Exact electric

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Phalos
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Exact electric

Beitrag von Phalos »

Ich habe gestern eine Uhr gekauft von der ich keine Ahnung habe wie der Antrieb funktionieren soll.
Als ich eine Batterie eingelegt habe drehte sich der Motor und der gesammte Anker wanderte auf der Achse nach hinten zurück und unterbrach den Kontakt am oberen Schleifkontakt indem eine Art Blattfeder nach oben drückte, die wiederrum den Schleifkontakt vom Kommutator hob. (über der Schnecke vom Motor gut zu sehen)

Allerdings hat dieses Uhrwerk keine Feder die gespannt werden kann; und es nacht auch nicht den Eindruck, dass dort mal irgendwo eine gewesen wäre.
Das hat mich schon verwundert...
Dreht man den Anker wieder zurück bis zum Anschla, fällt die Blattfeder wieder und der Schleifkontakt fällt wieder auf den Kommutator. Dadurch dreht, oder besser schiebt, sich der Anker wieder zurück bis der Kontakt wieder unterbrochen wird, aber kein Zahnrad wieder gedreht. Hat jemand eine Ahnung wie das ganze Gebilde funktionieren soll?

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"'S muss a Blede geb'n, aber 's werden hoit ollawei mehrad!" - Meister Eder
KleineSekunde
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Re: Exact electric

Beitrag von KleineSekunde »

Hallo Phalos,

ich kenne das Werk und dessen Funktionsweise nicht, aber das spiralförmige Teil auf der Motorwelle sieht für mich wie eine Art Feder aus (und nicht wie ein "normales" Schneckenrad), über die dann bei Anspannung nach ein paar Umdrehungen des Motors eine Kraft auf das darunter liegende Zahnrad zum Antrieb des Uhrwerks ausübt. Dreht der Motor weiter, und erhöht sich dadurch die Spannkraft der Feder, verschiebt sich der Motor auf der Achse und der Strom wird wie von dir beschrieben durch das Hebelwerk aus Federn unterbrochen. Wenn das Uhrwerk dann abläuft, bewegt sich das untere Zahnrad und der Motor wird wieder in seine ursprüngliche Position bewegt bis sich das Spiel wiederholen kann.

Aber das ist nur eine Vermutung von mir. Eventuell liege ich also auch falsch.

Schöne Grüße

Guido / KleineSekunde
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Phalos
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Re: Exact electric

Beitrag von Phalos »

Dafür ist die "Feder" aber vieeel zu stark und der Motor zu schwach, als dass die Feder in igrendeiner Weise gespannt werden könnte...
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karlo

Re: Exact electric

Beitrag von karlo »

Das Teil am Motor ist schon eine Schnecke.
Und die Linearbewegung des Motors die Endabschaltung bei Vollaufzug.
Da muss eine Feder, welcher Art auch immer, dahinter liegen.

Karlo
KleineSekunde
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Re: Exact electric

Beitrag von KleineSekunde »

Hallo,

eventuell ist eine kleine Feder in der Welle unterhalb des Zahnrades, welches in die Schnecke greift, verborgen. Die scheint mir zumindest recht stark und massiv ausgeführt zu sein. Oder sont irgenwo im Räderwerk "versteckt"? Ohne Feder kann ich mir die Funktion jedenfalls nicht erklären. Aber es gibt hier sicherlich Spezialisten, die die Frage beantworten können.

Schöne Grüße

Guido
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Typ1-2-3
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Re: Exact electric

Beitrag von Typ1-2-3 »

Sorry, sorry, aber alles falsch (wenn ich das mal so grob in die Menge werfen darf). Die Uhr hat keine Feder, und ein Gewicht hat sie auch nicht. Aber laufen tut sie schon (wie Du siehst)!

Die Uhr ist von einer Firma Kaiser hergestellt worden und hört auf den Namen W16 B. Wenn der Motor läuft, dann bewegt sich der Rotor des Motors nach links aus dem Feld des ringförmigen Permanentmagneten. Dann wird der Kontakt geöffnet. Jetzt ist der Motor aus dem Magnetfeld des Stators herausgelaufen, wird aber von dem Magneten wieder nach rechts hineingezogen. Die Schnecke funktioniert jetzt nicht als Schnecke, sondern wie eine Zahnstange, und damit wird das kleine Messingzahnrad angetrieben, und so läuft die Uhr.

Die Uhr hat also sozusagen einen magnetischen Antrieb.

Ich hoffe, alles verständlich erklärt zu haben.

Da gibt es bestimmt ein Patent zu. Vielleicht lohnt es sich zu forschen...

Frank
karlo

Re: Exact electric

Beitrag von karlo »

Ok, so kanns auch gehen.
Ich hatte jetzt an ne kleine Blatt/Drahtfeder gedacht.

Karlo
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Typ1-2-3
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Re: Exact electric

Beitrag von Typ1-2-3 »

Bei Flume gibt es zu dem Werk noch den Begriff "Motolectric", aber unter diesem Namen finde ich im Netz nur Diehl und Kienzle. Seltsam. Auch bei Depatisnet findet sich dazu nichts.

Das Werk war früher sogar ziemlich gängig, wir haben diese Werke massenhaft durch Quartzwerke von Junghans ersetzt (von heute aus gesehen: Oh Schande!)

Frank
KleineSekunde
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Re: Exact electric

Beitrag von KleineSekunde »

Hallo,

eine sehr interessante Lösung! Ein Antrieb also ohne Federkraft, dafür aber mit Magnetkraft.

Schöne Grüße

Guido
Wynen
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Re: Exact electric

Beitrag von Wynen »

Na ja Frank, vielleicht schaue ich da falsch, aber ich finde die folgenden Patente sehen dem Uhrwerk doch sehr ähnlich:

DE 1.133.316B bzw. das Gebrauchsmuster DE 1.885.886U
GB 1.000.436
CH 390.163
FR 1.320.433
US 3.139.548

Der Erfinder ist Joseph Kirschker und hat anscheindend auch an dem Mauthe Motoraufzug mitgearbeitet, der ja auch durch Rotorverschiebung an- und abgeschaltet wird.
Ich dachte, ich hätte so ein Werk noch in der Kiste liegen, finde es aber im Moment nicht. Deshalb bin ich mir nicht ganz sicher, ob das Patent passt.

Gruß
Hartmut
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