Hier mal ein Instrument was ich vor sechs Jahren gebaut habe und in die Kategorie "Räderlose Uhren" fällt.
Es handelt sich um eine Ringsonnenuhr.
Die Ornamentik entspricht einem Original, das ca. 1720 in Wien, ohne Signatur, hergestellt wurde.
Das Instrument besteht aus einem Meridianring mit Haltevorrichtung, die eine Einstellung auf die Pohlhöhe erlaubt, einem Äquatorring und einem Monatsschieber. Der Monatsschieber zeigt auf der einen Seite die Tierkreiszeichen, auf der anderen Seite die Anfangsbuchstaben der Monate. Auf dem Meridianring und dem Äquatorring sind insgesamt 20 europäische Städte mit ihren Polhöhen graviert.
Astro
Ringsonnenuhr
Ringsonnenuhr
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Gruß
Rolf
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Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden verwenden
Rolf
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Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden verwenden
Re: Ringsonnenuhr
Hallo astrolab,
sehr schönes Teil das du da gebaut hast. ( vor Neid erblassend
)
Wie sind die Abmessungen und welches Material hast du verwendet?
asur
sehr schönes Teil das du da gebaut hast. ( vor Neid erblassend

Wie sind die Abmessungen und welches Material hast du verwendet?
asur
Re: Ringsonnenuhr
Hallo asur,
Der Durchmesser ohne Haltering ist 92 mm.
Da ich im Rahmen einer Buchrecherche herausfinden wollte wie lange ein "Kompassmacher" im 18. Jahrhundert für dieses Instrument gebraucht hätte, ist alles aus Messingplatten mit Hand ausgesägt, geschliffen und poliert worden.
Da ich aber selber nicht gravieren kann sind Zahlen, Markierungen und Ornamente geätzt, so das ich die Gravurzeit schätzen mußte.
Gruß
Rolf
Der Durchmesser ohne Haltering ist 92 mm.
Da ich im Rahmen einer Buchrecherche herausfinden wollte wie lange ein "Kompassmacher" im 18. Jahrhundert für dieses Instrument gebraucht hätte, ist alles aus Messingplatten mit Hand ausgesägt, geschliffen und poliert worden.
Da ich aber selber nicht gravieren kann sind Zahlen, Markierungen und Ornamente geätzt, so das ich die Gravurzeit schätzen mußte.
Gruß
Rolf
Gruß
Rolf
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Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden verwenden
Rolf
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Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden verwenden
Re: Ringsonnenuhr
Hallo Rolf,
beeindruckendes "Abfallprodukt"
einer Recherche!
Was hast Du als Ergebniss herausbekommen? Wie lange hat es gedauert sie Anzufertigen und wie lange hast Du für's gravieren geschätzt?
lg Christian
beeindruckendes "Abfallprodukt"

Was hast Du als Ergebniss herausbekommen? Wie lange hat es gedauert sie Anzufertigen und wie lange hast Du für's gravieren geschätzt?
lg Christian
.
Fragen, Korrekturen und Ergänzungen zu meinen Beiträgen sind ausdrücklich erbeten und gewünscht!
Fragen, Korrekturen und Ergänzungen zu meinen Beiträgen sind ausdrücklich erbeten und gewünscht!
Re: Ringsonnenuhr
Hallo Christian,
ich selber habe für die rein handwerklichen Arbeiten des Sägens, Schleifens, Bohrens, Polierens und des Zusammenbaues insgesamt zwölf Stunden gebraucht.
Eine Werkstatt wie die des Christoph Schissler hätte das Instrument seinerzeit von diesen vorbenannten Tätigkeiten her in acht Stunden schaffen können.
Ich habe übrigens diese Sonnenuhr aus dem 18. Jahrhundert als Vorlage genommen weil sie mich mehr ansprach als die Instrumente die im 16. Jahrhundert hergestellt wurden.
Dieses 16. Jahrhundert ist aber die Zeit der meine Recherche gilt.
Diese 12 oder 8 Stunden sind aber nur ein Teil der damals aufzuwendenden Zeit.
Die Materie ist sehr komplex, hier nur einige Stichpunkte.
Messingplatten wurden zu dieser Zeit nicht gewalzt sondern gegossen, gehämmert und geschliffen. Die damit einhergehende Härtung des Materials führte natürlich zu erhöhten Schwierigkeiten beim Ausschneiden und Gravieren.
Schrauben wurden mit Hand geschnitten und gefeilt.
Diese Aufzählung könnte um einiges erweitert werden.
Ein ganz wesentlicher Punkt ist die Frage die bis dato nicht geklärt werden konnte - welche Art von Sägebogen und Sägeblättern zur Verfügung standen.
Meine mikroskopischen Untersuchungen an Originalen weisen bei den Ausschneidungen in engen Radien nicht etwa auf Nadelfeilen hin, wie oft vermutet wird, sondern lassen Schnittspuren eines dünnes Sägeblattes erkennen, welches unserem heutigen in etwa entsprochen haben muß.
Nur sie sind nicht aufzufinden, lassen sich nicht nachweisen. Ich würde wer weiß was dafür geben wenn in irgend einer verstaubten Ecke diese Dinger auftauchten, ohne das sie dann aus Unkenntnis entsorgt würden.
Bin da also noch zu keinem abschließenden Ergebnis gekommen, aber das Beschäftigen mit den Kunsthandwerkern jener Zeit bereitet mir schon seit vielen Jahren irren Spaß.
LG
Rolf
ich selber habe für die rein handwerklichen Arbeiten des Sägens, Schleifens, Bohrens, Polierens und des Zusammenbaues insgesamt zwölf Stunden gebraucht.
Eine Werkstatt wie die des Christoph Schissler hätte das Instrument seinerzeit von diesen vorbenannten Tätigkeiten her in acht Stunden schaffen können.
Ich habe übrigens diese Sonnenuhr aus dem 18. Jahrhundert als Vorlage genommen weil sie mich mehr ansprach als die Instrumente die im 16. Jahrhundert hergestellt wurden.
Dieses 16. Jahrhundert ist aber die Zeit der meine Recherche gilt.
Diese 12 oder 8 Stunden sind aber nur ein Teil der damals aufzuwendenden Zeit.
Die Materie ist sehr komplex, hier nur einige Stichpunkte.
Messingplatten wurden zu dieser Zeit nicht gewalzt sondern gegossen, gehämmert und geschliffen. Die damit einhergehende Härtung des Materials führte natürlich zu erhöhten Schwierigkeiten beim Ausschneiden und Gravieren.
Schrauben wurden mit Hand geschnitten und gefeilt.
Diese Aufzählung könnte um einiges erweitert werden.
Ein ganz wesentlicher Punkt ist die Frage die bis dato nicht geklärt werden konnte - welche Art von Sägebogen und Sägeblättern zur Verfügung standen.
Meine mikroskopischen Untersuchungen an Originalen weisen bei den Ausschneidungen in engen Radien nicht etwa auf Nadelfeilen hin, wie oft vermutet wird, sondern lassen Schnittspuren eines dünnes Sägeblattes erkennen, welches unserem heutigen in etwa entsprochen haben muß.
Nur sie sind nicht aufzufinden, lassen sich nicht nachweisen. Ich würde wer weiß was dafür geben wenn in irgend einer verstaubten Ecke diese Dinger auftauchten, ohne das sie dann aus Unkenntnis entsorgt würden.
Bin da also noch zu keinem abschließenden Ergebnis gekommen, aber das Beschäftigen mit den Kunsthandwerkern jener Zeit bereitet mir schon seit vielen Jahren irren Spaß.
LG
Rolf
Gruß
Rolf
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Rolf
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