Hi,
ich bräuchte mal eine Einschätzung zwecks Alters der Uhr.
Da ist mir die Zeitspanne nach meiner Einschätzung noch zu groß.
Werk ist ein Franzmann, ungemarkt, Pendule ist 46cm hoch
und 27cm breit
Pendule
Re: Pendule
Hallo Felix,Felix18 hat geschrieben:Da ist mir die Zeitspanne nach meiner Einschätzung noch zu groß.
welche Zeitspanne ? Wie schätzst Du sie denn ein ?
Ich würde sagen, dass die Uhr nach 1900 gebaut worden ist.
Ein paar Dinge sind eigentlich etwas ungewöhnlich. Z.B. das scheinbar wenigstens teilweise massive Holzgehäuse und die Befestigung des Werkes. Jedenfalls sieht es so aus, als wenn das durch die klammerähnlichen Halterungen nur festgeklemmt ist ?
Auch die Verzierungen sind teilweise ziemlich grob gemacht, wenn ich das richtig sehe.
Gruß
Peter
Re: Pendule
Hallo Peter,
massiver kann ein Uhrgehäuse nicht sein. Deshalb auch die, wie Du sagst, ungewöhnliche Werkbefestigung.
Das Werk ist mit der Lünette verschraubt und von vorn gesteckt und mit den seitlichen Haltern dann hinten
eingehangen. Man hätte es auch anders lösen können, aber diese Variante schien damals einfach und "Service freundlich"
gewesen sein. Alles andere wie die Abdeckung des Pendels und der Zugang von hinten sind "angebaut".
Das Uhrwerk hat dicke Platinen, massive Triebe und eine Feineinstellung der Pendelfeder über das Zifferblatt.
Das Uhrgehäuse dürfte ein Einzelstück oder Kleinserie a la Dorftischler gewesen sein und die Aplikationen und Füße
sind teils dick und grober, andere wiederum dünn und fein in der Ausarbeitung. Die Uhr scheint im Laufe der Zeit nach
dem Geschmack des Besitzers modifiziert worden sein.
Meine Vermutung liegt vor 1900.
massiver kann ein Uhrgehäuse nicht sein. Deshalb auch die, wie Du sagst, ungewöhnliche Werkbefestigung.
Das Werk ist mit der Lünette verschraubt und von vorn gesteckt und mit den seitlichen Haltern dann hinten
eingehangen. Man hätte es auch anders lösen können, aber diese Variante schien damals einfach und "Service freundlich"
gewesen sein. Alles andere wie die Abdeckung des Pendels und der Zugang von hinten sind "angebaut".
Das Uhrwerk hat dicke Platinen, massive Triebe und eine Feineinstellung der Pendelfeder über das Zifferblatt.
Das Uhrgehäuse dürfte ein Einzelstück oder Kleinserie a la Dorftischler gewesen sein und die Aplikationen und Füße
sind teils dick und grober, andere wiederum dünn und fein in der Ausarbeitung. Die Uhr scheint im Laufe der Zeit nach
dem Geschmack des Besitzers modifiziert worden sein.
Meine Vermutung liegt vor 1900.
C.
*Sapere aude*
*Sapere aude*
Re: Pendule
Hallo Felix,
Der Holzblock könnte zu einer relativ frühen Uhr gehören. (scheint auch nicht französisch zu sein) Einige Verzierungen um 1900. Einige auch früher, vielleicht ursprünglich zum Holzgehäuse. Einige wahrscheinlich später. So ein Ziffernblatt , und davon war ich bei meiner zeitlichen Schätzung ausgegangen, findet man an Uhren um oder nach 1900.
Die Werkshalterungen hinten am Gehäuse haben Löcher und wenn ich das richtig sehe ist die jetztige Werkshalterung nur dahintergeklemmt. Da fragt man sich warum das so ist und ob sich das Werk beim Aufziehen nicht bewegt oder ob das Werk gar nicht das ursprüngliche ist.
Wenn ich die Uhr in Händen hätte, könnte ich das etwas genauer sagen, aber so ist alles im Bereich der Vermutung aufgrund von Bildern.
Gruß
Peter
PS: Das Holzgehäuse könnte ich mir beispielsweise auch (ohne die groben großen Verzierungsstücke) als norddeutsche/skandinavische Uhr mit Fadenpendel um 1820 vorstellen.
so sieht es mir auch aus. Diese Mischung macht es fast unmöglich zu sagen, wie alt die Uhr oder Teile davon wirklich ist/sind.Die Uhr scheint im Laufe der Zeit nach dem Geschmack des Besitzers modifiziert worden sein.
Der Holzblock könnte zu einer relativ frühen Uhr gehören. (scheint auch nicht französisch zu sein) Einige Verzierungen um 1900. Einige auch früher, vielleicht ursprünglich zum Holzgehäuse. Einige wahrscheinlich später. So ein Ziffernblatt , und davon war ich bei meiner zeitlichen Schätzung ausgegangen, findet man an Uhren um oder nach 1900.
Die Werkshalterungen hinten am Gehäuse haben Löcher und wenn ich das richtig sehe ist die jetztige Werkshalterung nur dahintergeklemmt. Da fragt man sich warum das so ist und ob sich das Werk beim Aufziehen nicht bewegt oder ob das Werk gar nicht das ursprüngliche ist.
Wenn ich die Uhr in Händen hätte, könnte ich das etwas genauer sagen, aber so ist alles im Bereich der Vermutung aufgrund von Bildern.
Gruß
Peter
PS: Das Holzgehäuse könnte ich mir beispielsweise auch (ohne die groben großen Verzierungsstücke) als norddeutsche/skandinavische Uhr mit Fadenpendel um 1820 vorstellen.
Re: Pendule
petsch hat geschrieben:
PS: Das Holzgehäuse könnte ich mir beispielsweise auch (ohne die groben großen Verzierungsstücke) als norddeutsche/skandinavische Uhr mit Fadenpendel um 1820 vorstellen.
Hallo Peter,
möglich ist vieles und was wir hier anstellen sind nur Vermutungen.
Die Füße sind erst später dran gekommen, denn die wurden mittels
Schraube in das Holz einfach reingeschraubt. Da hat man genau, weil die Bohrung so saß,
den Übergang zur Leiste getroffen und dabei die Leiste weggedrückt.
Hier noch ein Bild vom Gehäuse und was mich noch gewundert hat, das da wie eine
Art Harz, teilweise weich wie Gummi dazwischen war neben den ganzen Knochenleim in seinen
unterschiedlichen Verrottungsstufen.

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C.
*Sapere aude*
*Sapere aude*
Re: Pendule
Hallo C. (?),
das aus einem Nussbaum-Block gearbeitete Gehäuse ist in der Tat sehr ungewöhnlich und jedenfalls nicht "tischlergemäß" ausgeführt. Ein Schreiner hätte jedenfalls nicht derart viel teures Nussbaumholz vergeudet, schaut Euch doch mal die typischen süddeutschen / Wiener Biedermeier-Kommodenuhren an, die sind alle aus dünnen Brettchen oder aus furniertem Weichholz gezimmert.
Mir fällt außerdem auf, dass die Aussparungen für Werk und Pendel offensichtlich maschinell ausgehoben wurden (gefräst?). Sieht mir eher nach dem Opus eines Werkzeugmachers / Maschinenschlossers auf dem "Holzwege" aus, könnte also durchaus speziell für diese Uhrwerk angefertigt worden sein.
Zur Befestigung des Werks wurden wohl die ursprünglich geraden Werkshalter, die mit dem rückwärtigen Deckel verschraubt waren, wellenförmig verbogen und als Steckfedern umgewidmet, oder sehe ich das falsch?
Entstehungsdatum des Gehäuses für mich damit jedenfalls später als das Werk, der eine oder andere Zierrat könnte hingegen auch schon vor 1870 entstanden sein.
Gruß
Stefan
das aus einem Nussbaum-Block gearbeitete Gehäuse ist in der Tat sehr ungewöhnlich und jedenfalls nicht "tischlergemäß" ausgeführt. Ein Schreiner hätte jedenfalls nicht derart viel teures Nussbaumholz vergeudet, schaut Euch doch mal die typischen süddeutschen / Wiener Biedermeier-Kommodenuhren an, die sind alle aus dünnen Brettchen oder aus furniertem Weichholz gezimmert.
Mir fällt außerdem auf, dass die Aussparungen für Werk und Pendel offensichtlich maschinell ausgehoben wurden (gefräst?). Sieht mir eher nach dem Opus eines Werkzeugmachers / Maschinenschlossers auf dem "Holzwege" aus, könnte also durchaus speziell für diese Uhrwerk angefertigt worden sein.
Zur Befestigung des Werks wurden wohl die ursprünglich geraden Werkshalter, die mit dem rückwärtigen Deckel verschraubt waren, wellenförmig verbogen und als Steckfedern umgewidmet, oder sehe ich das falsch?
Entstehungsdatum des Gehäuses für mich damit jedenfalls später als das Werk, der eine oder andere Zierrat könnte hingegen auch schon vor 1870 entstanden sein.
Gruß
Stefan