Vorhanden war ein Gehäuse mit Zifferblatt. Die Zeiger waren nicht brauchbar, daher musste ich die Balkenzeiger und den Sekundenzeiger selbst bauen. Das Gehäuse wurde dann "bahnblau" gespritzt.

Und so wurde es eine Synchronuhr, nach der sich jeder seit 20 Jahren richtet - soweit er in der Küche ist.
Das Werk habe ich damals äußerst pragmatisch gebaut, und so weit ich weiß, hat das auch nicht so furchtbar lange gedauert. Die Uhr sollte von hinten zu stellen sein, auch einen Sekundenstopp haben.

Die Abdeckung war eine Keksdose, die von den Maßen her sehr gut passte. Der Sekundestopp besteht einfach nur aus einer Feder. Wenn man sie niederdrückt, blockiert man den Rotor des Synchronmotors. Sehr simpel, sehr funktionssicher. Leider geht auf Dauer die Beschriftung des Rotors ab, aber damit kann man leben - wenn man nicht irgendwann mal einen neuen Motor braucht.
Das Werk ist in 3 Schichten aufgebaut, also hat es vier - dünne - Platinen, die übereinandergestapelt sind. Dazu sind auf die 3 Pfeiler (Warum 4, wenn 3 gehen und man mit einer noch den Motor festschrauben kann) kleine Messingröllchen aufgesetzt, um die Platinen jeweils auf Abstand zu halten.

Baut man den Motor ab, sieht man die Bohrung, durch die das Antriebsritzel vom Motor ragt.

Die 2 Schrauben links los, und man sieht das erste Räderwerk. Die Räder sind so massiv, wie ich sie in meiner Sammlung gefunden habe. Da verschleißt nichts.

Man erkennt die Abstandsröllchen und die Friktionsfeder für das Sekundenrad.
Ich weiß, dass ich damals sehr lange darüber nachgedacht habe, wie ich die typischen Sekundenzeigerbewegungen hinbekommen soll. Als mir dann die Lösung eingefallen ist, war sie verblüffend einfach. Man baue einfach ein 2er Trieb aus 2 Tampon-Stahl-Stücken, die in ein 60ger Sekundenrad eingreifen! Und genau so habe ich das dann umgesetzt. Das Rad vor dem Sekundenrad muss natürlich in 2 Sekunden eine Umdrehung machen.

Oben sieht man die 2 Stifte in dem Kugellager (was später aus Verschleißgründen eingebaut wurde, aber das auch schon vor 15 Jahren). Unten das recht große Sekundenrad. Dieses hat einen federnden Stift, der einmal in der Minute an dem 6-zahnigen Sternrad vorbeiläuft und die Minute schaltet.
Der Rest ist uninteressant: Einfach nur ein Zeigerwerk in der untersten Etage. Ohne Kupplung, die Zeiger lassen sich über die Rastfeder am Sternrad schalten.
Sehr pragmatisch, nicht unbedingt auf "hübsch" gemacht. Aber es funktioniert so seit 20 Jahren und wird wohl noch 20 Jahre durchhalten.
Frank