Wer war´s (11)
Wer war´s (11)
Hallo Uhrenfreunde, ein neues Rätsel.
Der Ort Glashütte ist uns heute nur durch seine Taschen- und Armbanduhren ein Begriff und wir kennen heute nur noch einige wenige Namen, die in der Uhrenfertigung in Glashütte eine Rolle gespielt haben.
In Vergessenheit geraten (und heute auch in Glashütte nicht mehr vorhanden) entwickelten sich im 19. Jahrhundert in Glashütte aber zwei weitere und ebenfalls sehr wichtige mechanische Fertigungsbereiche, in denen um das Jahr 1910 sogar mehr Personen beschäftigt waren, als in der Fertigung von Uhren oder Uhrenteilen.
- Um welche Fertigungsbereiche handelt es sich hierbei?
- Welche Personen gelten als Initiator dieser Fertigungsbereiche in Glashütte?
droba
Der Ort Glashütte ist uns heute nur durch seine Taschen- und Armbanduhren ein Begriff und wir kennen heute nur noch einige wenige Namen, die in der Uhrenfertigung in Glashütte eine Rolle gespielt haben.
In Vergessenheit geraten (und heute auch in Glashütte nicht mehr vorhanden) entwickelten sich im 19. Jahrhundert in Glashütte aber zwei weitere und ebenfalls sehr wichtige mechanische Fertigungsbereiche, in denen um das Jahr 1910 sogar mehr Personen beschäftigt waren, als in der Fertigung von Uhren oder Uhrenteilen.
- Um welche Fertigungsbereiche handelt es sich hierbei?
- Welche Personen gelten als Initiator dieser Fertigungsbereiche in Glashütte?
droba
Re: Wer war´s (11)
Hallo Uhrenfreunde, hier einige ergänzende Angaben.
Die beiden gesuchten Fertigungsbereiche haben sehr viel mit der Uhrenherstellung in Glashütte zu tun:
- Der eine Bereich entwickelte sich zwar auch zu einem selbstständigen Fertigungszweig, er war aber ursächlich für die Uhrenfertigung in Glashütte. Den Namen des Initiators kennt auch jeder von Euch.
- Der andere Fertigungszweig wurde ebenfalls von einem sehr anerkannten Uhrenfachmann initiiert, der dann allerdings ins Ausland ging und deshalb nicht so bekannt ist. In Glashütte waren besonders in diesem Fertigungszweig um das Jahr 1910 und auch noch später Hunderte von Arbeiter beschäftigt, mehr als in der Uhrenfertigung in Glashütte.
droba
Die beiden gesuchten Fertigungsbereiche haben sehr viel mit der Uhrenherstellung in Glashütte zu tun:
- Der eine Bereich entwickelte sich zwar auch zu einem selbstständigen Fertigungszweig, er war aber ursächlich für die Uhrenfertigung in Glashütte. Den Namen des Initiators kennt auch jeder von Euch.
- Der andere Fertigungszweig wurde ebenfalls von einem sehr anerkannten Uhrenfachmann initiiert, der dann allerdings ins Ausland ging und deshalb nicht so bekannt ist. In Glashütte waren besonders in diesem Fertigungszweig um das Jahr 1910 und auch noch später Hunderte von Arbeiter beschäftigt, mehr als in der Uhrenfertigung in Glashütte.
droba
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Re: Wer war´s (11)
Hallo droba,
da es bislang noch keine Vorschläge gab, scheint es sich hier wohl um ein "kniffeliges" Rätsel zu handeln...
Ich stehe hier momentan jedenfalls auch "auf dem Schlauch"...
Glashütte, Erzgebirge, Bergbau, Silber, Zinn, Holz...
Es mag für mich jedenfalls noch nicht zu passen. Waren hier eventuell auch "wirtschaftliche Förderungen / Auflagen" involviert?
Schöne Grüße
Guido / KleineSekunde
da es bislang noch keine Vorschläge gab, scheint es sich hier wohl um ein "kniffeliges" Rätsel zu handeln...
Ich stehe hier momentan jedenfalls auch "auf dem Schlauch"...
Glashütte, Erzgebirge, Bergbau, Silber, Zinn, Holz...
Es mag für mich jedenfalls noch nicht zu passen. Waren hier eventuell auch "wirtschaftliche Förderungen / Auflagen" involviert?
Schöne Grüße
Guido / KleineSekunde
Re: Wer war´s (11)
Bei Glashütte denke ich immer an Messgerätebau.
Frank
Frank
Re: Wer war´s (11)
Das könnte hinkommen. Robert Mühle hatte Feinmeßgeräte hergestellt. Die Anregung zum "Glashütter Verlagssystem" kam von Ferdinand Adolph Lange. Später hat "Mühle Glashütte" auch Tachometer für Autos und Motorräder gebaut.Typ1-2-3 hat geschrieben:Bei Glashütte denke ich immer an Messgerätebau.
Frank
Gruß
Micha
Micha
Re: Wer war´s (11)
Hallo,
ich dachte in Richtung Rechenmaschinen. Feinmechanik und Uhrenhestellung sind ja nicht ganz so weit auseinander. Dazu habe ich diese Seite gefunden: http://www.rechnerlexikon.de/artikel/Re ... lash%FCtte. Den dort erwähnte 'Curt Dietzschold' hat wohl zumindest auch am Buch 'Praktisches Handbuch für Uhrmacher' (Leipzig 1907) mitgewirkt.
LG
Sigi
ich dachte in Richtung Rechenmaschinen. Feinmechanik und Uhrenhestellung sind ja nicht ganz so weit auseinander. Dazu habe ich diese Seite gefunden: http://www.rechnerlexikon.de/artikel/Re ... lash%FCtte. Den dort erwähnte 'Curt Dietzschold' hat wohl zumindest auch am Buch 'Praktisches Handbuch für Uhrmacher' (Leipzig 1907) mitgewirkt.
LG
Sigi
Re: Wer war´s (11)
Bravo, ein großes Lob an Frank und Sigi:
- Es war der Messmittelbau, gegründet durch den Großmeister F.A. Lange selbst,
- und der Rechenmaschinenbau, gegründet durch Curt Dietzschold.
Die von Sigi verlinkte Seite enthält schon einige Informationen über Dietzschold und die Rechenmaschinen. Aber besonders auf den Bezug der Messgeräte zur Uhrenherstellung sollten wir noch etwas eingehen.
Wer kann zu beiden Bereichen noch etwas beitragen, besonders zum "Glashütter Feintaster"?
droba
- Es war der Messmittelbau, gegründet durch den Großmeister F.A. Lange selbst,
- und der Rechenmaschinenbau, gegründet durch Curt Dietzschold.
Die von Sigi verlinkte Seite enthält schon einige Informationen über Dietzschold und die Rechenmaschinen. Aber besonders auf den Bezug der Messgeräte zur Uhrenherstellung sollten wir noch etwas eingehen.
Wer kann zu beiden Bereichen noch etwas beitragen, besonders zum "Glashütter Feintaster"?
droba
Re: Wer war´s (11)
Der Glashütter Feintaster war auch ein Teil, welches von Schülern der Uhrmacherschule hergestellt wurde. Immerhin im 9. und 10. Monat des 1. Lehrjahres. Rohteile wurden von der Schule geliefert, den Rest musste der Lehrling selbst herstellen. Gut beschrieben im Buch: Deutsche Uhrmacherschule Glashütte. von Schreck, Hesse und Helwig. Ich habe das Buch mit Genuss gelesen, zumal hier auch schön beschrieben wird, wie ein Taschenuhrwerk gebaut wird.
Frank
Frank
Re: Wer war´s (11)
Der Hinweis von Frank ist richtig: In Glashütte wurde es zur Tradition, dass die Lehrlinge sich für ihre Arbeiten einen Feintaster herstellen mussten. Diese Tradition geht auf F-A. Lange zurück, denn Lange war der Erste, der in der Uhrenfertigung das metrische Maßssystem einführte.
Und damit werfen wir auch schon einen Blick auf das Glashütter "Verlagssystem". Darunter versteht man die Anfertigung von Uhrenteilen in spezialisierten Hausbetrieben durch von Lange ausgebildete Spezialisten.
Karl Kohl wurde zum Beispiel der Spezialist für die Herstellung der Glashütter aufgeschnittenen Kompensations-Unruhe.
Und damit die in den verschiedenen Hausbetrieben ohne Nacharbeit zu funktionsfähigen Taschenuhren montiert werden können, bedurfte es eines ausgeklügelten Passungssystemes mit engsten Fertigungstoleranzen. Und um diese sehr kleinen Fertigungstoleranzen auch einhalten zu können, dafür wurde der Glashütter Feintaster erforderlich, der von mehreren Betrieben in Glashütte hergestellt und in ganz Deutschland, ja sogar ins Ausland vertrieben wurde.
Hier die älteste Anzeige für einen Glashütter Feintaster aus dem Jahr 1877 von Karl-Moritz Grossmann, einem ebenfalls von Lange ausgebildeten Spezialisten:
(Nebenbemerkung für Gnomus: Die Konstruktionen und Werkzeuge wurden nach dem Tod von Karl-Moritz Großmann übrigens von Mühle aufgekauft und von der Familie Mühle auch weiter gefertigt.)
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Zur Fertigung der Rechenmaschinen in Glashütte will ich Euch eine weitere Anzeige zeigen: Die Firma Constantin Fischer wurde 1890 gegründet und fertigte zuerst nur Präzisionsuhren, Erst nach 1900 auch Rechenmaschinen. Später wurden dann nur noch Rechenmaschinen hergestellt und unter dem Namen "Archimedes" vertrieben.
droba
Und damit werfen wir auch schon einen Blick auf das Glashütter "Verlagssystem". Darunter versteht man die Anfertigung von Uhrenteilen in spezialisierten Hausbetrieben durch von Lange ausgebildete Spezialisten.
Karl Kohl wurde zum Beispiel der Spezialist für die Herstellung der Glashütter aufgeschnittenen Kompensations-Unruhe.
Und damit die in den verschiedenen Hausbetrieben ohne Nacharbeit zu funktionsfähigen Taschenuhren montiert werden können, bedurfte es eines ausgeklügelten Passungssystemes mit engsten Fertigungstoleranzen. Und um diese sehr kleinen Fertigungstoleranzen auch einhalten zu können, dafür wurde der Glashütter Feintaster erforderlich, der von mehreren Betrieben in Glashütte hergestellt und in ganz Deutschland, ja sogar ins Ausland vertrieben wurde.
Hier die älteste Anzeige für einen Glashütter Feintaster aus dem Jahr 1877 von Karl-Moritz Grossmann, einem ebenfalls von Lange ausgebildeten Spezialisten:
(Nebenbemerkung für Gnomus: Die Konstruktionen und Werkzeuge wurden nach dem Tod von Karl-Moritz Großmann übrigens von Mühle aufgekauft und von der Familie Mühle auch weiter gefertigt.)
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Zur Fertigung der Rechenmaschinen in Glashütte will ich Euch eine weitere Anzeige zeigen: Die Firma Constantin Fischer wurde 1890 gegründet und fertigte zuerst nur Präzisionsuhren, Erst nach 1900 auch Rechenmaschinen. Später wurden dann nur noch Rechenmaschinen hergestellt und unter dem Namen "Archimedes" vertrieben.
droba
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Re: Wer war´s (11)
Hallo,
dazu hätte ich auch noch eine Anzeige von 1910 (aus dem Leitfaden ... von Sievert): und den Feintaster in natura: Gruß,
Frank
dazu hätte ich auch noch eine Anzeige von 1910 (aus dem Leitfaden ... von Sievert): und den Feintaster in natura: Gruß,
Frank
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