
Das Gehäuse ist sehr gut erhalten, so wie ich es liebe. Der Kalender tut es nicht, so wie man das schon sehen kann. Der Blick nach innen zeigt ein Batteriefach, was eigentlich zu keiner handelsüblichen Batterie passen will (rechts oben im nächsten Bild). Und natürlich den komplexen Kalender mit auf Papier geschriebenem Kalenderdatum.

Dementsprechend war zunächst die Spannung, mit der das nicht unbedingt häufige Drehmagnetuhrwerk laufen will, unbekannt.

Da ich des französischen nicht unbedingt mächtig bin - außer ein bischen stoppeln und raten beim Lesen - hat mir die Anleitung für die Bedienung des Kalenders zunächst nicht unbedingt weiter geholfen, die sehr bedienerfreundlich innen auf der Rückwand aufgeklebt war.

Mittlerweile bin ich aber schlauer...
Was bedeutet nun "Halbewiger Kalender"? Diese Uhr braucht ein ganzes Jahr nicht korrigiert zu werden. Alle Daten mit Monat sind auf eine lange Papierrolle aufgeschrieben, und das beinhaltet natürlich auch die unterschiedlichen Monatslängen. Der Kalender wird durch einen kleinen Elektromotor betrieben, der die Rolle weiterdreht, wenn der Wochentag durch das Uhrwerk verschoben wurde. Dazu hat die Wochentagsrolle einen Hebel, der einen Mikroschalter betätigt, und der schaltet dann den Elektromotor, der sich am Ende des Umschaltvorganges ausschaltet.
Einzig der 29. Februar muss mit der Hand geschaltet werden. Dazu endet die Rolle nicht am Jahresende, sondern am 29. Februar. Ist das Jahr kein Schaltjahr, so wird die Rolle schon am 28. Februar zurückgedreht - bis auf den 1. März, welcher der 1. Tag der Rolle ist. Der Jahreswechsel vom 31. Dez. auf den 1. Jan geht also komplett unspektakulär!
Um den Mechanismus schalten zu können, gibt es an der Seite einen Drehknopf.

Der Knopf ist mit einem Schalter verbunden, der das Kalenderwerk elektrisch hin- oder herschaltet. In eine Richtung ändert sich das Datum, in die andere Datum und Wochentag. So kann das komplette Datum gefunden werden. Dann ist wieder ein ganzes Jahr Ruhe mit der Einstellung.
Nun könnte man ja sagen: Was passiert, wenn ich das am 28. Februar vergesse? Reißt dann die Papierrolle, weil sie sich ja über das Ende weiter dreht? Genau dazu gibt es tatsächlich einen Sicherheitsschalter, und die Sache stoppt einfach.
Jetzt kann man also das Datum wieder einstellen:

Und was war kaputt?
Einmal musste das Uhrwerk mit 3 Volt beschaltet werden. Ebenso der Motor. Dazu habe ich ein Batteriefach gebaut, was ähnlich aussieht wie der Einsatz einer Taschenlampe für 2 Zellen. Ähnlich muss das wirklich ausgesehen haben, denn 2 Monozellen passen so ganz genau!
Der Kalender hatte ein Rad, was sich auf der Welle gelöst hat, sodass der Motor nur das kleine Getriebe drehte, aber nicht mehr den Kalender.
Die Enden der Papierrolle war lose auf der Welle: Die waren mit Tesa (!) angeklebt, und der Kleber hat geschwächelt. Neues Tesa war die einfache Möglichkeit.
Der Auslösemechanismus ging etwas schwer.
Das Werk wurde natürlich gereinigt.

Jetzt wird Uhr und Kalendermechanismus kontrolliert. Die Uhr ist zwar nicht schön, aber mit Sicherheit technisch interessant.
Frank