Grivolas Jahresuhr -Pendelfeder

Jahresuhren, Atmos und mehr
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Corina
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Grivolas Jahresuhr -Pendelfeder

Beitrag von Corina »

Ein freundliches Hallo in die Runde...und gleich eine Frage.
Kennt sich jemand mit den französischen Jahresuhren aus. Bei meiner Neuerwerbung ist die Pendelfeder gerissen und der untere Block mit Haken fehlt..gut, den kann man wohl leichter ersetzen. Meine Frage nun, welche Drahtstärke sollte ich nehmen? Außerdem sieht der Rest der Pendelfeder sehr merkwürdig aus..nämlich aus 2 Teilen zusammengesetzt.
Habe mir auch so einen Nachdruck des Kataloges von 1910 zugelegt, aber meine Uhr ist wohl recht jung..sprich, da nicht drin. Leider alles in französisch und bei den Pendelfedern ist auch so eine "Menage" abgebildet..aber ohne Maße. Habe nur etwas wie 75 0/0 entdeckt..Soll das die Stärke sein?
Ich fotografiere auch gern die Katalogseite...falls jemand fränzösisch spricht. Ansonsten hab ich nur mal paar Bilder der Uhr und vom Rest der Pendelfeder beigefügt.
Freue mich auf Antworten...wie immer..vielen Dank vorab
corina
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walter der jüngere

Re: Grivolas Jahresuhr -Pendelfeder

Beitrag von walter der jüngere »

Hallo,

nun, die eventuell auf der Katalogseite befindliche Abbildung mag noch Informationen enthalten, die das Ganze etwas erhellen - Sprachkenntnisse in Französisch vorausgesetzt, bringen auch die entsprechenden Texte noch zusätzliche Informationen. So keine Urheberrechte verletzt werden, kannst Du ein Foto davon einstellen. Manche hier im Forum haben sicherlich mehr oder minder ausgeprägte französische Sprachkenntnisse.

Um eine Uhr wirklich ordentlich reparieren zu können, benötigt man i.d.R. gewisses Fachwissen. Und mit diesem Wissen, mit dieser Erfahrung erschließt man sich dann im Berufsalltag die Funktionen bzw. Fehler an der jeweiligen Uhr - auch wenn man dieses Fabrikat bzw. Modell noch nie in der Hand hatte.
So kommt man dann auch weiter, wenn es sich statt um eine deutsche Drehpendeluhr halt um eine aus Frankreich handelt...
Natürlich ist es von großem Vorteil, wenn man Originalunterlagen zu solch einer Uhr hat bzw. bekommen kann. Aber letztlich ist dies m.E. nicht wirklich unbedingt erforderlich.
Es dauert aber wahrscheinlich länger, bis man das passende Material und die exakte Länge der Pendelfeder ermittelt hat, die es ermöglicht, daß die Uhr wieder normal arbeitet.

So also keine Unterlagen zu dieser konkreten Uhr vorliegen, hilft letztlich nur, aus Erfahrungswerten und mit Probieren die passenden Werte der Pendelfeder zu ermitteln - und die von Dir genannten Teile sinngemäß nachzufertigen.

Walter d. J. (Moderator)
karlo

Re: Grivolas Jahresuhr -Pendelfeder

Beitrag von karlo »

Wo graebst Du nur immer diese ungewoehnlichen Teile aus?

Karlo
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Typ1-2-3
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Re: Grivolas Jahresuhr -Pendelfeder

Beitrag von Typ1-2-3 »

Siehe: Price Guides to Clocks von Alan und Rita Shenton. Dort ist eine Abbildung der Uhr.

Außerdem könnte ich mit viel Mühe jemanden vermitteln, der sich wohl auf Jahresuhren spezialisiert hat. Müsste ich aber etwas rumfragen. Der sammelt so was, z. B. erzählte er mir von Jahresuhren mit Spindelhemmung und so Sachen. Außerdem ist er Uhrmacher. Vielleicht kennt er diese Werke.

Frank
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Corina
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Re: Grivolas Jahresuhr -Pendelfeder

Beitrag von Corina »

Die Uhr habe ich in der französischen Bucht entdeckt. Aber wenn man den Katalog durchblättert, dann ist meine Uhr das häßliche Entlein unter all den wunderschönen Schwänen. Auf ihre Art ist sie ja irgendwie orginell häßlich. Habe noch nie eine Werkhalterung aus Holz gesehen...also das ist gewöhnungsbedürftig..aber mit dem Imprint als Werbegeschenk für Le Matin hat sie ja auch wieder etwas Einzigartiges ( ich hoffe mal, die haben nicht 1000e verschenkt).
Also die Katalogseiten habe ich gescannt..per Foto ist es fast nicht zu lesen.
Du Frank, bevor Du Deinen Bekannten involvierst, in der Bucht gibt es jemanden, der Pendelfedern und das ganze Zubehör weltweit verkauft. Da steht auch dabei, dass man sich bei Fragen an ihn wenden kann..er ist wohl Sammler dieser Art Uhren. Vielleicht werd ich es erst da probieren. Falls das keine Früchte trägt, komm ich auf Dich zurück.
Anbei die Seiten per pdf...hoffe, man kann die lesen..ansonsten gerne per mail..wer mag
lg
corina
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Typ1-2-3
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Re: Grivolas Jahresuhr -Pendelfeder

Beitrag von Typ1-2-3 »

Als Draht würde ich auch in jedem Fall Invar bevorzugen, denn damit habe ich recht gute Erfahrungen gemacht. Alles andere läuft ungenau. Soweit man von Genauigkeit bei Jahresuhren überhaupt sprechen kann.

Frank
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der stromer
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Re: Grivolas Jahresuhr -Pendelfeder

Beitrag von der stromer »

:) Hallo, ich glaube, da kann ich helfen.

Den Hersteller und so hast Du ja schon. Das Herstellungsjahr von Uhren mit diesen Platinen war 1910 das erste Mal.

:) Die Pendelfeder hat folgende Stärke: .024" (.102mm). Dieser Wert ist für HOROLOVAR-Federn. NIVAROX sind breiter und haben daher mit der Dicke eine zu starke Federwirkung (die Uhr ist zu schnell). Die Hauptsache ist, die obere Montierung und die Gabel sind vorhanden.

:) Der Rest ist ja Routine. Ich hoffe, Du findest die richtige Einstellung :mrgreen:
Abstand obere Montierung unterkannte zur Gabel Oberkante probiere mal 3mm. Wenn das Pendel dann über 320 dreht, Gabel nach unten oder halt umgekehrt. Soll ist hier ca. 270. Die Länge der Pendelfeder ist m.E. nicht so gravierend. Die Pendelscheibe sollte so (wirklich über den Daumen gepeilt) 5 - 8 mm über der Grundplatte sein. Aber bitte daran denken: Drannschneiden geht nicht. :mrgreen:

Ps.: Die Pendelfeder findest Du in der Bucht unter HOROLOVAR suchen. Ebenfalls die Montierungen.
Zuletzt geändert von der stromer am Mi 17. Aug 2011, 20:54, insgesamt 1-mal geändert.
LG
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der stromer
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Re: Grivolas Jahresuhr -Pendelfeder

Beitrag von der stromer »

Typ1-2-3 hat geschrieben:Als Draht würde ich auch in jedem Fall Invar bevorzugen, denn damit habe ich recht gute Erfahrungen gemacht. Alles andere läuft ungenau. Soweit man von Genauigkeit bei Jahresuhren überhaupt sprechen kann.
Frank
:) Na, Chronometer oder Regulatoren sind Jahresuhren sicher keine. Aber der richtige Standort vorausgesetzt, kommen die ohne Weiteres auf +- 1 Minute im Monat (jedenfalls bei mir). :) Ich verwende fast ausschließlich HOROLOVAR, denn hier gibt es umfangreiche Tabellen und vor allem auch die Verfügbarkeit. Das ist schon ein großer Vorteil, oder?
LG
Rolf-Dieter
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karlo

Re: Grivolas Jahresuhr -Pendelfeder

Beitrag von karlo »

HOROLOVAR oder Invbar oder Bronce oder Schinkenverpackung ist doch Wurst wie Kaese.
Entweder man weiss was rein gehoert, dann nimmt man das.
Wenn es das nicht gibt, umrechnen.

Karlo
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der stromer
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Re: Grivolas Jahresuhr -Pendelfeder

Beitrag von der stromer »

:) Hallo Karlo,

Im Prinzip hast Du ja Recht mit dem Umrechnen. Aber dann stell doch mal hier die Formel für die Unbedarften, die sie nicht kennen, ein. :oops:


;) Dann schreib ich auch in Zukunft nicht, dass ich HOROLOVAR bevorzuge :mrgreen: . Und: Leider ist Käse immer noch keine Wurscht. Bronze hat eine ganz andere Temperaturkennlinie als z.B. INVAR (siehst Du, habe nicht HOROLOVAR geschrieben). Mit den Bronzefedern wirst Du nie die Genauigkeit erreichen, die diese temperaturkompensierten Stähle hergeben. Sonst hätten sich ja unsere Altvorderenjahresuhrenbauer nicht mit solchen Profanen Dinge wie temperaturkompensierten Drehpendeln abgegeben, oder meinst Du doch? :)
LG
Rolf-Dieter
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