Die reparaturen eines rätselhaften Werks

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droba
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Registriert: So 22. Aug 2010, 21:39

Re: Die reparaturen eines rätselhaften Werks

Beitrag von droba »

Hallo Christian,,

Danke für Deine Antwort, aber Grate an den Zahnradstegen und an den Innenseiten der Zahnräder sind eher ein Hinweis auf gestanzte Rohlinge. Auch lässt sich bei gestanzten Rohlingen an den Oberflächen meist die Bruchkante erkennen.

Gegossene Rohlinge dagegen sind an den Oberflächen glatt und die Ränder sind nicht scharfkantig, sondern leicht gerundet.

Kannst Du uns noch ein scharfes Foto der Stege und der Innenkante mit der Oberfläche eines Zahnrades zeigen?

Danke schon mal für die Maße!

Freundlicher Gruß!

Droba
Schorsch
Beiträge: 139
Registriert: Sa 5. Jul 2014, 01:53

Re: Die reparaturen eines rätselhaften Werks

Beitrag von Schorsch »

grüß Dich Christian,
ich habe gegossene Zahnräder mit grazileren Schenkelungen in Erinnerung, das sind mit Sicherheit gestanzte Zahnräder.

Grüße von
Schorsch
steffl62
Beiträge: 972
Registriert: Sa 21. Aug 2010, 09:47
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Re: Die reparaturen eines rätselhaften Werks

Beitrag von steffl62 »

Also ich hab da mal ein paar Nahaufnahmen aus verschiedenen Winkeln mit unterschiedlichen Rädern und verändertem Lichteinfall gemacht:
1.jpg
2.jpg
3.jpg
4.jpg
5.jpg
6.jpg
7.jpg
8.jpg
9.jpg
10.jpg
11.jpg
12.jpg
vielleicht ist jetzt ja eine sichere Aussage möglich ??? :P

lg Christian
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wahli76
Beiträge: 399
Registriert: Di 17. Jan 2012, 13:08
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Re: Die reparaturen eines rätselhaften Werks

Beitrag von wahli76 »

Hallo Christian,

schön, daß du dein Projekt hier vorstellst. Insbesondere die Detailfotos sind sicher hilfreich, falls jemand eine ähnliche Uhr überholen will.

Bei der Frage, ob die Zahnräder gegossen oder gestanzt sind, will ich eigentlich sagen: die sind natürlich gestanzt; aus der Zeit kenne ich gar keine gegossenen Zahnräder. Aber....... auf einigen der Zahnräder sind an der Oberfläche grobe Poren zu sehen. Das könnten Gußlunker sein, die auch nach dem Walzen des Materials immer noch ein wenig zu sehen sind. Dann wären es zwar keine gegossenen Zahnräder, aber die ursprünglichen Messingplatten könnten durch sog. "Ofenguss" hergestellt und danach zu Blech gewalzt worden sein.

Offensichtlich gegossene Zahnräder kenne ich nur aus Schwarzwalduhren und Kuckucksuhren aus dem 19. Jhdt. und früher. Aber dieses gegossenen Material ist sehr weich und verbiegt sich deshalb leicht. Auch die Zähne zeigen meistens sehr starken Verschleiß.

Gestanzte Zahnräder sind im Allgemeinen aus mittelhartem Messing hergestellt. Du müßtest also bei einem Versuch, ein Zahnrad zu biegen, sehr schnell herausfinden, wie groß der Wiederstand ist. Ich hoffe, der Versuch führt nicht zu irreparablen Schäden.............

Viele Grüße

Kurt
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droba
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Registriert: So 22. Aug 2010, 21:39

Re: Die reparaturen eines rätselhaften Werks

Beitrag von droba »

Christian, danke für die Bilder! Sieht nach gestanzten Rohlingen aus.

Kurt, Stanzwerkzeuge für Zahnradrohlinge lohnen sich erst in der Serien-, aber nicht in der Einzelfertigung. Und da von Suchy nur sehr wenige Uhren überliefert sind, war ich mir speziell bei Suchy nicht sicher, ob in seiner Werkstatt gestanzte oder noch gegossene Rohlinge Verwendung fanden. Allerdings gab es in Wien in den 1880er Jahren auch schon Werkstätten, die Rohlinge im Auftrag angefertigt haben.

Droba
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