Funktion Junghans W285

spezielles über Watt und Volt
Forumsregeln
ACHTUNG : Der Betrieb und die Reparatur elektrischer Uhren kann für den Laien lebensgefährlich sein. Deshalb unbedingt die Bekanntmachung "WARNUNG: Elektrische Uhren " lesen !
Hier abgegebene Tipps können keinen Fachmann ersetzen und sind ohne jede Garantie oder Gewähr.
Antworten
asur
Beiträge: 66
Registriert: Do 2. Sep 2010, 12:52
Wohnort: Pfalz Kreis Kusel

Funktion Junghans W285

Beitrag von asur »

Hallo Uhrengemeinde,

heut habe ich eine Frage an die Elektrouhren Fachleute.
Wie funktioniert das W285 Werk von Junghans?
Das Werk ist sauber und scheint mechanisch und elektisch in Ordnung zu sein. Die Unruh schwingt sauber hin und her,
alle Zahnräder bewegen sich leichtgängig, trotzdem läuft die Uhr nach dem Einlegen einer neuen Batterie nicht an.
Wer kennt sich damit aus?

Gruß Asur
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
karlo

Re: Funktion Junghans W285

Beitrag von karlo »

Die Kontakte am Gewicht kontrollieren.
Oder die Spule ist hin. Ohmmeter.

Karlo
asur
Beiträge: 66
Registriert: Do 2. Sep 2010, 12:52
Wohnort: Pfalz Kreis Kusel

Re: Funktion Junghans W285

Beitrag von asur »

Hallo Karlo,

der Kontakt ist ok und die Spule auch.
Nach dem einlegen einer Batterie wird die Spule magnetisch und zieht an, dieses anziehen dacht ich währe der Aufzugsvorgang, aber dem scheint nicht so zu sein.

asur
Benutzeravatar
ATOmania
Beiträge: 96
Registriert: Fr 20. Aug 2010, 22:03
Wohnort: NRW

Re: Funktion Junghans W285

Beitrag von ATOmania »

Hallo,

das Werk ist ein. sog. Klappankerwerk. Es hieß "Electora".

Das der Magnet für den Aufzug zuständig ist, ist richtig.
Das "Magnetisch werden", bewirkt, dass der Anker (ganz platt forumliert: das ist die Platte am Magneten mit dem Kontakt) anzieht und den Hebel mit den beiden Gewichten über dem Magneten "hochschleudert".

Der Hebel betätigt dann über ein Gesperr eine Triebfeder. Die Uhr müsste ca. 2-3 Min laufen (müsste mal in meiner Literatur nachschauen, wie lange genau), dann ist der Hebel wieder nach unten zum Kontakt am Anker "gewandert". Der Stromkreis wird erneut geschlossen, der Anker zieht wieder an. Das ganze Spiel beginnt von vorn.

Hat die Batterie genug "Saft" (1,5V)?

Wie hoch wird der beschriebene Hebel denn "geworfen" (wird er überhaupt geworfen, oder wie macht sich der Stromfluss sonst bemerkbar?)? Hält sich der Hebel oben, sprich rastet er ein, oder schnellt er evtl. wieder zum Anker zurück?

Wenn du den Hebel vorsichtig nach oben bewegst, sollte die Uhr laufen, bis die Kontakte wieder aneinander anliegen.

Gruß

Christopher
asur
Beiträge: 66
Registriert: Do 2. Sep 2010, 12:52
Wohnort: Pfalz Kreis Kusel

Re: Funktion Junghans W285

Beitrag von asur »

Hallo ATOmania,

das Werk funktioniert genau so wie du es beschrieben hast, nur das es nicht anläuft. Die Funktion hatte ich mir soweit richtig vorgestellt war mir aber unsicher, eben weil sie nicht läuft.
Ist es möglich das ein mechanischer Fehler vorliegt der einen Anlauf verhindert?

Asur
Benutzeravatar
Gnomus
Beiträge: 818
Registriert: Fr 20. Aug 2010, 22:43
Wohnort: Dresden

Re: Funktion Junghans W285

Beitrag von Gnomus »

Stimmt der Abfall der Unruh, also schwingt sie schön gleichmäßig? (tick-tack-tick-tack, und nicht ticktack--ticktack) Ein Abfallfehler führt auch bei normalen Unruhuhren dazu, daß sie nicht selbst anlaufen.
Gruß
Micha
asur
Beiträge: 66
Registriert: Do 2. Sep 2010, 12:52
Wohnort: Pfalz Kreis Kusel

Re: Funktion Junghans W285

Beitrag von asur »

Hallo,

ich glaube ich habe Fehler gefunden. :mrgreen:
Nachdem ich mir die Funktionen auch mir der Hilfe eurer Antworten noch mehmals genauer angesehen habe bemerkte ich das an einem ( ich nenne es mal Zwichenrad :?: ) das aus Welle, Trieb und Zahnrad besteht der Trieb lose ist.
Wenn über den Magneten und die entsprechenden Zahnräder eine Kraftübertragung stattfindet so ist an diesem Trieb schluss den er dreht sich leichtgängig auf der Welle ohne die Welle und das Zahnrad anzutreiben. Es ist das letzte Zahnrad vor der "Minutenwelle" :?: auf der der Minutenzeiger sitzt.
Wenn ich am Minutenzeige in Laufrichtung drehe ist auch an diesem Trieb schluss. Ein drehen in Gegenrichtung wird von einem Gesperr verhindert was wohl so in Ordnung ist.
Was ist zu tun, Werk auseinander bauen und den Trieb wieder auf der Welle befestigen, aber wie?
Oder liege ich vollkommen falsch und es liegt ein andere Fehler vor?
Auf jeden Fall ist es ein interessantes Werk und ich würde es gern wieder zum Laufen bringen.

Asur
walter der jüngere

Re: Funktion Junghans W285

Beitrag von walter der jüngere »

Hallo,

ja, ein loser Zahnreif auf einer Welle mit Trieb - das sieht nach nicht ganz in Ordnung aus...

Der Zahnreif wurde auf die Welle gepresst, teils auch auf den dann in dem Bereich reduzierten Trieb.
Den Reif jetzt mit irgendwelchem Werkzeug einfach nur wieder aufpressen zu wollen, ist zwar sicher eine gute Idee, wird aber kaum dauerhaft halten.

Gib das Werk einem Uhrmacher, und er wird Dir damit sicherlich helfen können - so er nicht nur das Wechseln einer Batterie als Lebenssinn und Berufszweck sieht.

Do-it-yourself dürfte da kaum zum Erfolg führen, für eine wirklich gute Lösung bedarf es speziellerer Fachkenntisse, Erfahrung und nicht zuletzt auch spezieller Werkzeuge.

Walter d. J. (Moderator)
asur
Beiträge: 66
Registriert: Do 2. Sep 2010, 12:52
Wohnort: Pfalz Kreis Kusel

Re: Funktion Junghans W285

Beitrag von asur »

Hallo Walter d j,

ja das sehe ich auch so, in Eigenregie wird das wohl nichts werden.
Nachdem der Fehler jetzt erkannt ist werde ich deinem Rat folgen und hoffe das ich einen kompetenten, netten Uhrmacher ev. hier im Forum finde der mir für " kleines " Geld den Zahnreif wieder auf der Welle befestigt.
Mein erster Gedanke war ( Karlo bitte nicht weiterlesen ) den Zahnreif festzulöten, :oops: :oops: :oops:, aber mit einem solchen Pfusch möchte ich erst garnicht anfangen, mal sehen was sich ergibt.
Danke an alle für die kompetente Hilfe.

Gruß Asur
steffl62
Beiträge: 972
Registriert: Sa 21. Aug 2010, 09:47
Wohnort: Wien

Re: Funktion Junghans W285

Beitrag von steffl62 »

asur hat geschrieben:Mein erster Gedanke war ( Karlo bitte nicht weiterlesen ) den Zahnreif festzulöten, :oops: :oops: :oops:,
Da krampft's mich auch zamm. :shock:
Das hätte sicher nicht gehalten, die Lötstelle wäre durch die ständige mechanische Belastung nach kurzer Zeit wieder aufgebrochen. Weichlötstellen (mit Lötzinn) geben brauchbare elektrische Verbindungen, für mechanisch Belastungen sind sie überhaupt nicht geeignet.
Ein super Beispiel dafür ist Frank's "Zaharztthread" da übernimmt die kraftschlüssige Verbindung auch der Schwalbenschwanz und das Lötzinn dient nur der Fixierung und zum Spaltenfüllen.

lg Christian
.
Fragen, Korrekturen und Ergänzungen zu meinen Beiträgen sind ausdrücklich erbeten und gewünscht!
Antworten