Junghans W 271/ 8

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Falls hier theoretische Hilfen angeboten werden, so sollen und können sie keinen Uhrmacher ersetzen. Sie sind ohne jede Garantie oder Gewähr und jeder muss selbst wissen, was er sich zutrauen kann und dass man mit einem Selbstversuch evtl. leichtfertig die Uhr zerstören könnte. Vor allen Dingen wertvolle Uhren gehören in die Hand eines Fachmanns. Vielleicht sogar eines Fachmanns hier aus dem Forum. Laien sollten unbedingt den oben angepinnten Hinweis über Uhrenfedern lesen.
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Uhrzeit
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Junghans W 271/ 8

Beitrag von Uhrzeit »

Hallo zusammen

Ich bekomme diese Uhr nicht richtig hin :mrgreen:

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Sie läuft zwar nach der Reinigung und Ölung ordentlich durch, ich bekomme aber die Genauigkeit nicht hin.
Ich reguliere am Versteller im µm- Bereich aber trotzdem geht sie einen Tag 3 Min. vor, dann am nächsten Tag gleich wieder 2 Min. nach :shock:

Ich denke einmal das die Stellung/ Ausrichtung dieses Verstellers zur Unruhfeder nicht stimmt

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Muss die Feder im Schlitz des Verstellers schwingen oder muss sie festsitzen :?:

Da ich mich schon viele Abende mit der Uhr beschäftigt habe und hier auch nicht unkontrolliert irgendetwas verbiegen möcht bitte ich Euch um Hilfe und Erleuchtung.

Grüsse

Rogo
karlo

Re: Junghans W 271/ 8

Beitrag von karlo »

Da das kein Chrnometer wird, reicht die Aussage: Muss etwas Luft haben.
Wieviel Amplitude hat sie denn ungefaehr?

Karlo
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Uhrzeit
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Re: Junghans W 271/ 8

Beitrag von Uhrzeit »

Du meinst bestimmt den Schwingungsbereich/ Auslenkung der Unruh.

Das muss ich erst zu Hause messen, bin auf Arbeit.

Rogo
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Typ1-2-3
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Re: Junghans W 271/ 8

Beitrag von Typ1-2-3 »

Wahrscheinlich: Körnerlager und Unruhwelle ersetzen!

Frank
walter der jüngere

Re: Junghans W 271/ 8

Beitrag von walter der jüngere »

Hallo,

es gibt einige Möglichkeiten, daß die Gangergebnisse so differieren.
Als erstes sollte ein Gangprotokoll erstellt werden - ohne Veränderungen an der Uhr, nur einfach beobachten - und notieren!

Dann ist die Hemmung zu überprüfen - also:
- Abfallkontrolle
- Spiel der Unruhwelle
- ist der Anker und die Unruhe okay, d.h. sitzen die Stifte fest und sind auch nicht verborgen?
- hat das Ankerrad ein paar Tröpfchen Öl bekommen?
- wo ist sonst noch (oder: nicht) in welcher Menge mit welchem Öl geölt worden?

Erst wenn das mit gutem Ergebnis überprüft ist, sollte man mit Veränderung der Unruhreglage beginnen. Und zwar nur in kleinen Schritten, und dabei die Veränderungen - beobachtet über ein oder zwei Tage - notieren.

Bin mal gespannt, was dabei herauskommt. Bevor dies nicht getan ist, ist alles Kaffeesatzleserei.

Walter d. J. (Moderator)

P.S.: @Rogo: Ein Uhrmacherlehrbuch in der Zeit mal zu lesen könnte Dir auch einige Sachverhalte klarer machen. So auch, daß der Spiralschlüssel immer ein bißchen Luft braucht - sonst würde die Spirale sich bei jeder Veränderung des Rückers verbiegen bzw. abzureißen drohen.
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Uhrzeit
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Re: Junghans W 271/ 8

Beitrag von Uhrzeit »

Danke Walter,

So jetzt werden die Punkte abgearbeitet:

Gangprotokoll ist erstellt, die Ergebnisse und Maßnahmen werden eingetragen, alle 24 h

Abfall stimmt
Unruhwelle hat ein kleines Spiel, habe auch schon gelockert
Anker und Unruh sind in Ordnung, Stifte sind gerade und fest, Eingriff passt auch
Ankerrad habe ich ganz leicht gefettet
Alle Lager habe ich mit Vollsynthetiköl und Einwegspritze unter der Lupe geölt

Ist schon klar, wer Lesen kann ist klar im Vorteil, ich wollte aber mein Hobby nicht zum Beruf machen ;)

Ich denke es wird am Spiralschlüssel liegen, hab hier zwar ein leichtes Spiel, aber genau das ist auch bei mir auch passiert:

Zitat: "Wenn das Spiel zu groß ist, wechseln die Anlagepunkte der Spirale im Spiralschlüssel mit der Amplitude und dementsprechend ändert sich der Gang in Abhängigkeit vom Aufzugszustand der Uhr. Dabei kommt es nicht selten vor, dass ein Uhrwerk mit fast abgelaufener Feder anfängt zu 'rennen'"

Gleich ist Feierabend für mich, kann mich erst wieder am Montag melden

Rogo
walter der jüngere

Re: Junghans W 271/ 8

Beitrag von walter der jüngere »

Hallo,

die Unruhwelle sollte auch nur ein kleines Spiel haben.
Ankerrad gefettet - sorry, aber da gehört nun wirklich kein Fett hin!
Welches Vollsynthetiköl, welche Viskosität?
Öl mit Einwegspritze verteilt - sehr wahrscheinlich sehr viel zu viel Öl verteilt...

Was das Spiel der Spirale im Spiralschlüssel betrifft: 1/2 Materialstärke der Spirale reicht bei diesen Werken überall hin.

Walter d. J.
karlo

Re: Junghans W 271/ 8

Beitrag von karlo »

Uhrzeit hat geschrieben:Danke Walter,

So jetzt werden die Punkte abgearbeitet:

Gangprotokoll ist erstellt, die Ergebnisse und Maßnahmen werden eingetragen, alle 24 h

Abfall stimmt
Unruhwelle hat ein kleines Spiel, habe auch schon gelockert
Anker und Unruh sind in Ordnung, Stifte sind gerade und fest, Eingriff passt auch
Ankerrad habe ich ganz leicht gefettet
Alle Lager habe ich mit Vollsynthetiköl und Einwegspritze unter der Lupe geölt

Rogo
Na dann ist doch das Problem klar erkannt.
Deine Referenzuhr geht falsch.

Karlo
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Uhrzeit
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Re: Junghans W 271/ 8

Beitrag von Uhrzeit »

@ Walter

das man das Ankerrad ganz leicht fettet habe ich hier im Forum gelesen, sicherlich nur bei grösseren Werken.
Das Öl ist ein 0 W 40, habe noch nie Probleme damit gehabt, ich glaube nicht das zu viel Öl in den Lagern ist denn mit der Spritze kann ich zu viel Öl auch wieder aufsaugen.

Ich denke der Fehler bei der Uhr ist das Spiel der Spirale im Spiralschlüssel, wenn man den Versteller bewegt, dann liegt die Spirale an und hat kein Spiel mehr. Also Spirale und Spiralschlüssel neu justieren.

@ Karlo der Schwingungsbereich der Unruh beträgt ca. 7 mm, die Referenzuhr muss falsch gehen die ist nähmlich aus Quarz :D

Grüsse

Rogo
karlo

Re: Junghans W 271/ 8

Beitrag von karlo »

Wenn Du mit 7mm sowas wie 30° meinst, dann sind das die letzten Zuckungen, kein Schwingen.
Autooel ist an dieser Hemmung viel zu dick.
Und wenn man Oel absaugen kann, wurde falsch geoelt.
Oel ist sehr gelehrig. Zeigst Du ihm, wohin es laufen kann, laeuft es bis nix mehr da ist.
Also nicht die Senkungen vollschuetten.

Karlo
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