Mit der Quarzuhr ist der Grenznutzen der Armbanduhr in Bezug auf Genauigkeit erreicht. Eine größere Ganggenauigkeit ist im Alltag nicht notwendig (wie Bahnfahrer wahrscheinlich sofort bestätigen werden

). Die Funkuhr (also eine von einer Atomuhr synchronisierte Quarzuhr) konnte dem nur wenig hinzufügen (z.B. Sommer-/Winterzeit Umschaltung), sonst würden wir ja alle eine solche tragen. Eine autonome Atomuhr als Armbanduhr ist also wirtschaftlicher Unsinn.
Wenn jetzt jemand das Argument aufbringen würde, es gäbe ja nicht überall auf der Welt Zeitweichensender wie DCF77, so würde ich antworten, es gibt aber überall GPS Empfang. Damit hat man zumindest den Zusatznutzen der Positionsbestimmung. Eine GPS Armbanduhr macht also schon Sinn. Weitere "Zeitzeichensender" sind Mobilfunksender, die eine extrem genaue Zeit für die Funkzellenumschaltung benötigen. Per Funk synchronisierte Uhren können also die Zeit über all uf einen Bruchteil einer Sekunde genau anzeigen. Das reicht für den Altagsgebrauch mehr als aus. Diese Art von "Atomzeit" muss nicht autonom erzeugt werden.
Außerdem: Eine Atomuhr am Handgelenk könnte zwar die Zeiteinheit "Sekunde" genau darstellen, aber die Zeitskala nicht. Denn auch wenn die die Zeiteinheit unserer (UTC-)Zeitskala die gleiche Sekunde ist, so sind die Vielfachen dieser Sekunde (was wir also als Uhrzeit bezeichnen) wegen der Schaltsekunden nicht konstant. Eine Minute kann also durchaus 61 Sekunden lang sein. Eine mit einem solchen Modul aufgebaute Armbanduhr geht also im Jahr ca. eine Sekunde falsch. Und das ist jetzt nicht so viel besser, wie die Quarzuhr.
Hartmut