Werk einer LOIS - QUINZE - PENDULE von 1770
Forumsregeln
Falls hier theoretische Hilfen angeboten werden, so sollen und können sie keinen Uhrmacher ersetzen. Sie sind ohne jede Garantie oder Gewähr und jeder muss selbst wissen, was er sich zutrauen kann und dass man mit einem Selbstversuch evtl. leichtfertig die Uhr zerstören könnte. Vor allen Dingen wertvolle Uhren gehören in die Hand eines Fachmanns. Vielleicht sogar eines Fachmanns hier aus dem Forum. Laien sollten unbedingt den oben angepinnten Hinweis über Uhrenfedern lesen.
Falls hier theoretische Hilfen angeboten werden, so sollen und können sie keinen Uhrmacher ersetzen. Sie sind ohne jede Garantie oder Gewähr und jeder muss selbst wissen, was er sich zutrauen kann und dass man mit einem Selbstversuch evtl. leichtfertig die Uhr zerstören könnte. Vor allen Dingen wertvolle Uhren gehören in die Hand eines Fachmanns. Vielleicht sogar eines Fachmanns hier aus dem Forum. Laien sollten unbedingt den oben angepinnten Hinweis über Uhrenfedern lesen.
Werk einer LOIS - QUINZE - PENDULE von 1770
Ich hätte eine Frage an die Fachleute : Bei meiner Pendule zeigt der Stundenzeiger nach einem Tag Gehen nicht mehr die richtige Zeit an. Wenn der Minutenzeiger auf der Zwölf steht, befindet sich der Stundenzeiger bereits am ersten Teilstrich ( Viertelstundenstrich ). Wo könnte hier die Ursache liegen ? Ich nehme an das sowohl Stunden ( 72 Zähne ), als auch das Minutenrad ( 24 Zähne ) original sind. Es ist keine Reibung zwischen den Zeigern vorne beim Zifferblatt zu erkennen.
mfg. Glawi
mfg. Glawi
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Re: Werk einer LOIS - QUINZE - PENDULE von 1770
Hallo,
@Glawi:
Ich versuche hier mit möglichst einfach nachvollziehbaren Gedankenschritten meine Meinung dazu aufzuzeigen:
Der Minutenzeiger bekommt seinen Antrieb vom Werk. Zwischen Werk und Minutenzeiger muss es eine Kupplung geben, damit der Minutenzeiger (und damit das gesamte Zeigerwerk inkl. Schlagwerkauslösung) verstellt werden kann.
Zwischen Minutenzeiger und übrigem Zeigerwerk hingegen gibt es keine Kupplung. Wozu auch.
Also: Wenn die Zeigerwerkkupplung rutscht / rutschen würde, dann würde das gesamte Zeigerwerk langsamer laufen als das eigentliche Gehwerk.
Will sagen, eine Vorwärtsregulierung des Werkes würde nur bedingt zu auch einem angezeigten Vorlauf führen. Einfach, weil die Zeiger "die Zeit verlieren", nicht das Werk an sich.
Unabhängig aber davon würde der Stundenzeiger aber immer dem Minutenzeiger folgen. Immer im gleichen Verhältnis. Ob die Uhr an sich nun schneller geht oder nicht - die Übersetzung und damit das Folgen des Stundenzeigers würde davon nicht beeinflusst.
Natürlich kann auch ein Stundenzeiger dem Minutenzeiger unregelmäßig folgen:
Wenn der Zeiger nicht fest auf dem Rohr bzw. auf dem Zeigerrohr sitzt. Dann aber würde die Uhr in der Zeit von 12 - 6 einen vorauseilenden, in der Zeit von 6 - 12 einen nacheilenden Stundenzeiger haben.
Eine regelmäßige, um einen Teilstrich vorauseilende Stellung des Stundenzeigers nach 24h hingegen ist eindeutig auf eine nicht richtig berechnete Zeigerwerkübersetzung zurückzuführen.
Kurz und knapp zusammengefasst:
Selbst wenn Stunden- und Minutenrad noch original sind - dann liegt der Fehler für das von Dir geschilderte Problem eben am dafür nicht wirklich passenden Zwischenrad.
Walter d. J.
@Glawi:
Ich versuche hier mit möglichst einfach nachvollziehbaren Gedankenschritten meine Meinung dazu aufzuzeigen:
Der Minutenzeiger bekommt seinen Antrieb vom Werk. Zwischen Werk und Minutenzeiger muss es eine Kupplung geben, damit der Minutenzeiger (und damit das gesamte Zeigerwerk inkl. Schlagwerkauslösung) verstellt werden kann.
Zwischen Minutenzeiger und übrigem Zeigerwerk hingegen gibt es keine Kupplung. Wozu auch.
Also: Wenn die Zeigerwerkkupplung rutscht / rutschen würde, dann würde das gesamte Zeigerwerk langsamer laufen als das eigentliche Gehwerk.
Will sagen, eine Vorwärtsregulierung des Werkes würde nur bedingt zu auch einem angezeigten Vorlauf führen. Einfach, weil die Zeiger "die Zeit verlieren", nicht das Werk an sich.
Unabhängig aber davon würde der Stundenzeiger aber immer dem Minutenzeiger folgen. Immer im gleichen Verhältnis. Ob die Uhr an sich nun schneller geht oder nicht - die Übersetzung und damit das Folgen des Stundenzeigers würde davon nicht beeinflusst.
Natürlich kann auch ein Stundenzeiger dem Minutenzeiger unregelmäßig folgen:
Wenn der Zeiger nicht fest auf dem Rohr bzw. auf dem Zeigerrohr sitzt. Dann aber würde die Uhr in der Zeit von 12 - 6 einen vorauseilenden, in der Zeit von 6 - 12 einen nacheilenden Stundenzeiger haben.
Eine regelmäßige, um einen Teilstrich vorauseilende Stellung des Stundenzeigers nach 24h hingegen ist eindeutig auf eine nicht richtig berechnete Zeigerwerkübersetzung zurückzuführen.
Kurz und knapp zusammengefasst:
Selbst wenn Stunden- und Minutenrad noch original sind - dann liegt der Fehler für das von Dir geschilderte Problem eben am dafür nicht wirklich passenden Zwischenrad.
Walter d. J.
Re: Werk einer LOIS - QUINZE - PENDULE von 1770
Oder einer lockeren Vernietung zwischen Trieb und Rad am Zwischenrad (hatte ich schon mal
).
lg Christian

lg Christian
.
Fragen, Korrekturen und Ergänzungen zu meinen Beiträgen sind ausdrücklich erbeten und gewünscht!
Fragen, Korrekturen und Ergänzungen zu meinen Beiträgen sind ausdrücklich erbeten und gewünscht!
Re: Werk einer LOIS - QUINZE - PENDULE von 1770
Hallo,
@steffl62:
Im Prinzip könnte eine lose Vernietung des Zwischenrades zwar eine Ursache für ein unpassendes Folgen des Stundenzeigers sein, aber:
Da die Stundenzeigerabweichung regelmäßig und in einer stets gleichen Größe auftritt, dürfte eine lockere Verbindung zwischen Trieb und Reif des Zwischenrades als Ursache ziemlich unwahrscheinlich sein.
Zumal es sich um Vorlauf und nicht um Nachlauf handelt.
Und: Bei einer nicht kraftschlüssigen Vernietung müsste auch mal ein Nachlauf des Stundenzeigers beobachtbar sein.
Walter d. J.
@steffl62:
Im Prinzip könnte eine lose Vernietung des Zwischenrades zwar eine Ursache für ein unpassendes Folgen des Stundenzeigers sein, aber:
Da die Stundenzeigerabweichung regelmäßig und in einer stets gleichen Größe auftritt, dürfte eine lockere Verbindung zwischen Trieb und Reif des Zwischenrades als Ursache ziemlich unwahrscheinlich sein.
Zumal es sich um Vorlauf und nicht um Nachlauf handelt.
Und: Bei einer nicht kraftschlüssigen Vernietung müsste auch mal ein Nachlauf des Stundenzeigers beobachtbar sein.
Walter d. J.
Re: Werk einer LOIS - QUINZE - PENDULE von 1770
Alle Zähne zählen und die Übersetzung ausrechnen. Die müsste natürlich genau 12 ergeben.
Zeigerwerk Formel:
Übersetzung = (Stundenradzähne x Wechselradzähne) : (Wechselradtriebzähne x Viertelrohrzähne)
Geht hier leider nicht gut, an sich ein Bruch. Aber dafür ist das Forum nicht gedacht, ist ja kein Mathe-Forum. Scannen zu umständlich. Muss auch so gehen.
Wenn nicht, liegt da irgendwo der Fehler.
Frank
Zeigerwerk Formel:
Übersetzung = (Stundenradzähne x Wechselradzähne) : (Wechselradtriebzähne x Viertelrohrzähne)
Geht hier leider nicht gut, an sich ein Bruch. Aber dafür ist das Forum nicht gedacht, ist ja kein Mathe-Forum. Scannen zu umständlich. Muss auch so gehen.
Wenn nicht, liegt da irgendwo der Fehler.
Frank
Re: Werk einer LOIS - QUINZE - PENDULE von 1770
Bitte um Kennzeichnung der einzelnen Räder bzw. Triebe, die ich zur Berechnung benötige. Vorerst recht herzlichen Dank für Eure Ratschläge.
mfg. Glawi
Anbei noch ein Bild vom Räderwerk
mfg. Glawi
Anbei noch ein Bild vom Räderwerk
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Re: Werk einer LOIS - QUINZE - PENDULE von 1770
Hallo,
sorry, aber ich glaube, hier gibt es ein großes Mißvertändnis:
@Glawi: Am eigentlichen Uhrwerk fehlt nichts - solange der Minutenzeiger in einer Stunde wirklich nur aber auch zugleich eine volle Umdrehung macht.
Für den Stundenzeiger und alles weitere am Zeigerwerk sind die "inneren" Übersetzungen des Uhrwerks überhaupt nicht verantwortlich.
Alles, was die Bewegung des Stundenzeigers sowie die Auslösungssteuerung von Schlagwerken sowie anderen Komplikationen betrifft, hängt also letztlich von der Minutenradwelle und den außen am Werk anliegenden Übersetzungen des Zeigerwerks und allem, was da sonst noch dran hängen mag, ab.
Das "Problem", welches diese Uhr hat, liegt also mit sehr, sehr großer Wahrscheinlichkeit an den Übersetzungen des Zeigerwerks.
Walter d. J.
P.S.: Falls all die Hilfsversuche seitens des Forums nicht wirklich weiterhelfen sollten, hätte ich noch eine Lektüreempfehlung:
Eugène Jaquet / Dante Gibertini: Die Reparatur der Pendulen.
Ein Buch, welches sehr speziell auf die Reparatur der Neuenburger Pendulen eingeht.
sorry, aber ich glaube, hier gibt es ein großes Mißvertändnis:
@Glawi: Am eigentlichen Uhrwerk fehlt nichts - solange der Minutenzeiger in einer Stunde wirklich nur aber auch zugleich eine volle Umdrehung macht.
Für den Stundenzeiger und alles weitere am Zeigerwerk sind die "inneren" Übersetzungen des Uhrwerks überhaupt nicht verantwortlich.
Alles, was die Bewegung des Stundenzeigers sowie die Auslösungssteuerung von Schlagwerken sowie anderen Komplikationen betrifft, hängt also letztlich von der Minutenradwelle und den außen am Werk anliegenden Übersetzungen des Zeigerwerks und allem, was da sonst noch dran hängen mag, ab.
Das "Problem", welches diese Uhr hat, liegt also mit sehr, sehr großer Wahrscheinlichkeit an den Übersetzungen des Zeigerwerks.
Walter d. J.
P.S.: Falls all die Hilfsversuche seitens des Forums nicht wirklich weiterhelfen sollten, hätte ich noch eine Lektüreempfehlung:
Eugène Jaquet / Dante Gibertini: Die Reparatur der Pendulen.
Ein Buch, welches sehr speziell auf die Reparatur der Neuenburger Pendulen eingeht.
Re: Werk einer LOIS - QUINZE - PENDULE von 1770
Recht herzlichen Dank Walter. Das Buch werde ich natürlich sofort kaufen. Danke für den Tip. Dies kommt mir sehr gelegen, da ich mehrere Neuenburger Pendulen besitze.
Grüße Heinz
Grüße Heinz
Re: Werk einer LOIS - QUINZE - PENDULE von 1770
Nun habe ich beobachtet, dass der Stundenzeiger bereits nach einer vollen Umdrehung des Minutenzeigers am Viertelteilstrich steht also nicht wie ich ursprünglich mitgeteilt habe, nach einem Tag.
Das Verhältnis der Räder stimmt,
( Stundenradzähne 72 x Wechselradzähne 25 ) : ( Wechselradtriebzähne 6 x Viertelrorzähne 25 ).
( 72 x 25 ) : ( 6 x 25 ) = 12
Das Verhältnis der Räder stimmt,
( Stundenradzähne 72 x Wechselradzähne 25 ) : ( Wechselradtriebzähne 6 x Viertelrorzähne 25 ).
( 72 x 25 ) : ( 6 x 25 ) = 12
Re: Werk einer LOIS - QUINZE - PENDULE von 1770
Hallo,
und was passiert, wenn die Uhr 12 Stunden gelaufen ist - dann müsste der Stundenzeiger ja sehr deutlich vorauseilen (Addition der stündlichen Fehlerquote).
Oder bleibt es dann beim Vorlauf von einem Teilstrich?
Walter d. J.
und was passiert, wenn die Uhr 12 Stunden gelaufen ist - dann müsste der Stundenzeiger ja sehr deutlich vorauseilen (Addition der stündlichen Fehlerquote).
Oder bleibt es dann beim Vorlauf von einem Teilstrich?
Walter d. J.