Pendule
Pendule
Hallo,
ich habe hier eine kleine Pendule. Das Gehäuse besteht u.a. aus Messingintarsien und aus Schildpatt oder Horn. Wie könnte man feststellen, ob es sich um Horn oder Schildpatt handelt? In welche Zeit würdet Ihr diese Pendule einordnen?
MfG
mhio
ich habe hier eine kleine Pendule. Das Gehäuse besteht u.a. aus Messingintarsien und aus Schildpatt oder Horn. Wie könnte man feststellen, ob es sich um Horn oder Schildpatt handelt? In welche Zeit würdet Ihr diese Pendule einordnen?
MfG
mhio
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Re: Pendule
Hallo,
wenn das Gehäuse wirklich alt ist, dann käme aus meiner Sicht als Gehäusebasismaterial viel eher (künstlicher) Marmor als Schildpatt oder Horn infrage.
Vom Werk her würde ich die Uhr aus der hohlen Hand heraus auf die Zeit von 1850 - 1890 datieren. Nicht früher, wegen der Pendelaufhängung (Pendelfeder aus Metall). Nicht später, denn da war dieser Stil so nicht mehr gefragt.
Walter d. J. (Moderator)
wenn das Gehäuse wirklich alt ist, dann käme aus meiner Sicht als Gehäusebasismaterial viel eher (künstlicher) Marmor als Schildpatt oder Horn infrage.
Vom Werk her würde ich die Uhr aus der hohlen Hand heraus auf die Zeit von 1850 - 1890 datieren. Nicht früher, wegen der Pendelaufhängung (Pendelfeder aus Metall). Nicht später, denn da war dieser Stil so nicht mehr gefragt.
Walter d. J. (Moderator)
Re: Pendule
Die Uhr ist auf jeden Fall eine Boulle-Uhr aus zweiter Zeit. So wie Walter schon vermutet hat, zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts.
Nur vom Aussehen kann man das nicht genauer sagen. Sogar bis nach 1900 wurden noch solche Uhren in diesem Stil gebaut.
Dann auch wieder in sogenannter "dritter Zeit" um 1960. Allerdings hatten die dann keine Japywerke mehr und sind auch in der Qualität gut von den älteren zu unterscheiden.
Genauer kann man das Alter vielleicht eingrenzen, wenn man verschiedene Japy Stempel vergleicht. Manche Japystempel hatten Jahreszahlen der Medaillen mit im Text, das ist bei dieser leider nicht der Fall.
Vielleicht kennt Droba oder jemand anders andere Unterscheidungen, die eine zeitliche Einordnung gerade dieses Stempels zulassen.
Gruß
Peter
PS: Zum Material des "Überzuges" : Ich weiß leider auch nicht , aus was die das damals gemacht haben. Künstlichen Marmor schließe ich aus, denn die Uhren bestehen ja aus einem Holzgehäuse mit einem dünnen Überzug. Der war bei den alten aus erster Zeit aus Schildpatt mit Messingintarsien. Bei diesen jüngeren Uhren denke ich, dass es kein echtes Schildpatt mehr ist, aber ob Horn oder irgendwas künstliches oder sogar doch echtes Schildpatt weiß ich nicht sicher.
Nur vom Aussehen kann man das nicht genauer sagen. Sogar bis nach 1900 wurden noch solche Uhren in diesem Stil gebaut.
Dann auch wieder in sogenannter "dritter Zeit" um 1960. Allerdings hatten die dann keine Japywerke mehr und sind auch in der Qualität gut von den älteren zu unterscheiden.
Genauer kann man das Alter vielleicht eingrenzen, wenn man verschiedene Japy Stempel vergleicht. Manche Japystempel hatten Jahreszahlen der Medaillen mit im Text, das ist bei dieser leider nicht der Fall.
Vielleicht kennt Droba oder jemand anders andere Unterscheidungen, die eine zeitliche Einordnung gerade dieses Stempels zulassen.
Gruß
Peter
PS: Zum Material des "Überzuges" : Ich weiß leider auch nicht , aus was die das damals gemacht haben. Künstlichen Marmor schließe ich aus, denn die Uhren bestehen ja aus einem Holzgehäuse mit einem dünnen Überzug. Der war bei den alten aus erster Zeit aus Schildpatt mit Messingintarsien. Bei diesen jüngeren Uhren denke ich, dass es kein echtes Schildpatt mehr ist, aber ob Horn oder irgendwas künstliches oder sogar doch echtes Schildpatt weiß ich nicht sicher.
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http://forum.pocketwatch.ch/
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Re: Pendule
Hallo,
vielleicht handelt es sich bei dem Überzugsmaterial auch um gefärbtes Zelluloid.
Ich hatte solche Uhren schon aus Kunststein in der Hand / auf dem Tisch.
Waren sehr schwer, aber sie kamen mir alle zu "neu" vor - waren aber auch alle mit ähnlich alten Japy-Werken ausgestattet.
Genaueres kann ich dazu nicht mehr sagen - das fand zu der Zeit statt, als das Wort "Internet" noch nicht zum allgemeinen Sprachwortschatz gehörte und Digitalkameras noch unter "Ausstattungszubehör für Mondfahrzeuge" liefen...
Allerdings erinnerten mich diese Uhren sehr an die eine zeitlang grassierenden Trichtergrammophone mit neuem Gehäuse, teils altem Trichter, teils alter Werkssubstanz, teils alten Schalldosen, die auch jetzt noch ab und an bei ebay zu finden sind...
Seitdem sind für mich derartige Japy-Werke jedenfalls kein Garant mehr für wirklich alte Uhren bzw. für wirklich alte Gehäuse, nur weil ein altes Werk darin steckt.
Noch ganz allgemein:
Nur per Bild ist es schon schwierig genug, etwas als ... oder ... sicher einzustufen.
Diese Bilder jedenfalls geben dazu viel zu wenig Details her, um sicher Genaueres mutmaßen zu können. Kann also alles Solches oder auch alles Andere sein.
Walter d. J. (Moderator)
vielleicht handelt es sich bei dem Überzugsmaterial auch um gefärbtes Zelluloid.
Ich hatte solche Uhren schon aus Kunststein in der Hand / auf dem Tisch.
Waren sehr schwer, aber sie kamen mir alle zu "neu" vor - waren aber auch alle mit ähnlich alten Japy-Werken ausgestattet.
Genaueres kann ich dazu nicht mehr sagen - das fand zu der Zeit statt, als das Wort "Internet" noch nicht zum allgemeinen Sprachwortschatz gehörte und Digitalkameras noch unter "Ausstattungszubehör für Mondfahrzeuge" liefen...
Allerdings erinnerten mich diese Uhren sehr an die eine zeitlang grassierenden Trichtergrammophone mit neuem Gehäuse, teils altem Trichter, teils alter Werkssubstanz, teils alten Schalldosen, die auch jetzt noch ab und an bei ebay zu finden sind...
Seitdem sind für mich derartige Japy-Werke jedenfalls kein Garant mehr für wirklich alte Uhren bzw. für wirklich alte Gehäuse, nur weil ein altes Werk darin steckt.
Noch ganz allgemein:
Nur per Bild ist es schon schwierig genug, etwas als ... oder ... sicher einzustufen.
Diese Bilder jedenfalls geben dazu viel zu wenig Details her, um sicher Genaueres mutmaßen zu können. Kann also alles Solches oder auch alles Andere sein.
Walter d. J. (Moderator)
Re: Pendule
Erstmal vielen Dank für die Antworten!!! Das Gehäuse besteht aus Holz mit Messingintarsien und eben dem "Schildpatt".
Re: Pendule
Daran hatte ich auch schon gedacht. Die Tests, die ich dazu kenne, enden leider mit der Zerstörung oder Beschädigung des Materials (leicht brennbar). Zwar kann man beim drauf kratzen manchmal schon einen typischen Geruch feststellen, aber dann ist die Oberfläche natürlich auch "versaut".walter der jüngere hat geschrieben:vielleicht handelt es sich bei dem Überzugsmaterial auch um gefärbtes Zelluloid.
Gruß
Micha
Micha
Re: Pendule
Hier noch eine Detailaufnahme. Vielleicht hilft die ja weiter...
Mfg
mhio
Mfg
mhio
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Re: Pendule
manchmal reichen die Bilder nicht aus, aber hier kannst Du davon ausgehen, dass sie mir ausreichen.walter der jüngere hat geschrieben:Nur per Bild ist es schon schwierig genug, etwas als ... oder ... sicher einzustufen.
Diese Bilder jedenfalls geben dazu viel zu wenig Details her, um sicher Genaueres mutmaßen zu können. Kann also alles Solches oder auch alles Andere sein.
.
Gruß
Peter
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- Registriert: Do 12. Aug 2010, 09:17
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Re: Pendule
mhio hat geschrieben:...und das heißt???
Eine "Datierung", gerade der französischen Pendulen mit
industriell hersgestellten Werken ist immer eine Gratwanderung,
weil es wenig verlässliche Aussagen gibt.
Japy Freres allerdings benutze eine Reihe verschiedener
Marken, die sich zeitlich ziemlich genau einordnen lassen.
Das abgebildete Zeichen wurde 1888 eingeführt, was
bedeutet, die Uhr ist danach gebaut worden.
Die Fleur de lys Zeiger (sofern original) wurden ca. 1885 - 1910
häufig verwendet.
J.
"tempus nostrum"