Pendelaufhängung Schottenwerk

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Falls hier theoretische Hilfen angeboten werden, so sollen und können sie keinen Uhrmacher ersetzen. Sie sind ohne jede Garantie oder Gewähr und jeder muss selbst wissen, was er sich zutrauen kann und dass man mit einem Selbstversuch evtl. leichtfertig die Uhr zerstören könnte. Vor allen Dingen wertvolle Uhren gehören in die Hand eines Fachmanns. Vielleicht sogar eines Fachmanns hier aus dem Forum. Laien sollten unbedingt den oben angepinnten Hinweis über Uhrenfedern lesen.
Heinrich
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Re: Pendelaufhängung Schottenwerk

Beitrag von Heinrich »

Der_Stromer hat geschrieben: ...Aber ich lerne gerne noch dazu.
das ist lobenswert, großer Meister. Schau dir die Lager an und denk dir das Holz weg. Die Messingrohre haben eine gewisse Wandstärke (stimmt doch, oder?) Diese kann man ausnützen, um eine wenn auch kleine Ölsenkung anzubringen. Kapiert?
Heinrich
Der liebe Gott gab uns die Zeit (von der Eile hat er nichts gesagt!).
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Der_Stromer
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Re: Pendelaufhängung Schottenwerk

Beitrag von Der_Stromer »

:mrgreen: Kleiner Meister: Die Lagerrohre sind aber immer länger als die Zapfen und schauen auf der Aussenseite nie aus dem Messingblech raus. Also sind Ölsenkungen (die ja auch keine Ölreserve sein sollen) an diesen Stellen absolut fehl am Platze und können sogar Schäden anrichten.
Hallo aus der Oberpfalz
Rolf-Dieter, der Stromer

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KleineSekunde
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Re: Pendelaufhängung Schottenwerk

Beitrag von KleineSekunde »

Hallo,

die "Ölsenkungen" wurden wohl nicht von dem Fragesteller hinzugefügt, sondern waren schon vorhanden (siehe oben). Eventuell würde man so etwas heute anders gestalten, das mag sein. Aber so ist es nun einmal. Ganz "untypisch" scheint die Ausführung aufgrund der Entstehungszeit der Uhr unter Berücksichtigung der Produktionsmöglichkeiten nicht zu sein. Verbesserungen ließen sich eventuell vornehmen, nur wäre dies ein ganz anderes Thema.

Hier würde ich gerne den Fokus wieder mehr auf die Fragen von Gerd / gebuwa legen wollen, die etwas in den Hintergrund gerückt ist, auch weil ein "Seitenwechsel" in der Darstellung des Themas erfolgt ist und seine Frage somit schnell in den Hintergrund rückt, obwohl dies doch der Grund für dieses Thema war:
gebuwa hat geschrieben:Der Tipp mit der Schaukel und dem Pendelstab war sehr hilfreich, konnte ich doch erfahren wie empfindlich solch alte Uhrwerke sind. Inzwischen habe ich auch etwas experimentiert. Da mir im Moment kein "Vergleichswerk" zum "Abgucken" zur Verfügung steht - die Schaukel ist in dem Teil wo der Pendel eingehängt wird rund oder ebenso gerade wie die Aufhängung? Ansonsten läuft das Werk nach der Vergrößerung des Durchmesser der Schaukel wieder! Trotzdem pendelt der "Pendel" :) (Pendelscheibe) nicht ruhig hin und her, sondern wackelt ein bisschen. Nur konnte ich im Moment nicht nachvollziehen woran das liegt.
Vielleicht gibt es ja auch weitere Hinweise auf diese Frage.

Schöne Grüße

Guido / KleineSekunde
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Der_Stromer
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Re: Pendelaufhängung Schottenwerk

Beitrag von Der_Stromer »

;) Wenn Ihr bis morgen warten könnt? Ich habe gerade so eine Uhr auf dem Tisch. Muss nur ein paar Fotos machen (auch von den Ölsenkungen :mrgreen: ).
Hallo aus der Oberpfalz
Rolf-Dieter, der Stromer

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KleineSekunde
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Re: Pendelaufhängung Schottenwerk

Beitrag von KleineSekunde »

Hallo Rolf-Dieter,

sicherlich sind wir hier an weiteren Ausführungen und Diskussionen zu dem Thema "Ölsenkungen an alte Uhren" und deren Ausführung im zeitlichen Kontext interessiert.

Weitere Beiträge sollten dann aber hier
http://www.dg-chrono.info/dg-chrono.de/ ... =15&t=3530

erfolgen, da sie doch etwas losgelöst vom eigentlichen Thema / zur ursprünglichen Fragestellung sind.

Vielen Dank!

Schöne Grüße

Guido / KleineSekunde
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gebuwa
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Re: Pendelaufhängung Schottenwerk

Beitrag von gebuwa »

Hallo zusammen

Inzwischen konnte ich bei einem Kollegen mehrere unterschiedliche (Hersteller) Werke bezüglich der Schaukel und Pendelaufhängung begutachten. Die Ösen der Schaukel sind unterschiedlich groß und der Teil, an dem der Pendel hängt ist mal gerade, mal gebogen. Ich hatte die Schaukel auch mal um 180 Grad gedreht und schon blieb die Uhr wieder stehen. Danach die Ösen etwas besser mittig ausgerichtet - nu läuft se wieder! Zum Auslösemechanismus des Läuteteiles habe ich auch noch ne Frage, muss erst noch ein Foto davon machen.

Mit besten Grüßen

Gerd
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Re: Ölsenkungen Schottenwerk / alte Uhren

Beitrag von Berrnd-Klaus »

Der_Stromer hat geschrieben:@Bernd-Klaus: Danke für die Hinweise. Kannst Du uns auch sagen, wie eine "richtige" Schaukel angefertigt wird? Durchmesser der Ösen, Länge der Schenkel und Form?
Hallo Rolf-Dieter,
über Maße kann ich nichts genaues sagen.Ich nehme für die Herstellung der Pendel-Aufhängung (Schaukel) für Schottenwerke einen Draht von 1 - 1,2 mm Durchmesser.Die Öse hat einen Durchmesser von 6 - 7 mm und eine Länge von ca.17 mm.Unten mache ich sie gerade (früher war sie oft rund) und so breit,daß der Pendel oder Pendelzwischenstück paßt, ohne zu klemmen.Die Schaukel hat etwas Spiel im U,sie muß frei schwingen.
Flume hatte die Draht-Pendelaufhängungen im Sortiment angeboten.
Für andere Schwarzwalduhren passe ich die Schaukel entsprechend an.

Werkgrößen der Schwarzwalduhren entnommen aus -Die kleinen Schwarzwalduhren- von Rainer Kern, 15.02.2004 U3/1.
Die Normalgroßen-Uhren Gestellhöhe 16 - 25 cm
Die Schotten- -Uhren Gestellhöhe 10 - 17 cm
Die Jockele-Uhren Gestellhöhe 6 - 8,5 cm
Die Miniatur-Uhren Gestellhöhe 5 - 6 cm

Gruß Bernd-Klaus
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wahli76
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Re: Pendelaufhängung Schottenwerk

Beitrag von wahli76 »

Bernd-Klaus hat zu den Maßen ja schon alles gesagt. Hier noch das Bild einer Schaukel in einem "modernen" REGULA-Werk.

Viele Grüße

Kurt
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KleineSekunde
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Re: Pendelaufhängung Schottenwerk

Beitrag von KleineSekunde »

Hallo,

warum gibt es bei dieser Art der Pendelaufhängung eigentlich das "Zwischenstück" mit den zwei Ösen? Warum erfolgt die Aufhängung nicht direkt im oberen Bereich?

Da diese Art auch bei dem gezeigten moderneren Werk gewählt wurde, scheint es dafür technische Gründe zu geben, denn ansonsten hätte man es wohl eingespart...

Vielen Dank!

Schöne Grüße

Guido / KleineSekunde
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wahli76
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Re: Pendelaufhängung Schottenwerk

Beitrag von wahli76 »

Hallo Guido,

man könnte wohl beim Pendel oben die "Schaukel" intergrieren. Dann ist das Pendel aber sehr schlecht zu montieren. Das Verbindungsdstück zwischen den beiden Ösen dient nur als Kupplung zum Einhängen des Pendels.

Im Idealfall haben ja die Ösen der Schaukel nur Punktberührung, also sehr geringe Reibung. Bei längerem Betrieb ohne Schmierung gibt es dann da flache Stellen, die daran schuld sein können, daß eine Schwarzwalduhr immer wieder stehen bleibt.

Viele Grüße

Kurt
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