Benzing Stempeluhr Problem

[chronolaie]

Hallo liebe Gemeinde,

ich habe da ein Problem. Vermutlich habe ich natürlich als Laie alles falsch gemacht. Eine Uhr gesehen, sich verliebt (keinen Profi gefragt) und gekauft.

Jetzt bin ich stolzer Besitzer eine Benzing Stempeluhr.
Beim Kauf lief auch alles prima (Uhr- und Stempelwerk).

Dann zuhaus (Transport wirklich sehr vorsichtig) läuft das Pendel zwar sofort los, aber nur der kleine Zeiger in der Mitte läuft, nicht aber die großen Zeiger.
Diese rühren sich überhaupt nicht.
Die verschiedenen Positionen an der Seite brachten auch keinen Erfolg.

Hat jemand eine Idee.

Vielen Dank

Chronolaie

[wahli76]

Hallo Chronolaie (hier könnte auch dein Vorname stehen),

herzlich willkommen im DGC-Forum. Ich beschäftige mich relativ wenig mit Stempeluhren und kann dir deshalb nur zwei eher allgemeine Tipps geben:

1) Kannst du die Zeiger denn stellen? Das Zeigerwerk ist mit dem Gehwerk (d.h. Antrieb) über eine Rutschkupplung die sog. Zeigerreibung verbunden. Wenn diese Kupplung mangels Öl "gefressen" hat, kann es sein, daß sich nur der Sekundenzeiger bewegt.

2) Du kannst dich an das Uhrenindustriemuseum Villingen-Schwenningen wenden. Einige der ehrenamtlichen Museumsmitarbeiter haben früher bei Benzing gearbeitet und sind in der Regel hilfsbereit.

Viele Grüße

Kurt

[Feinmech]

Achtung auch das untere Stempelwerk muß augezogen werden.
Gruß Gerd

[chronolaie]

Hallo Kurt & Gerd,

Danke für die Hinweise.
Die Uhr läuft munter vor sich hin, nur die großen Zeiger halt nicht.
Verstellen lässt sich der Stundenzeiger nur schwer, der Minutenzeiger gar nicht. Was mich irritiert, da die Uhr ja vor meinen Augen lief.
Zu viel Kraft will ich aber auch nicht anwenden.

Das untere Werk ist nun auch aufgezogen. Ich habe irgenwie das Gefühl ich müsste eine Art "Bremse" lösen.
Werde mich evtl. wirklich an das Museum wenden.

Vielen Dank schon mal

Jörg

[chronolaie]

Hallo Zusammen,

die Lösung ist gefunden!
Beim Transport hat sich offensichtlich ein Art "Flügel" im hinteren Uhrenwerkbereich nach vorne verlagert.
Das Ganze hängt wohl mit der Technik der Signalgeber-(Mutter)-Uhr zusammen.
Jedenfalls reichte ein kleiner Fingerschnipp aus, um die Uhr wieder in Bewegung zu setzen.

Ich bin begeistert!

Vielen Dank an das Forum und Herrn Storm, der mir freundlich weiter geholfen hat.

LG

J rg

[Jethro]

Hallo Jörg

Ich habe die gleiche in der Garage stehen, und wenn ich mich recht erinnere, dient das ober Uhrwerk lediglich als "Taktgeber" und treibt das kleine Zahnrad auf der Rückseite an. Wie schon richtig gesagt, kommt der Antrieb für die Zeiger vom Stempelwerk unten mittels der Welle, die nach oben führt. Mit dem Hebel an der rechten Seite läßt sich die Betriebsart wählen. Einmal als Nebenuhr, wenn die obere Spule einen polwechselnden, minütlichen Impuls durch eine Mutteruhr bekommt. Dann wird der Auffallhebel dadurch wechselseitig freigeschaltet (wenn ich das richtig in Erinnerung habe, für eine halbe Umdrehung). Steht die Uhr auf Pendelbetrieb, wird der Auffallhebel durch das besagte Zahnrad via Uhrwerk freigegeben. Dann besteht noch die Möglichkeit, das Uhrwerk manuell zu richten. Hier dreht sich der Auffallhebel frei. Durch den sich neben dem Zifferblatt befindenden Hebel wird er lediglich axial verschoben.
Im Stempelwerk befindet sich ein sehr groß dimensioniertes Federhaus, welches das Stempelwerk und das Uhrwerk antreibt. Dieses wird elektromotorisch aufgezogen und durch eine Wandermutter bewirkt, die den Aufzugsmotor ein- bzw. ausschaltet.
Ich wünsche Dir viel Freude an Deiner Stempeluhr, welche im Benzing - Jargon "Kartenapparat Holz lang" heißt.
Lieben Gruß hp