Kundo electronic - Magnetpendeluhr - was geht da vor?

[Phalos]

Die haben eine Transistorschaltung entweder im Sockel onder direkt in der Spule eingebaut.

[Typ1-2-3]

Transistor. Und der, je nach Modell, an verschiedenen Stellen: Eigene Platine oder in die Spule integriert. Irgendwie fliegend in der Spulenkapsel eingelötet. Meiner Meinung nach eine wüste Konstruktion, aber was solls. Jedenfalls ohne Kontakt.

Frank

[steffl62]

Das kann so nicht sein, wenn der Antriebsimpuls nicht vom Pendel gesteuert (augelöst) wird, dann ist das nur ne Quartzuhr mit Zierpendel.

[Phalos]

Ich weiß nicht genau ob das einfach nur genau ausgemessen ist oder die Spule durch Induktionsspannung aktiviert wird oder was noch.
Ich hab so eine Spule noch nie aufgemacht aber das Pendel löst keinen Kontakt aus der Strom fließen lässt.

[steffl62]

Hmm, da könnte auch ein HALL-Sensor oder Reedkontakt sitzen der vom Pendelmagneten ausgelöst wird. Ist denn die Elektronik nirgends angeschlossen ausser an Batterie und Antriebsmagnet?
Andererseits kann ich mir auch eine Auslösung vorstellen die durch den vom Permanentmagneten in die abgeschaltete Magnetspule induzierten Spannungsimpuls ausgelöst wird. Da müsste dann die Einschaltdauer von einem RC-Glied bestimmt werden, das bedeutet dan aber weit mehr notwendige Bauteile als nur ein Transistor. Vielleicht hat ja jemand einen Schaltplan für die Uhren?

lg Christian

[Phalos]

Quelle: http://mb.nawcc.org/showthread.php?t=20687

[steffl62]

Na dann is es klar, Du hast mir die zweite Spule (sense coil) verschwiegen. Die Dauer des Stromflusses ist dann unter anderem von der Kapazität des 1µF Kondensators abhängig und die wurde (speziell bei den älteren Bauformen) mit der Zeit immer weniger (ist ein Standardfehler bei alten Fernsehern). Versuch den mal gegen nen neuen zu tauschen.

lg Christian

[Phalos]

Die Spulen sind ja indirekt miteinander verbunden. Sie werden durch Kondensator mit Stromversorgt, und gemäß dem Sinn eines Kondensators lässt der Strom nach (=> Magnetfeld wird schwächer) und durch den Transistor wird der Kondensator wieder und wieder aufgeladen.

[Wynen]

Der Kondensator kann zwar austrocknen, ist aber bei 100nF (nicht 1µF) unwahrscheinlich. Außerdem dient er zur Unterdrückung von Schwingungen, die durch die enge Kopplung von Steuer- und Antriebsspule entstehen. Und ehrlich gesagt, bei meiner Kundo ist er nicht vorhanden.

Ein guter Hinweis für die Reparatur der "Zwei Spulen, ein Transistor" Kundo findet sich in Australien:
http://sound.westhost.com/clocks/kundo.html
Dort wird der häufig defekte Germanium Transistor (im schwarzen Glasgehäuse) durch einen modernen Siliziumtransistor ersetzt.

Gruß
Hartmut

[Wynen]

Der Vollständigkeit halber noch der Schaltplan der "Ein-Spulen, zwei Transistor" Kundo. Die Elektronik ist i.d.R. auf eine kleinen Platine direkt am Batteriehalter (Mignon) angebracht. Die Bauteilwerte stammen von meinem Modell, in Klammern die Werte aus der Patentanmeldung 1.773.306 vom 27. April 1968.