VICTORIA
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VICTORIA
Auch einem Federzugwerk mit Grahamhemmung, Platinen b 84xh 90 mm, Abstand 30mm fand sich folgende Marke:
Mikrolisk: Gehäusehersteller; Freiburg in Schlesien/Deutschland; Uhrenlexikon: Werke mit diesem Firmenzeichen wurden zugekauft!; gegründet 1889, nach 1900 keine Uhren mehr bekannt.
Uhrenlexikon: Gehäusehersteller, keine Uhrenherstellung
Also, es gibt Uhrwerke mit dieser Marke, fraglich ist nur, wer sie hergestellt hat. Hat jemand von Euch so eine Uhr?
Mikrolisk: Gehäusehersteller; Freiburg in Schlesien/Deutschland; Uhrenlexikon: Werke mit diesem Firmenzeichen wurden zugekauft!; gegründet 1889, nach 1900 keine Uhren mehr bekannt.
Uhrenlexikon: Gehäusehersteller, keine Uhrenherstellung
Also, es gibt Uhrwerke mit dieser Marke, fraglich ist nur, wer sie hergestellt hat. Hat jemand von Euch so eine Uhr?
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LG
Silvia und Christian
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Die Amerikaner glauben immer, sie seien uns Jahre, wenn nicht Jahrzehnte voraus. Dabei hinken sie uns 8 Stunden hinterher.
Silvia und Christian
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- soaringjoy
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Re: VICTORIA
Nanu, diese Marke habe ich doch vor kurzem
noch gesehen!?
Hat das Uhrwerk das "Kielmann-Patent", also diese
besondere Pendelausschlagsbegrenzung?
"Victoria" war ja im entsprechenden Zeitfenster um 1900
eine sehr gängige Bezeichnung, allein das "Lexikon" hat wohl
ein halbes Dutzend.
Das Adreßbuch der Deutschen Uhrenindustrie 1907 verzeichnet
auch einige Einträge von Juwelieren und Uhrmachern, die Uhren
der Marke "Victoria" verkauft haben, darunter auch CHRIST;
auch ein Nähmaschinenhersteller nannte sich "Victoria".
Eine Victoria Clock Co. in St. Georgen gab es auch.
Mein Gedanke allerdings wäre, dass das "K.K." vielleicht sogar
auf Eure Heimat hindeuten könnte....
Ich schicke das Bild mal rüber nach Übersee, wenn's recht ist.
J.
PS: Es war doch nicht Euer Werk, welches ich in der Bucht sah;
die SN ist eine andere.
noch gesehen!?

Hat das Uhrwerk das "Kielmann-Patent", also diese
besondere Pendelausschlagsbegrenzung?
"Victoria" war ja im entsprechenden Zeitfenster um 1900
eine sehr gängige Bezeichnung, allein das "Lexikon" hat wohl
ein halbes Dutzend.
Das Adreßbuch der Deutschen Uhrenindustrie 1907 verzeichnet
auch einige Einträge von Juwelieren und Uhrmachern, die Uhren
der Marke "Victoria" verkauft haben, darunter auch CHRIST;
auch ein Nähmaschinenhersteller nannte sich "Victoria".
Eine Victoria Clock Co. in St. Georgen gab es auch.
Mein Gedanke allerdings wäre, dass das "K.K." vielleicht sogar
auf Eure Heimat hindeuten könnte....
Ich schicke das Bild mal rüber nach Übersee, wenn's recht ist.
J.
PS: Es war doch nicht Euer Werk, welches ich in der Bucht sah;
die SN ist eine andere.
"tempus nostrum"
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Re: VICTORIA
Also das Werk ist vom Flhmarkt in Wien und gehört Phil, er hat es für eine kleine Fotosession zusammengesetzt, so sieht das gute Stück aus:
Es ist anzunehmen, dass es sich um eine frühe Form von "private label" handelt, es wäre interessant zu wissen, welche Firma sich dahinter verbirgt...
wobei wir wieder ins Schlesien wären...
Einige Uhrwerkhersteller hatten Nierdlassungen in Schlesien, damit könnten die einen Gehäusehersteller auch ohne große Transportwege beliefern.

Es ist anzunehmen, dass es sich um eine frühe Form von "private label" handelt, es wäre interessant zu wissen, welche Firma sich dahinter verbirgt...
Mein Gedanke allerdings wäre, dass das "K.K." vielleicht sogar
auf Eure Heimat hindeuten könnte....

Einige Uhrwerkhersteller hatten Nierdlassungen in Schlesien, damit könnten die einen Gehäusehersteller auch ohne große Transportwege beliefern.
JA!Hat das Uhrwerk das "Kielmann-Patent", also diese
besondere Pendelausschlagsbegrenzung?

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Re: VICTORIA
Hallo Jürgen,soaringjoy hat geschrieben:Nanu, diese Marke habe ich doch vor kurzem
noch gesehen!?![]()
Hat das Uhrwerk das "Kielmann-Patent", also diese
besondere Pendelausschlagsbegrenzung?
Mein Gedanke allerdings wäre, dass das "K.K." vielleicht sogar
auf Eure Heimat hindeuten könnte....
Ich schicke das Bild mal rüber nach Übersee, wenn's recht ist.
J.
ich habe das schon mal erklärt, finde aber meinen Beitrag nicht mehr.
Das ist das Zeichen der Gehäusefabrik Victoria in Schlesien. Schlesien gehörte zu Preußen und der Adler ist der preuß. Adler. das "KK-Privilegium mit der Nummer" ist die preuß. Registrierung für ein Patent.
Geschichtliches:
In den 1890er Jahren hat Russland/Polen die Grenze für deutsche Uhren dicht gemacht. Dadurch kamen die schlesischen Uhrenfabriken in massive Absatzschwierigkeiten. Es ging drunter und drüber. Victoria hat als Gehäusefabrik wohl besonders darunter gelitten und fing an, Uhrwerke einzukaufen und nun auch komplette Uhren zu verkaufen. Und das ist ein Werk aus dieser Zeit.
droba
- soaringjoy
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Re: VICTORIA
Danke, droba!
Erstaunlich, was ich schon wieder "vergessen" habe.
Nun fällt es mir wie Schuppen von den Augen!
Hhmm, ob gar der alte Kielmann in den 1890er Jahren
denen die Werke verkauft hat?
J.
Erstaunlich, was ich schon wieder "vergessen" habe.
Nun fällt es mir wie Schuppen von den Augen!

Hhmm, ob gar der alte Kielmann in den 1890er Jahren
denen die Werke verkauft hat?
J.
"tempus nostrum"
Re: VICTORIA
Hallo Jürgen,
nein, das glaube ich nicht. Zum einen hat das Werk eine relativ hohe Seriennummer und Kielmann hatte zwar auch eine eigene Marke angemeldet, aber eine wirkliche Serienfertigung von Werken hatte er nach meinem Eindruck nicht. Warum sollte er auch- wenn er mit dem Verkauf von Lizenzen für seine Entwicklungen auch Geld machen konnte.
droba
nein, das glaube ich nicht. Zum einen hat das Werk eine relativ hohe Seriennummer und Kielmann hatte zwar auch eine eigene Marke angemeldet, aber eine wirkliche Serienfertigung von Werken hatte er nach meinem Eindruck nicht. Warum sollte er auch- wenn er mit dem Verkauf von Lizenzen für seine Entwicklungen auch Geld machen konnte.
droba
- soaringjoy
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Re: VICTORIA
Eines stört mich noch an der ganzen Geschichte, aber noch
fehlen mir da konkrete Informationen:
Es wird also eine K.K. Privilegium Nummer angegeben.
Gleichzeitig aber ist das Uhrwerk mit dem D.R.P. 55006
(Kielmann) versehen.
Standen hier zwei Patentvorschriften in Konkurrenz,
oder liefen die preußischen Patente paralell weiter
zu den Reichspatentgesetzen, i.e. ab 1877 / 1891... ?
Das sieht sehr nach Grabearbeit aus...
J.
fehlen mir da konkrete Informationen:
Es wird also eine K.K. Privilegium Nummer angegeben.
Gleichzeitig aber ist das Uhrwerk mit dem D.R.P. 55006
(Kielmann) versehen.
Standen hier zwei Patentvorschriften in Konkurrenz,
oder liefen die preußischen Patente paralell weiter
zu den Reichspatentgesetzen, i.e. ab 1877 / 1891... ?
Das sieht sehr nach Grabearbeit aus...

J.
"tempus nostrum"
Re: VICTORIA
Hallo Jürgen,
Ich könnte mir denken, dass es ein älteres Patent war, das aber noch Gültigkeit hatte, als die Victoria diesen Stempel anfertigen ließ. Und bei den Uhrmachern und Kunden sah dieser alte Stempel mit Sicherheit besser aus, als eine neue Reichspatent-Nummer. Wenn neue Vorschriften auf den Markt kommen, gibt es immer eine Phase des Übergangs, in der die alte und die neue Form parallel laufen.
droba
Ich könnte mir denken, dass es ein älteres Patent war, das aber noch Gültigkeit hatte, als die Victoria diesen Stempel anfertigen ließ. Und bei den Uhrmachern und Kunden sah dieser alte Stempel mit Sicherheit besser aus, als eine neue Reichspatent-Nummer. Wenn neue Vorschriften auf den Markt kommen, gibt es immer eine Phase des Übergangs, in der die alte und die neue Form parallel laufen.
droba
- soaringjoy
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Re: VICTORIA
So, die Formel zur Errechnung des Ergebnisses
lautet sinngemäß:
Zadra + Türck + Kielmann x Werner = Victoria
Allgemein verständlicher ausgedrückt:
Ein netter horologischer Freund aus Übersee, mit vielen
internationalen Kontakten recherchierte etwas und teilt
uns das folgende Ergebnis mit.
Demnach handelt es sich beim K.K. Privilegium 5194 tatsächlich um
eine alte Form eines österreichischen Patentes, nämlich die Nr. 48/5194
aus dem Jahre 1898 - die "48" ist der Jahresschlüssel nach dem alten
System.
Nun wurde das Patent für eine Schlagwerkrepitition an die Herren
Anton Zadra und Robert Türck, beide aus Zürich, erteilt.
Das hilft uns noch nicht weiter, denn der eigentliche Uhrwerkshersteller
lässt sich daraus nicht erkennen.
Türck hatte jedoch auch deutsche Patente, z.B. DRP 98543, von 1897/1898,
auch hier Schlagwerkwiederholung, inne.
Das nun Carl Werner das bekannte Kielmann Patent nutzte, ist allgemein
bekannt.
Fügt man nun das Türck Patent hinzu und behält im Sinn, dass Werner
(zufällig) auch den Markennamen "Victoria" nutzte, steht die Rechnung
wohl.
Sinus + Cosinus = Haselnuss.
Eine herrliche Recherchearbeit, wie ich finde!
J.
lautet sinngemäß:
Zadra + Türck + Kielmann x Werner = Victoria

Allgemein verständlicher ausgedrückt:
Ein netter horologischer Freund aus Übersee, mit vielen
internationalen Kontakten recherchierte etwas und teilt
uns das folgende Ergebnis mit.
Demnach handelt es sich beim K.K. Privilegium 5194 tatsächlich um
eine alte Form eines österreichischen Patentes, nämlich die Nr. 48/5194
aus dem Jahre 1898 - die "48" ist der Jahresschlüssel nach dem alten
System.
Nun wurde das Patent für eine Schlagwerkrepitition an die Herren
Anton Zadra und Robert Türck, beide aus Zürich, erteilt.
Das hilft uns noch nicht weiter, denn der eigentliche Uhrwerkshersteller
lässt sich daraus nicht erkennen.
Türck hatte jedoch auch deutsche Patente, z.B. DRP 98543, von 1897/1898,
auch hier Schlagwerkwiederholung, inne.
Das nun Carl Werner das bekannte Kielmann Patent nutzte, ist allgemein
bekannt.
Fügt man nun das Türck Patent hinzu und behält im Sinn, dass Werner
(zufällig) auch den Markennamen "Victoria" nutzte, steht die Rechnung
wohl.
Sinus + Cosinus = Haselnuss.

Eine herrliche Recherchearbeit, wie ich finde!
J.
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
"tempus nostrum"
Re: VICTORIA
Hm jetzt bin ich aber baff!
Eigentlich wollte ich die Räderwerke schlachten,das Gehwerk sollte in ein Stabwerk rein und das Schlagwerk
sollte in ein Gangmodell.
Nun die Frage:
Möchte Jemand das Werk erhalten oder kann ich ruhigen Gewissens ans Werk gehen?

Eigentlich wollte ich die Räderwerke schlachten,das Gehwerk sollte in ein Stabwerk rein und das Schlagwerk
sollte in ein Gangmodell.

Nun die Frage:
Möchte Jemand das Werk erhalten oder kann ich ruhigen Gewissens ans Werk gehen?

