feines Ende. Bei starken Riefen erstmal mit der groben Seite anfangen, sonst gleich die feine nehmen.
Wenn die Riefen oder der Verschleiß so stark ist, daß der Zapfendurchmesser um mehr als 20%(Daumenwert) reduziert wird, muß wahrscheinlich ein Zapfen eingebohrt werden.
Ich habe das Buch von Eric Smith zwar nicht, da könnten aber durchaus Arbeitgänge wie das Aufarbeiten von Zapfen behandelt werden.
Beim Zapfen überarbeiten wird im Normalfall der Durchmesser etwas kleiner und ein passendes Lagerfutter muß eingepresst werden.
Du siehst, es kann eine Menge Arbeit geben.
Viele Grüße
Kurt
wenn die Zapfen schon riefig sind, sollte etwas getan werden. Der "reparierte" Zapfen soll eine glatte Oberfläche haben und zylindrisch sein.
Um dies zu erreichen, kann der Zapfen z.B. in der Drehbank abgedreht werden. Oder, wenn ein entsprechendes Gegenlager bei der Drehbank vorhanden ist, kann er mit der Polierfeile behandelt werden, wie schon von Heinrich beschrieben. Diese hat im Normalfall ein grobes und ein feines Ende. Bei starken Riefen erstmal mit der groben Seite anfangen, sonst gleich die feine nehmen.
Wenn die Riefen oder der Verschleiß so stark ist, daß der Zapfendurchmesser um mehr als 20%(Daumenwert) reduziert wird, muß wahrscheinlich ein Zapfen eingebohrt werden.
Ich habe das Buch von Eric Smith zwar nicht, da könnten aber durchaus Arbeitgänge wie das Aufarbeiten von Zapfen behandelt werden.
Beim Zapfen überarbeiten wird im Normalfall der Durchmesser etwas kleiner und ein passendes Lagerfutter muß eingepresst werden.
Du siehst, es kann eine Menge Arbeit geben.
Viele Grüße
Kurt
- soaringjoy
- Moderator
- Beiträge: 1446
- Registriert: Do 12. Aug 2010, 09:17
- Wohnort: NRW
Re: Regulator Kienzle
Um es klar zu stellen, natürlich sollte etwas getan werden, wenn die Zapfen
Riefen haben.
Das wurde dann auch schön resümiert von Kurt.
Es ist aber auch durchaus so, dass manche Uhrwerke schon von Haus aus
"rauhe" Zapfen haben - manche sprechen gar von ausgedienten Rundfeilen.
Ergo, was in Reparaturbücher steht, bezieht sich fast immer auf "state of the art"
Vorgänge, die im täglichen Leben jedoch nicht immerso tierisch Ernst zu nehmen sind.
Anders ausgedrückt, an einem Maserati Motor wird anders gearbeitet als an einem
VW Golf Motor.
Überträgt man solche, ästhetische Arbeitsweisen auf alltägliche Gebrauchsgegenstände,
so muss das kein Fehler sein, es sei denn, absolute Puristen schlagen die Hände über dem
Kopf zusammen.
Denn solche Werke waren nun einmal nicht poliert, etc.,etc.
Davon abgesehen, mag ich persönlich meine Uhrwerke auch so, wofür ich mir auch schon
Watschen eingefangen habe:
Insofern wollte ich wohl Deinen Eifer etwas abbremsen, damit nicht der zweite Schritt
vor dem ersten erfolgt. Denn in erster Linie soll das Uhrwerk richtig gehen und schlagen;
schönes Aussehen kommt dann von ganz alleine.
J.
Riefen haben.
Das wurde dann auch schön resümiert von Kurt.
Es ist aber auch durchaus so, dass manche Uhrwerke schon von Haus aus
"rauhe" Zapfen haben - manche sprechen gar von ausgedienten Rundfeilen.
Ergo, was in Reparaturbücher steht, bezieht sich fast immer auf "state of the art"
Vorgänge, die im täglichen Leben jedoch nicht immerso tierisch Ernst zu nehmen sind.
Anders ausgedrückt, an einem Maserati Motor wird anders gearbeitet als an einem
VW Golf Motor.
Überträgt man solche, ästhetische Arbeitsweisen auf alltägliche Gebrauchsgegenstände,
so muss das kein Fehler sein, es sei denn, absolute Puristen schlagen die Hände über dem
Kopf zusammen.

Davon abgesehen, mag ich persönlich meine Uhrwerke auch so, wofür ich mir auch schon
Watschen eingefangen habe:
Insofern wollte ich wohl Deinen Eifer etwas abbremsen, damit nicht der zweite Schritt
vor dem ersten erfolgt. Denn in erster Linie soll das Uhrwerk richtig gehen und schlagen;
schönes Aussehen kommt dann von ganz alleine.

J.
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
"tempus nostrum"
Re: Regulator Kienzle
Keine Angst. Ich sitze da jetzt nicht und poliere wie wild um meine fehlendes technisches Know-how auszugleichen. So glänzend wie Dein Uhrwerk wird es nicht.
Henrik
Henrik
- soaringjoy
- Moderator
- Beiträge: 1446
- Registriert: Do 12. Aug 2010, 09:17
- Wohnort: NRW
Re: Regulator Kienzle
Hier mal eine Frage an Soaringjoy;
Wie bekommst du alle Teile so auf hochglanz?
Alles polieren?
Wie bekommst du alle Teile so auf hochglanz?
Alles polieren?
"'S muss a Blede geb'n, aber 's werden hoit ollawei mehrad!" - Meister Eder
Re: Regulator Kienzle
Hallo,
die Uhr ist wieder zusammengebaut. Sie läuft und gongt. Ich habe die Hemmung erstmal so eingestellt das der Eingriff auf dem Ankerrad bei beiden Seiten auf gleicher Höhe kurz vor der Berührung gestoppt wird. Dann habe ich die Höhe (auf der Vorderplatine) so eingestellt bis das Uhrwerk sich in Bewegung gesetzt hat. Gibt es da eine Einstellregel oder erfolgt das nach Gehör?
Gruß, Henrik
die Uhr ist wieder zusammengebaut. Sie läuft und gongt. Ich habe die Hemmung erstmal so eingestellt das der Eingriff auf dem Ankerrad bei beiden Seiten auf gleicher Höhe kurz vor der Berührung gestoppt wird. Dann habe ich die Höhe (auf der Vorderplatine) so eingestellt bis das Uhrwerk sich in Bewegung gesetzt hat. Gibt es da eine Einstellregel oder erfolgt das nach Gehör?
Gruß, Henrik
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Re: Regulator Kienzle
Mir sagte man, dass der Zahn des Ankerrades ca. zu 1/3 auf die Ankerpalette fallen sollte.
Hängt natürlich immer von der Bauart der Uhr ab. Z.B. Uhren mit fester Ankerbrücke oder festem Ankerkloben.
Hängt natürlich immer von der Bauart der Uhr ab. Z.B. Uhren mit fester Ankerbrücke oder festem Ankerkloben.
"'S muss a Blede geb'n, aber 's werden hoit ollawei mehrad!" - Meister Eder
- soaringjoy
- Moderator
- Beiträge: 1446
- Registriert: Do 12. Aug 2010, 09:17
- Wohnort: NRW
Re: Regulator Kienzle
Bravo Henrik, gut gemacht!
Den Abfall hast Du schon ganz richtig eingestellt, die Feinheiten gehen
bei der einfachen Hakenhemmung nach Gehör. Manchmal hört sich die
"eine Seite" etwas härter an.
Die "Grundeinstellung", die Du nun gefunden hast, kann ein wenig in Richtung
Betriebssicherheit variiert werden, indem Du einen Hauch anhebst.
Das geschieht jedoch zu Ungunsten der Amplitüde des Pendels, ist in der Praxis
oft nicht wahrnehmbar.
Nun zu den Feinheiten.
Die Vorderseite des Uhrwerkes zeigt das Schlagwerk in der verriegelten Ruheposition.
Der Stift des Anlaufrades sollte etwa auf "12 Uhr" stehen, damit das Rad bei der Warnung
ca. eine halbe Umdrehung machen kann.
Dabei darf der Schlaghammer aber noch nicht angehoben werden...!
Dann solltest Du noch kontrollieren, wann genau der Nocken am Viertelrohr das
Schlagwerk auslöst - dies ist immer dann besonders wichtig, wenn der Minutenzeiger
kein verstellbares Futter hat.
Ich stelle das schon beim Zusammenbau des Werkes ein, prizipiell.
J.

Den Abfall hast Du schon ganz richtig eingestellt, die Feinheiten gehen
bei der einfachen Hakenhemmung nach Gehör. Manchmal hört sich die
"eine Seite" etwas härter an.
Die "Grundeinstellung", die Du nun gefunden hast, kann ein wenig in Richtung
Betriebssicherheit variiert werden, indem Du einen Hauch anhebst.
Das geschieht jedoch zu Ungunsten der Amplitüde des Pendels, ist in der Praxis
oft nicht wahrnehmbar.
Nun zu den Feinheiten.
Die Vorderseite des Uhrwerkes zeigt das Schlagwerk in der verriegelten Ruheposition.
Der Stift des Anlaufrades sollte etwa auf "12 Uhr" stehen, damit das Rad bei der Warnung
ca. eine halbe Umdrehung machen kann.
Dabei darf der Schlaghammer aber noch nicht angehoben werden...!
Dann solltest Du noch kontrollieren, wann genau der Nocken am Viertelrohr das
Schlagwerk auslöst - dies ist immer dann besonders wichtig, wenn der Minutenzeiger
kein verstellbares Futter hat.
Ich stelle das schon beim Zusammenbau des Werkes ein, prizipiell.
J.
"tempus nostrum"
Re: Regulator Kienzle
Hallo Henrik,
ich Gratuliere zu Deinem ersten Werk.
Sieht doch schon ganz Manierlich aus.
Ich hoffe die weißen Stellen kommen nur vom Blizlicht.
Sollte das noch Polliermittel sein,solltest Du die ganze Prozedur
wiederholen,bis in die kleinsten Ecken.
Auf den Platinen sieht es einfach nur nicht schön aus,
aber in den Lagern und Trieben,sowie an den Rädern muß das Zeug ab.
Norbert
ich Gratuliere zu Deinem ersten Werk.
Sieht doch schon ganz Manierlich aus.
Ich hoffe die weißen Stellen kommen nur vom Blizlicht.
Sollte das noch Polliermittel sein,solltest Du die ganze Prozedur
wiederholen,bis in die kleinsten Ecken.
Auf den Platinen sieht es einfach nur nicht schön aus,
aber in den Lagern und Trieben,sowie an den Rädern muß das Zeug ab.

Norbert
Du weißt nie was Du kannst,bevor Du es versuchst. (Bruce Low / Noah)