Bufettuhr einstellen

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Falls hier theoretische Hilfen angeboten werden, so sollen und können sie keinen Uhrmacher ersetzen. Sie sind ohne jede Garantie oder Gewähr und jeder muss selbst wissen, was er sich zutrauen kann und dass man mit einem Selbstversuch evtl. leichtfertig die Uhr zerstören könnte. Vor allen Dingen wertvolle Uhren gehören in die Hand eines Fachmanns. Vielleicht sogar eines Fachmanns hier aus dem Forum. Laien sollten unbedingt den oben angepinnten Hinweis über Uhrenfedern lesen.
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Jethro
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Bufettuhr einstellen

Beitrag von Jethro »

Hallo zusammen

Ich habe eine Bufettuhr zur Reparatur. Keine größeren Schäden. (Endlich mal eine unkomplizierte Sache dachte ich).
Ich habe sie gereinigt, die Zapfen poliert, ein Futter ersetzt, die Zugfedern mit 8200 von Möbius gefettet und sie sonst mit D 5 und 9040 geölt. Bei allen Rädern ist die Radialluft i.O. Nach Vollaufzug läuft die Uhr ca. drei Wochen. (Fast bis zur letzten Federwindung...). Ohne die Hakenhemmung laufen die Räder gleichmäßig bis zum Stillstand ab. Auch die Hemmung selbst ist ohne Riefen oder Einlaufspuren. Die Zugfedern wurden nicht ersetzt, da sie m.E. noch ok sind.

Das Problem ist, das ich die Uhr nicht eingeregelt bekomme. Ist sie aufgezogen, geht sie ca. 5 Sekunden in der Stunde vor, wobei sie kontinuierlich langsamer wird. Um den elften Tag geht sie genau, und am 20. Tag fast 10 Sekunden in der Stunde nach. Alle meine Versuche auf einen gleichmäßigen Gang zu kommen sind bislang gescheitert.
Weiß jemand hier einen guten Rat, woran es liegen könnte, oder was ich übersehen oder nicht beachtet habe?

Lieben Gruß hp
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Typ1-2-3
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Registriert: So 22. Aug 2010, 19:10

Re: Bufettuhr einstellen

Beitrag von Typ1-2-3 »

Das wird nicht zu ändern sein. Diese Uhren sind einfach so ungenau.

Und genau aus diesem Grunde wurden von den Herstellern im Laufe der Zeit die Kurzpendeluhren abgeschafft und durch Uhren mit Schwebegang ersetzt.

Also so lassen, ist alles ok.

Frank
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Jethro
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Re: Bufettuhr einstellen

Beitrag von Jethro »

Hallo Frank
Herzlichen Dank für Deine Info.
Es geht mir zwar total gegen meine Prinzipien, solch ein unzuverlässiges Teil dem Kunden zurückzugeben, aber ich verlasse mich jetzt mal auf Deine Aussage und nehme es so hin.

Liebe Grüße aus dem Windecker Ländchen H.P.
KleineSekunde
Moderator
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Re: Bufettuhr einstellen

Beitrag von KleineSekunde »

Hallo,
Jethro hat geschrieben:Das Problem ist, das ich die Uhr nicht eingeregelt bekomme. Ist sie aufgezogen, geht sie ca. 5 Sekunden in der Stunde vor, wobei sie kontinuierlich langsamer wird. Um den elften Tag geht sie genau, und am 20. Tag fast 10 Sekunden in der Stunde nach. Alle meine Versuche auf einen gleichmäßigen Gang zu kommen sind bislang gescheitert.
Wie Frank schon schrieb: Wunderwerke der Präzision würde ich auch nicht erwarten. Wenn die Genauigkeit über den gesamten Aufzugs-Zyklus okay ist (zuerst etwas zu schnell, dann etwas zu langsam) wäre ich zufrieden.

Hat die Uhr denn einen Sekundenzeiger, so dass mögliche "Schwankungen" beim Nutzer auch wirklich auffallen könnten?

Schöne Grüße

Guido / KleineSekunde
walter der jüngere

Re: Bufettuhr einstellen

Beitrag von walter der jüngere »

Hallo,

ich denke sogar, daß die Uhr unter der Rubrik " mit 14-Tage-Werk" verkauft (und konzipiert) wurde.
Die darüber hinaus erreichte Gangdauer ist m.E. eher individuell, also durchaus von Werk zu Werk verschieden und später immer mehr vom jeweiligen Öl- und Verschleißzustand abhängig.
Und wenn man die zuverlässig erreichbare Gangdauer mit 14 Tagen annimmt, dann relativiert sich auch die darin auftretende Gangungenauigkeit nochmals erheblich.
Die (durchschnittliche) Ganggenauigkeit würde ich daher für so ein Werk also auf eine Gangdauer von 14 Tagen pro Aufzug justieren.

Walter d. J.
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droba
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Re: Bufettuhr einstellen

Beitrag von droba »

Hallo Jethro,

was hältst Du von dem Vorschlag, die Uhr wöchentlich (immer am selben Tag z.B. am Sonntag) aufzuziehen und sie auf die dabei erreichbare Genauigkeit einzuregeln?


Droba
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Jethro
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Re: Bufettuhr einstellen

Beitrag von Jethro »

Hallo allerseits

Herzlichen Dank für die vielen Hinweise.
Um die Widerspenstige halbwegs zu zähmen, denke ich auch, einen 7 - Tage - Intervall zu versuchen. Dann wäre zumindest der ganze Minusbereich ausgeklammert. Wenn ich auf ein Resultat gekommen bin, werde ich es hier nochmal posten.

Liebe Grüße Heinz-Peter
Schorsch
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Registriert: Sa 5. Jul 2014, 01:53

Re: Bufettuhr einstellen

Beitrag von Schorsch »

Grüß Dich Jethro,
es könnte noch interessant sein, wie sich die Amplitude in dieser Zeit ändert. Hast Du da Erkenntnisse dazu ? Ich würde mal den Stand zum Schwingungswinkel dokumentieren. Oder gibt es schon Erkenntnisse dazu ?
herzliche Grüße vom
Schorsch
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