Arbeiten mit dem Teilkopf bzw. den Teilapparat
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Falls hier theoretische Hilfen angeboten werden, so sollen und können sie keinen Uhrmacher ersetzen. Sie sind ohne jede Garantie oder Gewähr und jeder muss selbst wissen, was er sich zutrauen kann und dass man mit einem Selbstversuch evtl. leichtfertig die Uhr zerstören könnte. Vor allen Dingen wertvolle Uhren gehören in die Hand eines Fachmanns. Vielleicht sogar eines Fachmanns hier aus dem Forum. Laien sollten unbedingt den oben angepinnten Hinweis über Uhrenfedern lesen.
Falls hier theoretische Hilfen angeboten werden, so sollen und können sie keinen Uhrmacher ersetzen. Sie sind ohne jede Garantie oder Gewähr und jeder muss selbst wissen, was er sich zutrauen kann und dass man mit einem Selbstversuch evtl. leichtfertig die Uhr zerstören könnte. Vor allen Dingen wertvolle Uhren gehören in die Hand eines Fachmanns. Vielleicht sogar eines Fachmanns hier aus dem Forum. Laien sollten unbedingt den oben angepinnten Hinweis über Uhrenfedern lesen.
Re: Arbeiten mit dem Teilkopf bzw. den Teilapparat
Das Spanvolumen ist ja abhaengig von der Verfahrgeschwindigkeit.
Ich glaub kaum, dass Du so schnell kurbeln kannst wie der zu sitzt.
Du kannst naemlich da mit ca. 10mm/s durchjagen.
Zur genauen Fraesdatenberchnung hilft google weiter, ich mach das pi*Auge.
Und da du keine hochfrequenten Ratterbilder hast, versuch mal einen Dorn aus richtig hartem Stahl.
Silberstahl 30 min im Backofen bei 200°.
Aber dann hart nochmal schlichten.
Karlo
Ich glaub kaum, dass Du so schnell kurbeln kannst wie der zu sitzt.
Du kannst naemlich da mit ca. 10mm/s durchjagen.
Zur genauen Fraesdatenberchnung hilft google weiter, ich mach das pi*Auge.
Und da du keine hochfrequenten Ratterbilder hast, versuch mal einen Dorn aus richtig hartem Stahl.
Silberstahl 30 min im Backofen bei 200°.
Aber dann hart nochmal schlichten.
Karlo
Re: Arbeiten mit dem Teilkopf bzw. den Teilapparat
Hallo und guten Abend,
also ich bin sehr von deiner Arbeit begeistert!
Es macht viel Spaß solche Beiträge zu lesen ,weiter so!
Eine Frage hätte ich noch,
wo gibt es diesen Fräser zu kaufen,hast Du da eine Adresse für uns?
Die auch ein gesndes neues Jahr!
Philipp Nitzsche
also ich bin sehr von deiner Arbeit begeistert!
Es macht viel Spaß solche Beiträge zu lesen ,weiter so!
Eine Frage hätte ich noch,
wo gibt es diesen Fräser zu kaufen,hast Du da eine Adresse für uns?
Die auch ein gesndes neues Jahr!

Philipp Nitzsche
Re: Arbeiten mit dem Teilkopf bzw. den Teilapparat
Hallo Zusammen,
@Karlo,
wie geschrieben, je zäher die verwendete Stahlsorte ist, desto besser ist das Fräsergebnis. Aber man sieht schon deutlich das verbesserte Schwingungsverhalten der neuen Fräseraufnahme. Verbesserung nach oben wird es zum glück immer noch geben. Aber mit deinen Hinweis zum dünnen wabbeligen Fräsdorn hast du mich auf die richtige Spur gesetzt. Ich werde heute einen zweiten Durchgang mit 0,1mm Tiefenzustellung fräsen, mal schauen was da bezogen auf die Oberfläche rauskommt.
@Philipp,
das ist ein Fräser den du direkt bei Firma Thornton kaufen kannst. Es gibt ihn in 4 Varianten, mit den Radien 4, 6, 9 und 13,5mm. Größter Durchmesser ist immer 26mm, Bohrung immer 7mm und auch die Zähnezahl bleibt immer 60 Zähne, lediglich die Dicke der Scheibe variiert mit 3, 4, 6 und 9mm. Der Preis liegt bei rund 70€ plus Steuer und Versand.
Wenn du einen deutschsprachigen Händler haben möchtest, dann wäre Ihno Flessner der richtige Ansprechpartner.
Wie gesagt, man braucht solche Fräser nicht unbedingt, aber ich finde die gekrümmten Sperrzähne einfach schön
Viele Grüße,
Dieter
@Karlo,
wie geschrieben, je zäher die verwendete Stahlsorte ist, desto besser ist das Fräsergebnis. Aber man sieht schon deutlich das verbesserte Schwingungsverhalten der neuen Fräseraufnahme. Verbesserung nach oben wird es zum glück immer noch geben. Aber mit deinen Hinweis zum dünnen wabbeligen Fräsdorn hast du mich auf die richtige Spur gesetzt. Ich werde heute einen zweiten Durchgang mit 0,1mm Tiefenzustellung fräsen, mal schauen was da bezogen auf die Oberfläche rauskommt.
@Philipp,
das ist ein Fräser den du direkt bei Firma Thornton kaufen kannst. Es gibt ihn in 4 Varianten, mit den Radien 4, 6, 9 und 13,5mm. Größter Durchmesser ist immer 26mm, Bohrung immer 7mm und auch die Zähnezahl bleibt immer 60 Zähne, lediglich die Dicke der Scheibe variiert mit 3, 4, 6 und 9mm. Der Preis liegt bei rund 70€ plus Steuer und Versand.
Wenn du einen deutschsprachigen Händler haben möchtest, dann wäre Ihno Flessner der richtige Ansprechpartner.
Wie gesagt, man braucht solche Fräser nicht unbedingt, aber ich finde die gekrümmten Sperrzähne einfach schön

Viele Grüße,
Dieter
Re: Arbeiten mit dem Teilkopf bzw. den Teilapparat
Hallo Teslak,
Thornton gibt bis 4000 rpm für Ms an. Ebenso J Malcolm Wild im Standardwerk "Wheel and Pinion Cutting in Horology". Allerdings, hohe Schnittgschwindigkeiten "gehen auf die Schneide", ist aber nichts Neues.
Du wirst nicht drum rum kommen, es auszuprobieren für deine individuelle Situation (Maschine, Aufspannung, etc.). Erst mal reichlich Probestücke und variieren von Drehzahl, Zustellung, Vorschub, ..., das bekommt man schnell ins Gefühl. Proberonden sind ja nicht verloren, gibt dann später kleinere Räder.
Was die Spanndorne angeht (Werkstück/Werkzeug), hier gilt ganz stringid, im Gegensatz zum sonstigen Leben: je kürzer und dicker, desto besser...
Vergessen kann man die Werkstoffgüte der Dorne. Das hier maßgebliche E-Modul korreliert mit der Härte, der Zugfestigkeit oder Streckgrenze des Werkstoffes nur weiiit entfernt. Es macht bezüglich "Flattern" keinen Unterschied zwischen Baustahl und hochlegiertem, vergütetem W-Stahl (bei den hier diskutierten Verhältnissen), d. h. es bleibt nur die Geometrie (kurz/dick, --> z. B. Zyl.-Kegelstumpf-Zyl.)
Ein Tipp noch, das wird oft übersehen: alles(!) richtig fest Klemmen, was an beweglichen Führungen nicht benötigt wird (Maschine, Teilkopf nach jedem Weiterschalten). Bei mir hat mal früher auch ein kleines Schwungrad auf der Frässpindel geradezu Wunder gewirkt...
Gutes Neues Jahr, auch an die anderen Feinmechaniker (...und an die Grobschmiede)!
Gruß Johann
Thornton gibt bis 4000 rpm für Ms an. Ebenso J Malcolm Wild im Standardwerk "Wheel and Pinion Cutting in Horology". Allerdings, hohe Schnittgschwindigkeiten "gehen auf die Schneide", ist aber nichts Neues.
Du wirst nicht drum rum kommen, es auszuprobieren für deine individuelle Situation (Maschine, Aufspannung, etc.). Erst mal reichlich Probestücke und variieren von Drehzahl, Zustellung, Vorschub, ..., das bekommt man schnell ins Gefühl. Proberonden sind ja nicht verloren, gibt dann später kleinere Räder.
Was die Spanndorne angeht (Werkstück/Werkzeug), hier gilt ganz stringid, im Gegensatz zum sonstigen Leben: je kürzer und dicker, desto besser...

Vergessen kann man die Werkstoffgüte der Dorne. Das hier maßgebliche E-Modul korreliert mit der Härte, der Zugfestigkeit oder Streckgrenze des Werkstoffes nur weiiit entfernt. Es macht bezüglich "Flattern" keinen Unterschied zwischen Baustahl und hochlegiertem, vergütetem W-Stahl (bei den hier diskutierten Verhältnissen), d. h. es bleibt nur die Geometrie (kurz/dick, --> z. B. Zyl.-Kegelstumpf-Zyl.)
Ein Tipp noch, das wird oft übersehen: alles(!) richtig fest Klemmen, was an beweglichen Führungen nicht benötigt wird (Maschine, Teilkopf nach jedem Weiterschalten). Bei mir hat mal früher auch ein kleines Schwungrad auf der Frässpindel geradezu Wunder gewirkt...
Gutes Neues Jahr, auch an die anderen Feinmechaniker (...und an die Grobschmiede)!
Gruß Johann
"Wir können alles. Außer Hochdeutsch."
Re: Arbeiten mit dem Teilkopf bzw. den Teilapparat
Hallo Johann,
danke für die Informationen, so habe ich das noch nicht gesehen. Wo ich mit sicherheit noch nachbessern kann ist das Klemmen der Achsen. Am Rundteiltisch ist das Klemmen der hinteren Seite ungünstig zu erreichen. Zum glück habe ich gestern keine Lust gehabt im Keller zu spielen, so dass ich die Hinweise heute mit verarbeiten kann. Meine Fräse geht nur bis 3.000 Umdrehungen und die mute ich ihr ehrlich gesagt auch nur sehr ungern zu. Aber zum Abarbeiten des Schlichtaufmaßes kann ich es mal probieren.
Was beim eigentlichen Fräsen aufgefallen ist, war die Tatsache dass die Geräuschentwicklung eine ganz andere war, als mit den dünnen Dorn. Um Welten leiser und wesentlich angenehmer für Ohr.
die nächste alternative um da noch etwas heraus zu holen wären entweder die käuflichen Fräsdorne mit dem MK2 Kegel oder ich drehe mir doch selber einen, ist ja auch kein Hexenwerk.
Es gibt noch viel zu lernen und zu tun, ich freue mich darauf,
Dieter
danke für die Informationen, so habe ich das noch nicht gesehen. Wo ich mit sicherheit noch nachbessern kann ist das Klemmen der Achsen. Am Rundteiltisch ist das Klemmen der hinteren Seite ungünstig zu erreichen. Zum glück habe ich gestern keine Lust gehabt im Keller zu spielen, so dass ich die Hinweise heute mit verarbeiten kann. Meine Fräse geht nur bis 3.000 Umdrehungen und die mute ich ihr ehrlich gesagt auch nur sehr ungern zu. Aber zum Abarbeiten des Schlichtaufmaßes kann ich es mal probieren.
Was beim eigentlichen Fräsen aufgefallen ist, war die Tatsache dass die Geräuschentwicklung eine ganz andere war, als mit den dünnen Dorn. Um Welten leiser und wesentlich angenehmer für Ohr.
die nächste alternative um da noch etwas heraus zu holen wären entweder die käuflichen Fräsdorne mit dem MK2 Kegel oder ich drehe mir doch selber einen, ist ja auch kein Hexenwerk.
Es gibt noch viel zu lernen und zu tun, ich freue mich darauf,
Dieter
Re: Arbeiten mit dem Teilkopf bzw. den Teilapparat
Auch hier, wie früher schon mal gesagt, je näher und direkter an/in der Spindel, desto günstiger. Und wenn du dir die Dorne schon selber anfertigen kannst... ausgezeichnet.teslak hat geschrieben:... Fräsdorne mit dem MK2 Kegel oder ich drehe mir doch selber einen, ist ja auch kein Hexenwerk. Dieter
Gruß Jo
"Wir können alles. Außer Hochdeutsch."
Re: Arbeiten mit dem Teilkopf bzw. den Teilapparat
Hier mal was ich gerade gebaut hab:
1000 U/min, eine Zustellung.
Zaehne sind mit feiner Stahlbuerste entgratet und annehernd poliert.
Karlo
Und das beteiligte Equipment:
Thornton Fraeser, HBM16, Vertex Teilkopf.1000 U/min, eine Zustellung.
Zaehne sind mit feiner Stahlbuerste entgratet und annehernd poliert.
Karlo
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Re: Arbeiten mit dem Teilkopf bzw. den Teilapparat
@ Karlo
Hallo Karlo
Wie erreicht Du mit dieser Einspannung ein Rundlaufen der Räder ?
Ist mir im 3 Backenfutter so noch nicht gelungen.
Gruß Winne
Hallo Karlo
Wie erreicht Du mit dieser Einspannung ein Rundlaufen der Räder ?
Ist mir im 3 Backenfutter so noch nicht gelungen.
Gruß Winne
Re: Arbeiten mit dem Teilkopf bzw. den Teilapparat
Das Futter hat 2/100 Rundlauffehler, damit kann ich gut leben.
Karlo
Karlo
- Uhrmacher 19
- Beiträge: 239
- Registriert: Mo 4. Okt 2010, 11:31
Re: Arbeiten mit dem Teilkopf bzw. den Teilapparat
@Karlo
Täuscht das .... oder ist die Bohrung in der Mitte des Rades nicht ganz rund ???
2/100 mm ist bei dieser Radgröße bzw. dem Modul sicherlich am Rande der vertretbaren Toleranz.
Bei kleineren Durchmessern oder kleinerem Modul würde ich im Anschluß an das Verzahnen das Rad auf dem Außendurchmesser spannen (mit entsprechender Vorrichtung) und die Bohrung in der Mitte nachsetzen.
Damit ist absolut genauer Rundlauf gewährleistet.
Ansonsten würde ich sagen: alles richtig gemacht
Gruß
Jörg
Täuscht das .... oder ist die Bohrung in der Mitte des Rades nicht ganz rund ???
2/100 mm ist bei dieser Radgröße bzw. dem Modul sicherlich am Rande der vertretbaren Toleranz.
Bei kleineren Durchmessern oder kleinerem Modul würde ich im Anschluß an das Verzahnen das Rad auf dem Außendurchmesser spannen (mit entsprechender Vorrichtung) und die Bohrung in der Mitte nachsetzen.
Damit ist absolut genauer Rundlauf gewährleistet.
Ansonsten würde ich sagen: alles richtig gemacht

Gruß
Jörg