Französische Pendule

[soaringjoy]

Ein sehr schönes Stück!

Die französischen Uhrmacher/Hersteller haben viele ihrer Werke
nicht signiert oder gemarktet, damit muss man leben.
Ein unbezeichnetes Uhrwerk alleine ist jedoch kein Hinweis auf
mangelnde Qualität.
Viele Werke wurden als Rohuhrwerke an Pariser Gehäusebauer oder
Uhrmacher verkauft, wo sie ihren Feinschliff bekamen oder gar veredelt
wurden.

Die Einschätzung eines realistischen Wertes ist stets ein heikles Thema,
weil sie gar von so vielen Faktoren abhängt.
Selbst wenn eine Uhr optisch und technisch einwandfrei und original ist,
so kommt es immer noch darauf an, wer sie wo verkaufen will.
Höchstpreise erzielen solche Uhren i..d.R. nur beim anerkannten Antiquitätenhandel,
oder noch besser, beim spezialisierten Antikuhrenhändler
(mit Garantie).

J.

[mhio]

Danke soaringjoy! Möchte sie ja auch nicht verkaufen. Ich habe einfach nur ein persönliches Interesse daran, möglichst viel über das gute Stück in Erfahrung zu bringen. Dazu gehört für mich auch der monetäre Wert.
Eine baugleiche Uhr kann auch in dem Buch "La Pendule Francaise, Kjellberg, S. 373" betrachtet werden.

MfG
mhio

[soaringjoy]

@mhio:

Was ich damit sagen wollte ist, dass ein theoretischer Handelswert
immer auch davon abhängen würde, je nachdem, wer eine solche Uhr
anbietet.

Beim Trödler ist so eine Uhr vielleicht 300, beim Antiquitätenhändler
schon 1000 und beim Antikuhrenspezialisten schon 2000 Euro "wert".

Letztenendes müsstest Du tatsächlich bei einer solchen Uhr eine
Expertise erstellen lassen, z.B. beim

Fachkreis Historischer Uhren Schloß Raesfeld e.V.

http://www.f-h-u.de/

oder bei einem unserer Forumsmitglieder, z.B. Uli:

http://www.uhren-kriescher.de/

Oder einem anderen, spezialisierten Uhrmacher Deines Vertrauens.

Damit wärst Du auf der sicheren Seite.

J.

[mhio]

Wie hoch sind eigentlich die Kosten für eine qualifizierte Expertise (z.B. von einem vereidigten Sachverständigen erstellt) und würde sich diese, eurer Meinung nach, für die Pendule "lohnen"? Die Frage ist ja, ob eine qualifizierte Expertise als echter bzw. konkreter Wertmaßstab angesehen wird (z.B. für die Versicherung oder für den Verkauf des Objektes)?

MfG
mhio

[walter der jüngere]

Hallo,

um diese oder eine andere Uhr im Internet anzubieten, lohnt sich m.E. eine Expertise nicht. Da ist wenn, dann eher Fachwissen gefragt, um eine ansprechende, fundierte Beschreibung zu erstellen.
Auf die mitfotografierte Expertise hin werden die Gebote im Internet sicherlich nicht exhorbitant in die Höhe gehen.

Um die Uhr in Auktionshäusern anzubieten, ist eine Expertise nur bedingt vonnöten.
Auktionshäuser haben i.d.R. hauseigene Experten bzw. entsprechende Fachleute an der Hand.

Für Versicherungsfragen etc. hingegen sind solche Expertisen von Interesse, denn damit kann im Versicherungsfall der Wert der Uhr einigermaßen belegt werden - so die Belege dann noch existieren...

Expertisen als Wertmaßstab: Die Uhr ist das wert, was der Interessent bereit ist, dafür auszugeben. Und das kann sehr verschieden sein und ist von unzähligen Faktoren abhängig.

Walter d. J. (Moderator)

[mhio]

Danke Walter für die Informationen!

Ja, die Frage des Wertes ist natürlich subjektiv und von vielen Faktoren abhängig (Zustand der Uhr bzw. des Werkes, Marriage, Seltenheit, gefragter Stil, Uhrmacher, "Laune" und Anzahl der Interessenten, bei ebay falsch geboten ...). Ich werde somit mal schaun, ob ich mir und der Uhr eine Expertise gönne

MfG
mhio

[karlo]

Eine Expertise kann IMHO nur vom Wiederbeschaffungswert/Versicherungswert ausgehen.
Der ist bei der Uhr ziemlich sicher deutlich 4stellig.
D.h. der Wert wird vielleicht 20 mal so hoch sein, wie bei einem ebay Schnaeppchen.

Karlo

[mhio]

Das Gehäuse der Uhr ist nun restauriert. Auf der Unterseite des Sockels befinden sich Gravuren. Könnte der Marmorsockel von einem Grabstein stammen?

mhio

[walter der jüngere]

Hallo,

@mhio: Ja, warum nicht?

Normalerweise hätte man m.E. aber die Gravuren vorher abgeschliffen, bevor er für eine neue Verwendung (den Bau einer damals ja neuen Uhr!) 'recycelt' wurde. Insofern würde ich auf einen späteren Ersatz (z.B. weil Kanten oder Flächen beschädigt waren) tippen.

Walter d. J. (Moderator)

[mhio]

Hallo,

ich bräuchte mal die Hilfe von den Experten hier. Das Werk ist nun restauriert. Die Uhr steht wieder an ihrem Ursprungsort. Nach der Inbetriebnahme lief die Uhr 10 Stunden und ging ca. 4 Minuten nach. Durch die Pendellängenverkürzung sollte dieses ausgeglichen werden. Die Uhr lief danach noch einige Stunden und blieb dann stehen (Feder noch fast vollständig aufgezogen!). Nach dem erneuten einpendeln lief sie sofort wieder an. Das Problem ist aber, dass sie immer wieder stehen bleibt (z.T. nach wenigen Minuten). Die längste durchgelaufene Zeit betrug 18 Stunden. Wenn das Pendel ausgehängt ist, ist die Amplitude der Pendelführung deutlich sichtbar. Woran kann dieses liegen und wie könnte dieses Problem behoben werden?
Vielen Dank im Voraus!
mhio