Messingteile vergolden
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Falls hier theoretische Hilfen angeboten werden, so sollen und können sie keinen Uhrmacher ersetzen. Sie sind ohne jede Garantie oder Gewähr und jeder muss selbst wissen, was er sich zutrauen kann und dass man mit einem Selbstversuch evtl. leichtfertig die Uhr zerstören könnte. Vor allen Dingen wertvolle Uhren gehören in die Hand eines Fachmanns. Vielleicht sogar eines Fachmanns hier aus dem Forum. Laien sollten unbedingt den oben angepinnten Hinweis über Uhrenfedern lesen.
Falls hier theoretische Hilfen angeboten werden, so sollen und können sie keinen Uhrmacher ersetzen. Sie sind ohne jede Garantie oder Gewähr und jeder muss selbst wissen, was er sich zutrauen kann und dass man mit einem Selbstversuch evtl. leichtfertig die Uhr zerstören könnte. Vor allen Dingen wertvolle Uhren gehören in die Hand eines Fachmanns. Vielleicht sogar eines Fachmanns hier aus dem Forum. Laien sollten unbedingt den oben angepinnten Hinweis über Uhrenfedern lesen.
Messingteile vergolden
Hallo Allerseits,
nachdem ich nun endlich alle Räder zu meiner neuen Sekundenuhr mit Schwerkrafthemmung fertig hatte, stellte sich die Frage was machst Du mit den Oberflächen? Da mir bei einem frei sichtbaren Räderwerk oxidierte und braune Oberfflächen so garnicht gefallen sollte da was geschehen! Das Thema Lackieren bzw. Zapponieren wurde hier ja schon abgehandelt. Eine Alternative war dann noch Galvanisieren. Conrad bietet dazu erforderliche Zutaten an - kleine Wane, Anoden u. div. Elektrolyte. So - das habe ich dann ausprobiert. Zur Vorbereitung wurden die Räder sorgfältig entgratet und mit einem schönen Feinschliff mittels abgelutschtem 400er Schmirgelleinen versehen, zur Reinigung ausgiebig in Seifenlauge gebadet. Dann gings zuerst ins Nickelbad - jede Seite ca. 2 Minuten. Nickel wurde als Haft- und Sperrgrund empfohlen. Da die Räder für die kleine Wanne zu groß waren, habe ich aus Nickeldraht einen U-förmigen Bügel gebogen und darauf schön zügig gedreht (daran wurde auch die Stromquelle angeschlossen). Dann gings ab ins Goldelektrolyt - wieder fleißig gedreht - jede Seite 3 Minuten bei ca. 50 mA Strom. Das Resultat war etwas angelaufen. Zum Schluß das Ganze mit weichem Lappen und Metallputzmittel nachpoliert und fertig. Sieht eigentlich ganz gut aus - hoffentlich bleibt das auch so!
Eure Meinung zu dieser Methode wäre mir sehr wichtig!!
Grüße
KJ
nachdem ich nun endlich alle Räder zu meiner neuen Sekundenuhr mit Schwerkrafthemmung fertig hatte, stellte sich die Frage was machst Du mit den Oberflächen? Da mir bei einem frei sichtbaren Räderwerk oxidierte und braune Oberfflächen so garnicht gefallen sollte da was geschehen! Das Thema Lackieren bzw. Zapponieren wurde hier ja schon abgehandelt. Eine Alternative war dann noch Galvanisieren. Conrad bietet dazu erforderliche Zutaten an - kleine Wane, Anoden u. div. Elektrolyte. So - das habe ich dann ausprobiert. Zur Vorbereitung wurden die Räder sorgfältig entgratet und mit einem schönen Feinschliff mittels abgelutschtem 400er Schmirgelleinen versehen, zur Reinigung ausgiebig in Seifenlauge gebadet. Dann gings zuerst ins Nickelbad - jede Seite ca. 2 Minuten. Nickel wurde als Haft- und Sperrgrund empfohlen. Da die Räder für die kleine Wanne zu groß waren, habe ich aus Nickeldraht einen U-förmigen Bügel gebogen und darauf schön zügig gedreht (daran wurde auch die Stromquelle angeschlossen). Dann gings ab ins Goldelektrolyt - wieder fleißig gedreht - jede Seite 3 Minuten bei ca. 50 mA Strom. Das Resultat war etwas angelaufen. Zum Schluß das Ganze mit weichem Lappen und Metallputzmittel nachpoliert und fertig. Sieht eigentlich ganz gut aus - hoffentlich bleibt das auch so!
Eure Meinung zu dieser Methode wäre mir sehr wichtig!!
Grüße
KJ
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Philclock
Re: Messingteile vergolden
Ich sage,
mit dem Metallputzlappen hast du die Schicht wieder runter geholt.
Ich würde die Teile zu einem Glavanikbetrieb geben.
Dort bekommst Du denn was mit entsprechenden Stärke zurück.
Also zum Beispiel Weinbrecht und Küchner in Pforzheim ist ne gute
Adresse für sowas.
mit dem Metallputzlappen hast du die Schicht wieder runter geholt.
Ich würde die Teile zu einem Glavanikbetrieb geben.
Dort bekommst Du denn was mit entsprechenden Stärke zurück.
Also zum Beispiel Weinbrecht und Küchner in Pforzheim ist ne gute
Adresse für sowas.
Re: Messingteile vergolden
Hallo KJ,
ich finde die Überlegung ganz interessant und zog die Methode auch schon bei anderen Sachen in Betracht.
Mich hat jedoch immer der Preis für eine taugliche Anlage abgeschreckt.
Sollte das tatsächlich auch mit so einfachen Mitteln funktionieren ?
Dein Ergebniss sieht bestimmt nur auf Grund des Blitzes wie Weißgold aus,
wie Abriebfest ist denn die Schicht jetzt,und wie Gülden ?
Klasse Test.
Norbert
Phil war`n bisschen schneller
ich finde die Überlegung ganz interessant und zog die Methode auch schon bei anderen Sachen in Betracht.
Mich hat jedoch immer der Preis für eine taugliche Anlage abgeschreckt.
Sollte das tatsächlich auch mit so einfachen Mitteln funktionieren ?
Dein Ergebniss sieht bestimmt nur auf Grund des Blitzes wie Weißgold aus,
wie Abriebfest ist denn die Schicht jetzt,und wie Gülden ?
Klasse Test.
Norbert
Phil war`n bisschen schneller
Du weißt nie was Du kannst,bevor Du es versuchst. (Bruce Low / Noah)
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karlo
Re: Messingteile vergolden
Ich schliesse mich Phil an.
Bei Durchzug ist die Schicht weg.
Das ist keine Theorie, ich hab vor langer Zeit mal damit experimentiert.
Karlo
Bei Durchzug ist die Schicht weg.
Das ist keine Theorie, ich hab vor langer Zeit mal damit experimentiert.
Karlo
Re: Messingteile vergolden
Nee Phil - beim Putzen ist die Auflage noch nicht runter gegangen - dann wäre die Nickelschicht sichtbar! Wie dauerhaft das Ganze ist steht aber auf nem anderen Blatt. Werde Karlos Rat befolgen und Fenster und Türen wegen des störenden Durchzugs künftig schließen!
KJ
KJ
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walter der jüngere
Re: Messingteile vergolden
Hallo,
die Frage ist doch nur: Hat ein entsprechender Niederschlag stattgefunden - und in welcher Stärke.
Wenn er zu dünn ist, geht er beim Abreiben wieder verloren.
Wenn er stark genug war, bleibt er / bleibt genug auf dem Metall - welches sich ja auf galvanischem Weg infolge einer damit verbundenen chemischen Reaktion mit dem Niederschlag verbunden hat.
Dieser blättert dann nicht ab, er verflüchtigt sich auch nicht, sondern er ist und bleibt eben auf dem Metall.
Ob so ein Niederschlag stattfinden kann / stattgefunden hat, hängt u.a. von der eingesetzten Stromstärke, der Anwendungsdauer, der Oberflächenbeschaffenheit dem Elektrolytbad und der Opferanode ab.
Was Karlo meint: Wie dick ist die Schicht, ist sie überall vorhanden...
Prinzipiell funktioniert dieses simple Verfahren, aber wirklich hohe Schichtstärken kann man m.E. kaum damit erreichen, ebenso ist die gleichmäßige Verteilung ein kaum effizient lösbares Problem - trotz der Drehung des Rades.
Aber wie so oft: Versuch macht klug. Ich denke, der Versuch sollte noch intensiver ausgewertet werden (betrifft Schichtstärke, Verteilung, Ergiebigkeit usw.).
Walter d. J. (Moderator)
die Frage ist doch nur: Hat ein entsprechender Niederschlag stattgefunden - und in welcher Stärke.
Wenn er zu dünn ist, geht er beim Abreiben wieder verloren.
Wenn er stark genug war, bleibt er / bleibt genug auf dem Metall - welches sich ja auf galvanischem Weg infolge einer damit verbundenen chemischen Reaktion mit dem Niederschlag verbunden hat.
Dieser blättert dann nicht ab, er verflüchtigt sich auch nicht, sondern er ist und bleibt eben auf dem Metall.
Ob so ein Niederschlag stattfinden kann / stattgefunden hat, hängt u.a. von der eingesetzten Stromstärke, der Anwendungsdauer, der Oberflächenbeschaffenheit dem Elektrolytbad und der Opferanode ab.
Was Karlo meint: Wie dick ist die Schicht, ist sie überall vorhanden...
Prinzipiell funktioniert dieses simple Verfahren, aber wirklich hohe Schichtstärken kann man m.E. kaum damit erreichen, ebenso ist die gleichmäßige Verteilung ein kaum effizient lösbares Problem - trotz der Drehung des Rades.
Aber wie so oft: Versuch macht klug. Ich denke, der Versuch sollte noch intensiver ausgewertet werden (betrifft Schichtstärke, Verteilung, Ergiebigkeit usw.).
Walter d. J. (Moderator)
Re: Messingteile vergolden
Warte einfach mal ein paar Wochen. Es ist kaum zu glauben, aber dünne Goldschichten diffundieren in das Messing ein. Nickel soll das verhindern, aber ich bin kein Freund davon, denn Nickel ist magnetisch und macht daher vieles wieder kaputt, was man an Präzision in so eine Uhr eingebaut hat.
Also: Die Goldschicht muss dick genug sein. Und das geht nur mit einer Hartgoldplattierung. Alles andere ist Käse.
Bitte gebe die Messingteile nicht weg, um sie vernickeln zu lassen: Habe das mit meinem Meisterstück gemacht. Folge: Alle Passungen sind im Ar...! Die Nickelschicht wird schnell zu dick. Habe Stunden mit der Nacharbeit verbracht. Außerdem ist die Nickelschicht sehr hart. Ich stelle mir nur die Katastrophe vor, wenn auf der Verzahnung Teile der Nickelschicht abblättern. Dann ist dem Verschleiß der Triebe Tür und Tor geöffnet.
Besorge Dir (oder lass machen) eine Hartgoldplattierung. Die Dicke ist dann stark genug und das Gold kann nicht mehr in das Messing eindiffundieren. Aber erwarte nicht, dass es billig wird...
Frank
Also: Die Goldschicht muss dick genug sein. Und das geht nur mit einer Hartgoldplattierung. Alles andere ist Käse.
Bitte gebe die Messingteile nicht weg, um sie vernickeln zu lassen: Habe das mit meinem Meisterstück gemacht. Folge: Alle Passungen sind im Ar...! Die Nickelschicht wird schnell zu dick. Habe Stunden mit der Nacharbeit verbracht. Außerdem ist die Nickelschicht sehr hart. Ich stelle mir nur die Katastrophe vor, wenn auf der Verzahnung Teile der Nickelschicht abblättern. Dann ist dem Verschleiß der Triebe Tür und Tor geöffnet.
Besorge Dir (oder lass machen) eine Hartgoldplattierung. Die Dicke ist dann stark genug und das Gold kann nicht mehr in das Messing eindiffundieren. Aber erwarte nicht, dass es billig wird...
Frank
Re: Messingteile vergolden
Sind die Zähne drei-eckig oder täuscht das ? Wie auch immer, wenn du die Räder nach der Reinigung nur noch mit Handschuhen anfasst, werden die nicht braun oder ähnliches. Vergolden von Rädern finde ich überflüssig 
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karlo
Re: Messingteile vergolden
Nachdem was ich von meinem Goldi bisher gelernt zu haben glaube, braucht man keine Sperrschicht, wenn der Goldauftrag dick genug ist.
Aber sowas lass ich ihn machen und haeng mich da nicht rein.
Er quatscht mir auch in Uhren nicht rein.
Mit einer geschickten Legierungswahl liesse sich sogar der Reibwert der Gold/Stahl Raeder noch verbessern.
Karlo
Aber sowas lass ich ihn machen und haeng mich da nicht rein.
Er quatscht mir auch in Uhren nicht rein.
Mit einer geschickten Legierungswahl liesse sich sogar der Reibwert der Gold/Stahl Raeder noch verbessern.
Karlo
Re: Messingteile vergolden
Hallo,
die galvanische Vorbehandlung mit Nickel nennt man auch Unternickeln.
Das wurde bis zur Einführung der Nickelverordnung u.a. mit allen Schmuckstücken aus Gold vor der abschließenden Feinvergoldung gemacht. Das Vernickeln diente dabei einer besseren Haftung der Feinvergoldung.
Gruß Holger
die galvanische Vorbehandlung mit Nickel nennt man auch Unternickeln.
Das wurde bis zur Einführung der Nickelverordnung u.a. mit allen Schmuckstücken aus Gold vor der abschließenden Feinvergoldung gemacht. Das Vernickeln diente dabei einer besseren Haftung der Feinvergoldung.
Gruß Holger