Ungleicher Pendelausschlag
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ACHTUNG : Der Betrieb und die Reparatur elektrischer Uhren kann für den Laien lebensgefährlich sein. Deshalb unbedingt die Bekanntmachung "WARNUNG: Elektrische Uhren " lesen !
Hier abgegebene Tipps können keinen Fachmann ersetzen und sind ohne jede Garantie oder Gewähr.
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Ungleicher Pendelausschlag
Hallo liebe Forenkollegen und Kolleginnen,
ich habe mal eine Frage bezüglich des Pendelausschlages. Ich habe kürzlich eine Mutteruhr ergattert.
Ich hatte schon mal eine Frage bezüglich der elektrischen Versorgung http://dg-chrono.info/dg-chrono.de/foru ... =55&t=1486
Nun habe ich den Kasten einigermaßen aufgearbeitet, das Werk gereinigt und alles wieder zusammengesetzt. An sich läuft die Uhr, allerdings ist mir aufgefallen dass das Pendel nach rechts weiter auslenkt als nach links. Die Uhr hängt natürlich im Lot und mit der Schraube an der Pendelgabel habe ich schon experimentiert. Es lässt sich zwar etwas "verbessern" aber selbst bei vollem Anschlag der Stellschraube ist ein Unterschied erkennbar. Ich habe schon hier im Forum gesucht, bzw. meine Literatur bemüht. Irgendwie ist bei mir der Groschen noch nicht gefallen...
Kann es sein dass an der Hemmung etwas nicht so ist wie es sein soll?
Die Uhr hat eine Graham-Hemmung mit Stahlpaletten.
Kann mir bitte jemand einen Tipp geben oder einen Stoß in die richtige Richtung?
Vielen Dank und viele Grüße
Peter
ich habe mal eine Frage bezüglich des Pendelausschlages. Ich habe kürzlich eine Mutteruhr ergattert.
Ich hatte schon mal eine Frage bezüglich der elektrischen Versorgung http://dg-chrono.info/dg-chrono.de/foru ... =55&t=1486
Nun habe ich den Kasten einigermaßen aufgearbeitet, das Werk gereinigt und alles wieder zusammengesetzt. An sich läuft die Uhr, allerdings ist mir aufgefallen dass das Pendel nach rechts weiter auslenkt als nach links. Die Uhr hängt natürlich im Lot und mit der Schraube an der Pendelgabel habe ich schon experimentiert. Es lässt sich zwar etwas "verbessern" aber selbst bei vollem Anschlag der Stellschraube ist ein Unterschied erkennbar. Ich habe schon hier im Forum gesucht, bzw. meine Literatur bemüht. Irgendwie ist bei mir der Groschen noch nicht gefallen...
Kann es sein dass an der Hemmung etwas nicht so ist wie es sein soll?
Die Uhr hat eine Graham-Hemmung mit Stahlpaletten.
Kann mir bitte jemand einen Tipp geben oder einen Stoß in die richtige Richtung?
Vielen Dank und viele Grüße
Peter
Re: Ungleicher Pendelausschlag
Bitte stelle Bilder der Hemmung ein und der Pendelgabel. Ansonsten ist das wie Stochern im dunklen Nebel.
Frank
Frank
Re: Ungleicher Pendelausschlag
Kannst Du das bitte genauer erläutern? Den Satz verstehe ich so, als wenn das Pendel nach rechts einen größeren Bogen (Winkel) von der Ruhelage aus schwingen würde als nach links. War das so gemeint?Kugler77 hat geschrieben:An sich läuft die Uhr, allerdings ist mir aufgefallen dass das Pendel nach rechts weiter auslenkt als nach links.
Gruß
Micha
Micha
Re: Ungleicher Pendelausschlag
woran orientierst du dich? Wenn du eine Pendelausschlagskala hast überprüfe, ob diese bei stehendem Pendel genau mittig unter der Pendelspitze ist. Ein ungleichmäßig ausschlagendes Pendel (wie du es beschrieben hast) ist nur vorstellbar, wenn es an der einen Seite prellt. Schau nach, ob die Pendelgabel nach Ruhe und Ergänzung links und rechts noch genügend Abstand zu den Prellstiften (so vorhanden) hat.
Heinrich
Heinrich
Der liebe Gott gab uns die Zeit (von der Eile hat er nichts gesagt!).
-
karlo
Re: Ungleicher Pendelausschlag
Ungleichen Pendelausschlag gibt nicht.
Das Pendel schlaegt nach jeder Seite gleich aus.
Es sei denn, da liegt was im Weg rum.
Was Du vermutlich meinst, ist eine Abweichung vom Geraeuch her.
Also ist der Abfall verstellt.
Klingt wie:
tick.....tack.tick.....tack
Mehr, wenn Bilder da sind.
Karlo
Das Pendel schlaegt nach jeder Seite gleich aus.
Es sei denn, da liegt was im Weg rum.
Was Du vermutlich meinst, ist eine Abweichung vom Geraeuch her.
Also ist der Abfall verstellt.
Klingt wie:
tick.....tack.tick.....tack
Mehr, wenn Bilder da sind.
Karlo
Re: Ungleicher Pendelausschlag
Hallo Leute,
vielen Dank schon mal für die Antworten!
Ich beschreibe das Problem noch mal etwas genauer...
Ich orientiere mich an der Pendelskala. Wenn das Pendel steht ist die Pendelspitze exakt über dem Mittelstrich. Wenn die Uhr läuft
schlägt die Spitze nach links auf der Skala weiter aus als nach rechts. Weder Pendel noch Pendelgabel stoßen irgendwo an. Mein Gedanke war dass mit den Paletten vielleicht etwas nicht stimmt. Wenn der Impuls an der Eingangspalette anders ist als der an der Ausgangspalette, kann es da nicht zu so einem Fehler kommen? Ich hatte die Paletten mit Diamantine nachpoliert, vielleicht habe ich den Winkel verändert? Kann es vielleicht daran liegen?
Bilder von der Hemmung habe ich jetzt keine gemacht, da gibt es aber augenscheinlich nichts fehlerhaftes zu sehen.
Vielleicht fällt ja doch noch jemandem etwas zu meinem Problem ein.
Vielen Dank und Gruß
Peter
vielen Dank schon mal für die Antworten!
Ich beschreibe das Problem noch mal etwas genauer...
Ich orientiere mich an der Pendelskala. Wenn das Pendel steht ist die Pendelspitze exakt über dem Mittelstrich. Wenn die Uhr läuft
schlägt die Spitze nach links auf der Skala weiter aus als nach rechts. Weder Pendel noch Pendelgabel stoßen irgendwo an. Mein Gedanke war dass mit den Paletten vielleicht etwas nicht stimmt. Wenn der Impuls an der Eingangspalette anders ist als der an der Ausgangspalette, kann es da nicht zu so einem Fehler kommen? Ich hatte die Paletten mit Diamantine nachpoliert, vielleicht habe ich den Winkel verändert? Kann es vielleicht daran liegen?
Bilder von der Hemmung habe ich jetzt keine gemacht, da gibt es aber augenscheinlich nichts fehlerhaftes zu sehen.
Vielleicht fällt ja doch noch jemandem etwas zu meinem Problem ein.
Vielen Dank und Gruß
Peter
-
karlo
Re: Ungleicher Pendelausschlag
Wenn an einer Graham Hemmung rumgebastet wurde ist viel moeglich.
Aber das von Dir beschriebene Verhalten nicht.
Die Uhr haengt nicht gerade, oder sonstwas, aber ein Pendel ist ein Pendel, ein Pendel, ein Pendel....
Karlo
Aber das von Dir beschriebene Verhalten nicht.
Die Uhr haengt nicht gerade, oder sonstwas, aber ein Pendel ist ein Pendel, ein Pendel, ein Pendel....
Karlo
Re: Ungleicher Pendelausschlag
Hallo Peter,
schau nach, ob bei deinem Gang die Ruhe beidseitig stimmt oder ob der Gangradzahn nicht etwa auf einer Seite auf Hebung fällt. Damit hättest du in etwa den gleichen Effekt wie beim Prellen.
Heinrich
schau nach, ob bei deinem Gang die Ruhe beidseitig stimmt oder ob der Gangradzahn nicht etwa auf einer Seite auf Hebung fällt. Damit hättest du in etwa den gleichen Effekt wie beim Prellen.
Heinrich
Der liebe Gott gab uns die Zeit (von der Eile hat er nichts gesagt!).
Re: Ungleicher Pendelausschlag
Hallo Peter,
dann hätte ich Dich also unglaublicherweise richtig verstanden? Obwohl ich so etwas nicht für möglich gehalten hätte und immer noch mehr Karlos Meinung bin.
Zum Eingrenzen: Wie verhält sich das Pendel ohne Antriebsgewicht? (bzw bei entspannter Zugfeder, falls kein Gewichtsantrieb) Oder bei ausgebautem Gangrad?
dann hätte ich Dich also unglaublicherweise richtig verstanden? Obwohl ich so etwas nicht für möglich gehalten hätte und immer noch mehr Karlos Meinung bin.
Zum Eingrenzen: Wie verhält sich das Pendel ohne Antriebsgewicht? (bzw bei entspannter Zugfeder, falls kein Gewichtsantrieb) Oder bei ausgebautem Gangrad?
Gruß
Micha
Micha
-
walter der jüngere
Re: Ungleicher Pendelausschlag
Hallo,
um es mal so laienhaft wie mir möglich zu beschreiben:
Wenn ein Pendel einfach so an seiner Pendelfeder hängt, dann hängt es so, daß sich die Linie, die den Mittelpunkt des Pendelschwerpunkts mit dem Aufhängungspunkt verbindet, in lotrechter (senkrechter) Position befindet.
Es kann also übertriebenerweise so sein, daß ein Pendel von außen betrachtet, schief hängt.
Also soll heißen, daß die Pendelstange nicht senkrecht hängt.
Deshalb, weil die Pendellinse auf einer seitlichen Hälfte hohl ist, und auf der anderen mit Blei (oder was auch immer) gefüllt ist = damit ist der innere Schwerpunkt der Linse ausmittig, und deshalb hängt das Pendel optisch betrachtet schief, aber von der Gewichtsverteilung her - Senkrecht!
Natürlich kann es sein, daß das Pendel (die Pendelstange mit ihrer Spitze) an einer Uhr unbehindert auch optisch senkrecht hängt.
Und dennoch schlägt sie nach einer Seite weiter aus - weil der Abfall (ungleichmäßiges Ganggeräusch) nicht korrekt eingestellt ist.
Falsch eingestellte Paletten, verbogene Anker, ungleichlaufende Gangräder - es gibt viele Möglichkeiten, die dies bewirken können.
Es kann daher sogar sein, daß man für einige Sekunden die Uhr unten lieber etwas nach links, kurz darauf lieber etwas nach recht drücken möchte, damit sie sich gleichmäßig tickend anhört. Typischerweise liegt dies am unrund laufenden Gangrad...
Mein erster Gedanke bei (halbwegs unverbastelten) Mutteruhren:
Oft ist die Kupplung Ankerwelle / Pendelführung etwas ölig, und damit etwas leichtgängig. Dann hängt zwar das Gehäuse lotrecht, die Pendelspitze zeigt auch auf die Mitte der Pendelausschlagskala, aber der Ausschlag des Pendels ist ungleich. Jedenfalls, wenn das Pendel ein paar Mal angehalten und dann wieder angestoßen wurde.
Das ist dann die Folge eines nicht korrekt eingestellten Abfalls, also des ungleichen Eingriffs (ungleiches Freigeben) der Gangradzähne.
Kann natürlich auch durch falsch eingestellte Paletten hervorgerufen werden - s.o.; dann ist aber an der Uhr gebastelt worden, und zwar nicht sachgerecht. Und dann sollte das gesamte Werk sachkundig revidiert werden. Weil noch mehr Fehler daran verborgen sein können, die so nicht erkannt werden (können) und damit neue Probleme entstehen können, oder die bestehenden Probleme nicht zufriedenstellend behoben werden können. Möglich auch, daß noch neue Fehler im Laufe der Zeit entstehen, bzw. sich bemerkbar machen, weil eben unsachgerecht daran gebastelt wurde. Dies kann man per Ferndiagnose so nicht ausschließen.
Mein Rat:
Stell den Abfall erneut ein:
1.) Das Gehäuse der Uhr hängt lotrecht.
2.) Die Pendelspitze zeigt dann üblicherweise auf die Mitte der Pendelskala.
3.) Der Abfall ist dann korrekt eingestellt, wenn der Ausschlag der Pendellinse nach beiden Seiten gleich groß ist (ablesbar über die Spitze der Pendelstange, die ja genau auf die Skala zeigt).
Das Ganggeräusch ist dann gleichmäßig, der Pendelausschlag ist ebenfalls gleichmäßig. Keine Veränderung - auch nicht über Minuten hinweg.
Dann scheint alles okay, und das von Dir beschriebene Problem ist gelöst.
Wenn das Problem nicht durch das Einstellen des Abfalls zufriendstellend gelöst werden kann:
Zeig das Teil einer netten Fachfrau / einem netten Fachmann - wenn Du Glück hast, darfst Du die Fehler dann selbst (oder sogar unter Anleitung) mit beheben. Ohne Fachkenntnis Deinerseits, ohne entsprechende Bilder im Thread - da ist darüber hinaus zu helfen m.E. nicht möglich. Leider.
Walter d. J. (Moderator)
um es mal so laienhaft wie mir möglich zu beschreiben:
Wenn ein Pendel einfach so an seiner Pendelfeder hängt, dann hängt es so, daß sich die Linie, die den Mittelpunkt des Pendelschwerpunkts mit dem Aufhängungspunkt verbindet, in lotrechter (senkrechter) Position befindet.
Es kann also übertriebenerweise so sein, daß ein Pendel von außen betrachtet, schief hängt.
Also soll heißen, daß die Pendelstange nicht senkrecht hängt.
Deshalb, weil die Pendellinse auf einer seitlichen Hälfte hohl ist, und auf der anderen mit Blei (oder was auch immer) gefüllt ist = damit ist der innere Schwerpunkt der Linse ausmittig, und deshalb hängt das Pendel optisch betrachtet schief, aber von der Gewichtsverteilung her - Senkrecht!
Natürlich kann es sein, daß das Pendel (die Pendelstange mit ihrer Spitze) an einer Uhr unbehindert auch optisch senkrecht hängt.
Und dennoch schlägt sie nach einer Seite weiter aus - weil der Abfall (ungleichmäßiges Ganggeräusch) nicht korrekt eingestellt ist.
Falsch eingestellte Paletten, verbogene Anker, ungleichlaufende Gangräder - es gibt viele Möglichkeiten, die dies bewirken können.
Es kann daher sogar sein, daß man für einige Sekunden die Uhr unten lieber etwas nach links, kurz darauf lieber etwas nach recht drücken möchte, damit sie sich gleichmäßig tickend anhört. Typischerweise liegt dies am unrund laufenden Gangrad...
Mein erster Gedanke bei (halbwegs unverbastelten) Mutteruhren:
Oft ist die Kupplung Ankerwelle / Pendelführung etwas ölig, und damit etwas leichtgängig. Dann hängt zwar das Gehäuse lotrecht, die Pendelspitze zeigt auch auf die Mitte der Pendelausschlagskala, aber der Ausschlag des Pendels ist ungleich. Jedenfalls, wenn das Pendel ein paar Mal angehalten und dann wieder angestoßen wurde.
Das ist dann die Folge eines nicht korrekt eingestellten Abfalls, also des ungleichen Eingriffs (ungleiches Freigeben) der Gangradzähne.
Kann natürlich auch durch falsch eingestellte Paletten hervorgerufen werden - s.o.; dann ist aber an der Uhr gebastelt worden, und zwar nicht sachgerecht. Und dann sollte das gesamte Werk sachkundig revidiert werden. Weil noch mehr Fehler daran verborgen sein können, die so nicht erkannt werden (können) und damit neue Probleme entstehen können, oder die bestehenden Probleme nicht zufriedenstellend behoben werden können. Möglich auch, daß noch neue Fehler im Laufe der Zeit entstehen, bzw. sich bemerkbar machen, weil eben unsachgerecht daran gebastelt wurde. Dies kann man per Ferndiagnose so nicht ausschließen.
Mein Rat:
Stell den Abfall erneut ein:
1.) Das Gehäuse der Uhr hängt lotrecht.
2.) Die Pendelspitze zeigt dann üblicherweise auf die Mitte der Pendelskala.
3.) Der Abfall ist dann korrekt eingestellt, wenn der Ausschlag der Pendellinse nach beiden Seiten gleich groß ist (ablesbar über die Spitze der Pendelstange, die ja genau auf die Skala zeigt).
Das Ganggeräusch ist dann gleichmäßig, der Pendelausschlag ist ebenfalls gleichmäßig. Keine Veränderung - auch nicht über Minuten hinweg.
Dann scheint alles okay, und das von Dir beschriebene Problem ist gelöst.
Wenn das Problem nicht durch das Einstellen des Abfalls zufriendstellend gelöst werden kann:
Zeig das Teil einer netten Fachfrau / einem netten Fachmann - wenn Du Glück hast, darfst Du die Fehler dann selbst (oder sogar unter Anleitung) mit beheben. Ohne Fachkenntnis Deinerseits, ohne entsprechende Bilder im Thread - da ist darüber hinaus zu helfen m.E. nicht möglich. Leider.
Walter d. J. (Moderator)