Nein, die waren keine "Extras".
Zu einer "höherwertigen" Hausuhr gehörte in der Zeit
auch in aller Regel ein freistehender Rundgong, mit mehr
oder weniger aufwendiger Verzierung und "Phantasienamen".
Dies diente jedoch nicht nur dem Werbeaspekt, denn die Rundgongs
wurden aus speziellem Klangstahl gefertigt, geformt und fein auf
die Note(n) abgestimmt.
Von der Befestigung am Träger bis zur ersten Rundung ist der Stahl
flach - erst danach geht es zum Runden über.
Der Hammer muss für den besten Ton an einer fest definierten Stelle
auftreffen.
Der Ton wird vom Gong zum Gussträger übertragen, dann über die
speziell geformte Stange zum Gongfuß und damit zur Gehäuserückwand.
Dadurch kommt die Resonanz zustande, die, je nach innerer Kastenform
mehr oder weniger noch verstärkt wird, etwa wie bei einem
Saiteninstrument.
Die "Rundgongs", die am Blechwerkstuhl direkt befestigt sind, fanden
sich vor allem bei preiswerteren Uhren.
Im engeren Sinne handelt es sich auch nicht um "Gongs", sondern um
einfachere "Tonfedern" oder "Tonspiralen".
Bezüglich des Klangbildes reden wir da von einer ganz anderen Liga.
Ausnahmen, wie z.B. bei Wienern, bestätigen natürlich die Regel.
Andererseits reißt der Gongklang eines Wieners auch keinen vom Hocker.

J.