Unbekannte Stellung
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Re: Unbekannte Stellung
Hallo Peter
Das ist kein Problem, Du kannst die Fotos gerne benutzen. Aber Du solltest darauf hiweisen, dass die Feder gehärtet und ein klein wenig unterschnitten sen muss, damit sie nicht rausfällt. Mit der Federspannung muss man ein klein wenig experimentieren, da eine zu stramme Feder Kraft aus dem Federhaus nimmt.
Herzlichst. Dierk
Das ist kein Problem, Du kannst die Fotos gerne benutzen. Aber Du solltest darauf hiweisen, dass die Feder gehärtet und ein klein wenig unterschnitten sen muss, damit sie nicht rausfällt. Mit der Federspannung muss man ein klein wenig experimentieren, da eine zu stramme Feder Kraft aus dem Federhaus nimmt.
Herzlichst. Dierk
Re: Unbekannte Stellung
Hallo Dierk,
vielen Dank.
Mir geht es hauptsächlich um die Fotos des Werkes und des Innendeckels um vielleicht noch etwas über den Zusammenhang zu dem Verein herauszubekommen.
Gruß
Peter
vielen Dank.
Mir geht es hauptsächlich um die Fotos des Werkes und des Innendeckels um vielleicht noch etwas über den Zusammenhang zu dem Verein herauszubekommen.
Gruß
Peter
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Re: Unbekannte Stellung
Hallo Dierk, Peter,
so, da hat sich doch einer hierher verirrt
Dann will ich mal kurz die hier relevanten Fakten zum Altonaer Uhrmacherverein von 1867 und der von diesem gegründeten Uhrmacherschule zusammenfassen.
Also:
Der Verein wurde 1867 gegründet und stellt eine Art Uhrmacherinnung dar. Die Altonaer Uhrmacher schlossen sich zu einem Verein zusammen, der sich monatlich traf und wo die Sorgen und Nöte des Berufsstandes besprochen wurden, wo man sich fachlich austauschte und einfach das Miteinander pflegte. Man hoffte, wenn alle Uhrmacher des Vereins mitmachten, die Konkurrenzsituation mit Preiskrieg auszuschalten und so ein wenig mehr zu verdienen. Schon bald entstand die Idee, etwas für die Lehrlinge zu tun und eine bis dahin in Norddeutschland fehlende "Berufsschule" einzurichten. Dies geschah 1877 und zwar zuerst als reine Klasse für "Fachzeichnen". Unterricht fand nur einmal die Woche statt. Mit einem Lehrerwechsel 1888 wurde der Unterricht allmählich auf erst 2 Abende erweitert, bald kam auch der Sonntagvormittag dazu. Hiermit wuchs auch der Lehrstoff, neben zeichnen kam das Rechnen hinzu, später auch tätige Arbeiten wie das Fassen von Steinen und biegen von Breguet-Spiralfedern u.ä.
1894 entschlief der Verein mangels Interesse der Mitglieder sanft und es dauerte drei Jahre bis der Verein mit neuem Schwung wieder ins Leben trat.
1901 dann wurde die Schule restrukturiert und ab 1902 gab es dann auch eine Lehrwerkstatt mit den notwendigen Maschinen und Werkzeugen. Ab diesem Zeitpunkt waren jährlich etwa 20 Schüler hier tätig. Innerhalb des ein Jahr dauernden Unterrichts wurden eine Zimmeruhr und eine Taschenuhr aus einem Rohwerk hergestellt. Dies ist zumindest bis weit in die 20er Jahre so Praxis gewesen.
1920 wurden Rohwerke von Junghans gestiftet, es ist durchaus vorstellbar, dass in den früheren Jahren Eppnerwerke verwendet wurden.
Für mich liegt der Schluß nahe, dass dieses Eppnerwerk hier eine dieser Schülerarbeiten ist, vermutlich aus den ersten Jahren. Sie wird meiner Schätzung nach daher zwischen 1902 und 1910 fertig gemacht worden sein.
Der Verein selbst stellte als solcher defintiv keine Uhren her, ein Gabe an die Mitglieder wird es auch nicht gewesen sein, waren sie doch alle Uhr- oder gar Chronometermacher.
Eine Möglichkeit ist auch noch, dass die Uhr bei einer gfestlichen Zusammenkunft ein Preis bei einer Tombola war und daher die Vereinsgravur bekam, das halte ich aber für weniger wahrscheinlich.
Barney
P.S.: Wen der Verein interessiert, der wird neuerdings bei einer Google-Suche nach "Altonaer Uhrmacher-Verein" auf die Zusammenschrift meiner Recherchearbeit stossen.
so, da hat sich doch einer hierher verirrt

Dann will ich mal kurz die hier relevanten Fakten zum Altonaer Uhrmacherverein von 1867 und der von diesem gegründeten Uhrmacherschule zusammenfassen.
Also:
Der Verein wurde 1867 gegründet und stellt eine Art Uhrmacherinnung dar. Die Altonaer Uhrmacher schlossen sich zu einem Verein zusammen, der sich monatlich traf und wo die Sorgen und Nöte des Berufsstandes besprochen wurden, wo man sich fachlich austauschte und einfach das Miteinander pflegte. Man hoffte, wenn alle Uhrmacher des Vereins mitmachten, die Konkurrenzsituation mit Preiskrieg auszuschalten und so ein wenig mehr zu verdienen. Schon bald entstand die Idee, etwas für die Lehrlinge zu tun und eine bis dahin in Norddeutschland fehlende "Berufsschule" einzurichten. Dies geschah 1877 und zwar zuerst als reine Klasse für "Fachzeichnen". Unterricht fand nur einmal die Woche statt. Mit einem Lehrerwechsel 1888 wurde der Unterricht allmählich auf erst 2 Abende erweitert, bald kam auch der Sonntagvormittag dazu. Hiermit wuchs auch der Lehrstoff, neben zeichnen kam das Rechnen hinzu, später auch tätige Arbeiten wie das Fassen von Steinen und biegen von Breguet-Spiralfedern u.ä.
1894 entschlief der Verein mangels Interesse der Mitglieder sanft und es dauerte drei Jahre bis der Verein mit neuem Schwung wieder ins Leben trat.
1901 dann wurde die Schule restrukturiert und ab 1902 gab es dann auch eine Lehrwerkstatt mit den notwendigen Maschinen und Werkzeugen. Ab diesem Zeitpunkt waren jährlich etwa 20 Schüler hier tätig. Innerhalb des ein Jahr dauernden Unterrichts wurden eine Zimmeruhr und eine Taschenuhr aus einem Rohwerk hergestellt. Dies ist zumindest bis weit in die 20er Jahre so Praxis gewesen.
1920 wurden Rohwerke von Junghans gestiftet, es ist durchaus vorstellbar, dass in den früheren Jahren Eppnerwerke verwendet wurden.
Für mich liegt der Schluß nahe, dass dieses Eppnerwerk hier eine dieser Schülerarbeiten ist, vermutlich aus den ersten Jahren. Sie wird meiner Schätzung nach daher zwischen 1902 und 1910 fertig gemacht worden sein.
Der Verein selbst stellte als solcher defintiv keine Uhren her, ein Gabe an die Mitglieder wird es auch nicht gewesen sein, waren sie doch alle Uhr- oder gar Chronometermacher.
Eine Möglichkeit ist auch noch, dass die Uhr bei einer gfestlichen Zusammenkunft ein Preis bei einer Tombola war und daher die Vereinsgravur bekam, das halte ich aber für weniger wahrscheinlich.
Barney
P.S.: Wen der Verein interessiert, der wird neuerdings bei einer Google-Suche nach "Altonaer Uhrmacher-Verein" auf die Zusammenschrift meiner Recherchearbeit stossen.
Re: Unbekannte Stellung
Vielen Dank für Deine umfangreiche Recherche Barney,
ich hätte demnächst auch eine kurze Zusammenfassung Deiner Recherche gebracht, aber glücklicherweise bist Du mir selbst zuvorgekommen.
Leider kann ich in der google-Suche Deine gesamten recherchierten Beiträge zum Altonaer Uhrmacher-Verein nicht finden (jedenfalls nicht auf den ersten 10 Seiten). (Wenn er bei Dir oder jemand anderem vorne weiter zu finden ist, dann liegt das evtl. an dem komplizierten personalisiertem Such-Logarithmus von google).
Ich verlinke deshalb mal direkt dorthin. Aber zuvor eine Erklärung.
Barney hat sich die Arbeit gemacht, die vielen Fundstellen, in denen der Altonaer Uhrmacher-Verein in den damaligen Uhrmacherzeitschriften vorkommt, zusammenzutragen und als direkt lesbares PDF - Dokument zur Verfügung zu stellen. Eine 11 seitige Leseprobe gibt es kostenlos.
(unten auf Vorschau klicken , funktioniert mit dem flash-player) . Das gesamte Ergebnis umfasst aber 110 Seiten (7,75 MB), eine langwierige Arbeit also (ca. 50 Std., hat er mir gesagt) , für die er eine Aufwandsentschädigung nimmt.
Wen die Geschichte des Altonaer Uhrmacher-vereins und die damit verbundene Geschichte der Hamburger Uhrmacherschule, durch zahlreiche Belege in den Uhrenzeitschriften interessiert und wer nicht die Möglichkeit hat, selbst zu suchen oder für so eine detailierte Suche nicht die Zeit hat, für den ist es eine tolle Möglichkeit eine Zusammenfassung zu bekommen.
http://www.lulu.com/shop/bernd-riemann/ ... 68771.html
Gruß
Peter
ich hätte demnächst auch eine kurze Zusammenfassung Deiner Recherche gebracht, aber glücklicherweise bist Du mir selbst zuvorgekommen.
Leider kann ich in der google-Suche Deine gesamten recherchierten Beiträge zum Altonaer Uhrmacher-Verein nicht finden (jedenfalls nicht auf den ersten 10 Seiten). (Wenn er bei Dir oder jemand anderem vorne weiter zu finden ist, dann liegt das evtl. an dem komplizierten personalisiertem Such-Logarithmus von google).
Ich verlinke deshalb mal direkt dorthin. Aber zuvor eine Erklärung.
Barney hat sich die Arbeit gemacht, die vielen Fundstellen, in denen der Altonaer Uhrmacher-Verein in den damaligen Uhrmacherzeitschriften vorkommt, zusammenzutragen und als direkt lesbares PDF - Dokument zur Verfügung zu stellen. Eine 11 seitige Leseprobe gibt es kostenlos.
(unten auf Vorschau klicken , funktioniert mit dem flash-player) . Das gesamte Ergebnis umfasst aber 110 Seiten (7,75 MB), eine langwierige Arbeit also (ca. 50 Std., hat er mir gesagt) , für die er eine Aufwandsentschädigung nimmt.
Wen die Geschichte des Altonaer Uhrmacher-vereins und die damit verbundene Geschichte der Hamburger Uhrmacherschule, durch zahlreiche Belege in den Uhrenzeitschriften interessiert und wer nicht die Möglichkeit hat, selbst zu suchen oder für so eine detailierte Suche nicht die Zeit hat, für den ist es eine tolle Möglichkeit eine Zusammenfassung zu bekommen.
http://www.lulu.com/shop/bernd-riemann/ ... 68771.html
Gruß
Peter
Re: Unbekannte Stellung
Noch ein Hinweis zur Werksnummer.Dierk kohler hat geschrieben:Werk und Gehäuse sind nummerngleich. Sie lautet: 59187
Dieses Kaliber ist eigentlich ein recht frühes, normalerweise mit Werksnummern von 12-15000, aber mit dieser relativ hohen Nummer ist es evtl. doch erst um 1880 gebaut, oder geliefert worden.
Ich möchte es jetzt eigentlich ganz ausschließen, dass der Verein solche Uhren zum Tragen für seine eigenen Mitglieder zu der Zeit noch gekauft hat. Die Technik war zu der Zeit schon lange überholt, jedenfalls für fähige Uhrmacher wie sie dem Verein angehörten. Das waren wohl zu der Zeit, die günstigsten Uhren, die Eppner anbot.
Entweder die Uhren (wenn es mehrere waren) sind tatsächlich für Übungszwecke der Schule gekauft worden oder für andere Zwecke, beispielsweise für eine Tombola, so wie Barney über mir auch geschrieben hat. Der Verein kümmerte sich nämlich auch um soziale Belange seiner Mitglieder, da wurde beispielsweise ein 104 jähriger ehemalig selbstständiger Uhrmacher regelmässig mit Geld unterstützt, da er in dem Alter nicht mehr für seinen Lebensunterhalt aufkommen konnte. Für ihn wurde extra ein Fest veranstaltet, um die Einnahmen dafür zu verwenden.
Denkbar wäre auch eine Spende durch Eppner an die Uhrmacher zum Zweck einer weiteren Verwendung in diesem Sinne.
Gruß
Peter
Re: Unbekannte Stellung
Ich kann mir weiterhin vorstellen, dass es sich bei dieser Uhr um eine Sammelbestellung für den WIEDERVERKAUF durch am Uhrmacherverein angeschlossene Uhrmacher gehandelt hat:
Durch die Sammelbestellng waren die Uhren vermutlich nicht nur billiger, sondern die Bestellung wurde auch vereinfacht: Ich vermute mal, dass ein niedergelassener Uhrmacher nur gegen Vorkasse bestellen konnte, der Uhrmacherverein war dagegen eine anerkannte Organisation, der man bei Eppner sicherlich auch größeres Vertrauen entgegengebracht hat, als einem (unbekannten) niedergelassenen Uhrmacher.
Ich gebe zu, das ist nur eine Vermutung, die ich aber etwas belegen will:
In den Uhrmacherzeitungen lassen sich sogar noch nach 1900 Anzeigen von niedergelassenen Uhrmachern finden, die Hersteller darum bitten, ihnen Taschenuhren auf Komissionsbasis zu überlassen, da sie nicht über die Barmittel verfügten, eine Lieferung gleich zu bezahlen. Und bitte auch nicht vergessen: Bei Großuhren war es sogar üblich, gelieferte Uhren erst 3 Monate nach der Lieferung zu bezahlen. Man hat also weitgehend mit sogenannten "Zahlungszielen" gearbeitet.
Und Außenstände wegen vereinbarter Zahlungsziele haben ja auch manchen Hersteller Konkurs gehen lassen, wenn die gelieferten Uhren nie bezahlt worden sind, weil der Uhrmacher vor der Bezahlung selbst Konkurs angemeldet hat.
Chroniker
Durch die Sammelbestellng waren die Uhren vermutlich nicht nur billiger, sondern die Bestellung wurde auch vereinfacht: Ich vermute mal, dass ein niedergelassener Uhrmacher nur gegen Vorkasse bestellen konnte, der Uhrmacherverein war dagegen eine anerkannte Organisation, der man bei Eppner sicherlich auch größeres Vertrauen entgegengebracht hat, als einem (unbekannten) niedergelassenen Uhrmacher.
Ich gebe zu, das ist nur eine Vermutung, die ich aber etwas belegen will:
In den Uhrmacherzeitungen lassen sich sogar noch nach 1900 Anzeigen von niedergelassenen Uhrmachern finden, die Hersteller darum bitten, ihnen Taschenuhren auf Komissionsbasis zu überlassen, da sie nicht über die Barmittel verfügten, eine Lieferung gleich zu bezahlen. Und bitte auch nicht vergessen: Bei Großuhren war es sogar üblich, gelieferte Uhren erst 3 Monate nach der Lieferung zu bezahlen. Man hat also weitgehend mit sogenannten "Zahlungszielen" gearbeitet.
Und Außenstände wegen vereinbarter Zahlungsziele haben ja auch manchen Hersteller Konkurs gehen lassen, wenn die gelieferten Uhren nie bezahlt worden sind, weil der Uhrmacher vor der Bezahlung selbst Konkurs angemeldet hat.
Chroniker
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Re: Unbekannte Stellung
Guten Abend Peter, Barney Chroniker
Dank für die umfangreichen Recherchen, die mir viel über meinen Flohmarktfund sagen. Toll, wie man durch unsere Foren von den Fachleuteuten so viel über eine eigentlich zuerst unscheinbare Uhr erfährt. Zuerst reizte mich die mir unbekannte Stellung und nun habe ich sehr viel über den Hersteller und den Verein erfahren. Nun sehe ich den Fund mit ganz anderen Augen.
Herzlichst. Dierk
Dank für die umfangreichen Recherchen, die mir viel über meinen Flohmarktfund sagen. Toll, wie man durch unsere Foren von den Fachleuteuten so viel über eine eigentlich zuerst unscheinbare Uhr erfährt. Zuerst reizte mich die mir unbekannte Stellung und nun habe ich sehr viel über den Hersteller und den Verein erfahren. Nun sehe ich den Fund mit ganz anderen Augen.
Herzlichst. Dierk
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Re: Unbekannte Stellung
Hallo Chroniker,
im Prinzip wäre das möglich, aber ich glaube nicht daran. Der Grund ist, dass ich ich die Sitzungsprotokolle aus 60 Jahren Vereinstätigkeit durchgeforstet habe, aber dort keinen Hinweis auf eine derartige Tätigkeit im Verein aGefunden habe. Was gemeinschaftlich eingekauft wurde, waren Reparaturmarken und Einwickelpapier, letzteres war eine Art den Mitgliedsbeitrag zum Gesamtverband zu bezahlen. Bei den Sitzungen waren auch häufiger Hamburger Großhändler zugegen, da haben sich vielleicht auch mal einige Mitglieder des Vereins mit den Herren zurückgezogen und eine kleine Sammelbestellung gemacht, aber nicht im Namen des Vereins. Dies wär in den Protokollen, die sehr penibel geführt wurden, erwähnt worden.
Der Verein hatte auch nicht die Geldmittel für Großeinkäufe, die Beiträge waren viel zu gering.
Wie gesagt, im Prinzip wäre das möglich, aber der Verein scheint keine Einkaufgemeinschaft gewesen zu sein.
Auch spricht die einfache Ausführung des Eppner-Werkes dagegen. Eppner hätte das in der Form wahrscheinlich nicht finissiert und verkauft, das spricht viel mehr für ein Lehrlingswerk.
Barney
im Prinzip wäre das möglich, aber ich glaube nicht daran. Der Grund ist, dass ich ich die Sitzungsprotokolle aus 60 Jahren Vereinstätigkeit durchgeforstet habe, aber dort keinen Hinweis auf eine derartige Tätigkeit im Verein aGefunden habe. Was gemeinschaftlich eingekauft wurde, waren Reparaturmarken und Einwickelpapier, letzteres war eine Art den Mitgliedsbeitrag zum Gesamtverband zu bezahlen. Bei den Sitzungen waren auch häufiger Hamburger Großhändler zugegen, da haben sich vielleicht auch mal einige Mitglieder des Vereins mit den Herren zurückgezogen und eine kleine Sammelbestellung gemacht, aber nicht im Namen des Vereins. Dies wär in den Protokollen, die sehr penibel geführt wurden, erwähnt worden.
Der Verein hatte auch nicht die Geldmittel für Großeinkäufe, die Beiträge waren viel zu gering.
Wie gesagt, im Prinzip wäre das möglich, aber der Verein scheint keine Einkaufgemeinschaft gewesen zu sein.
Auch spricht die einfache Ausführung des Eppner-Werkes dagegen. Eppner hätte das in der Form wahrscheinlich nicht finissiert und verkauft, das spricht viel mehr für ein Lehrlingswerk.
Barney
Re: Unbekannte Stellung
Barney, ich denke, wir sprechen über vollkommen verschiedene Zeiten!Barney Green hat geschrieben:Hallo Chroniker,
im Prinzip wäre das möglich, aber ich glaube nicht daran. Der Grund ist, dass ich ich die Sitzungsprotokolle aus 60 Jahren Vereinstätigkeit durchgeforstet habe, aber dort keinen Hinweis auf eine derartige Tätigkeit im Verein aGefunden habe.
Barney
Als diese hier vorgestellte Uhr bestellt und ausgeliefert wurde, gab es noch keinerlei Zwischenhändler oder gar Großhändler für Taschenuhren! Und schon gar keine Einkaufsgenossenschaften für Uhrmacher.
Wie wir gehört haben, war der Hamburger Uhrmacherverein einer oder sogar der erste in Deutschland gegründete Uhrmacherverein und wurde damit auch zur Interessenvertretung der angeschlossenen Uhrmacher.
Du sagst, Du hast 60 Jahre Sitzungsprotokolle durchgeackert. Ich nehme an, dann stammen diese Protokolle erst aus der Zeit nach 1900 und können damit keinen Aufschluss über die Vereinstätigkeit zum Zeitpunkt der Entstehung dieser Eppner-Uhr geben.
Chroniker
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Re: Unbekannte Stellung
Die mir vorliegenden Protokolle fangen 1877 an, also 10 Jahre nach Vereinsgründung. Zu dieser Zeit umfasste der Verein 24 Mitglieder.
Und ja, da hast Du natürlich recht, die Grossisten kommen erst kurz vor 1900 ins Spiel.
Ich will ja auch nicht sagen, dass Du unrecht hast, es ist durchaus möglich, dass es in den Anfangsjahrem des Vereins eine solche Sammelbestellung gegeben hat. Ich halte es aber nicht zuletzt aufgurnd der Ausführung der Uhr für wahrscheinlicher, dass ein liegengebliebener Schwung Eppner-Rohwerke von den Lehrlingen der Uhrmacherschule Anfang 1900 benutzt worden sind, um die Werke fertig zu machen.
Entschuldige, wenn ich Dir auf den Schlips getreten bin, ich kann mich auch gern wieder verziehen...
Und ja, da hast Du natürlich recht, die Grossisten kommen erst kurz vor 1900 ins Spiel.
Ich will ja auch nicht sagen, dass Du unrecht hast, es ist durchaus möglich, dass es in den Anfangsjahrem des Vereins eine solche Sammelbestellung gegeben hat. Ich halte es aber nicht zuletzt aufgurnd der Ausführung der Uhr für wahrscheinlicher, dass ein liegengebliebener Schwung Eppner-Rohwerke von den Lehrlingen der Uhrmacherschule Anfang 1900 benutzt worden sind, um die Werke fertig zu machen.
Entschuldige, wenn ich Dir auf den Schlips getreten bin, ich kann mich auch gern wieder verziehen...