Hallo Uhrgroßvater,
bezüglich der Altersangaben kann ich dir nicht weiter helfen. Der Hinweis darauf, dass weitere Fotos, insbesondere auch vom Werk hilfreich wären, wurde ja auch bereits gegeben.
Eine weitere Möglichkeit zur Alterseinschätzung durch einen Vergleich gäbe es auch hier:
http://www.ranfft.de/cgi-bin/bidfun-db. ... fft&&2usau
Ob etwas passendes / vergleichbares dabei sein sollte, müsstest du dann selber überprüfen...
Ohne jetzt (zuviel) Werbung für diese Plattform machen zu wollen: Dort werden auch gebrauchte, mechanische Uhren angeboten - wie ich finde zu fairen Preisen. Außerdem gibt es dort auch immer eine detaillierte Einschätzung zum Zustand der Uhren, auf die man sich meiner Meinung nach auch durchaus verlassen kann. Bei anderen Plattformen gibt es häufig nur den Hinweis "läuft". Das sagt dann zumindest, das die Unruhe sich verzweifelt bewegt, sonst aber nicht sehr viel...
Neben einer Begutachtung des Werkes lässt sich mit geeigneten Instrumenten (Zeitwaage) auch sehr wohl ziemlich genau bestimmen, wie der allgemeine Zustand des Werkes ist und genau der wird auch angegeben.
Ja, die Auswahl ist dort recht überschaubar, es könnte aber dennoch eine interessante Alternative für einen möglichen weiteren Kauf sein, wenn man nicht direkt morgen "zuschlagen" muss.
Uhrgroßvater hat geschrieben:Hab ich das richtig verstanden, die Kienzle hat keine Teilstriche wo man sie justieren kann ? Ich hatte mal eine Kienzle Taschenuhr, die sehr wohl diese Teilstriche hatte Öffnen werde ich sie selber nicht, weil ich -wie ich bereits schrieb- nicht weiß ob ich sie hinterher wieder zu kriege.
Doch auch viele Kienzle-Werke haben entsprechende Teilstriche, nur die werden hier kaum helfen: Die Orientierung daran wäre "Stochern im Nebel", da der Rücker meistens nur in sehr viel kleineren Bereichen bewegt werden müsste...
Uhrgroßvater hat geschrieben:Ich werde im kommenden Jahr mal mit der Uhr zu dem Uhrmacher gehen, der mir schon ein paar mal mit Uhren sehr geholfen hat.
Das ist eine sehr gute Idee. Ein Uhrmacher hat für gewöhnlich auch eine Zeitwaage, eine Regulierung wäre also somit kein Problem. Und: Er könnte auch direkt eine Aussage treffen, ob es mit einer Regulierung getan wäre oder ob nicht doch ein "Ölwechsel" sinnvoll wäre. Klar, nun könnte man unterstellen, dass er ja davon leben muss und es in jedem Fall empfehlen würde, auch wenn es gar nicht nötig sein sollte. Aber nicht hinter jedem Baum versteckt sich ein "Betrüger". Und wie du ja aus verschiedenen Rückmeldungen hier siehst, ist eben häufig doch eine Wartung angeraten. Und wie ich es einschätze, kamen diese Rückmeldungen als gutgemeinte Ratschläge und nicht aus "Eigeninteresse", um als Uhrmacher ein Geschäft zu machen oder um grundsätzlich Uhrmachern ein Geschäft "zuzuschanzen".
Hier noch ein Beispiel:
http://www.dg-chrono.info/dg-chrono.de/ ... it=Telavox
Die Uhr lief gut mit eben diesem Zapfen und hätte es eventuell auch noch einige Zeit gemacht. Für wie lange? Keine Ahnung! Aber so war der bereits entstandene Schaden „gering“ und konnte durch professionelle Unterstützung „eher leicht“ (also, ich hätte es nicht gekonnt) behoben werden. Hätte ich die Uhr in dem Zustand laufen lassen, wäre früher oder später der Exitus (Zapfenbruch) gekommen. Eine dann nötige Reparatur wäre natürlich deutlich aufwendiger gewesen…
Manchmal sind „billige“ Lösungen (Verzicht auf eine Wartung) dann am Ende doch teurer (vermeidbarer Totalschaden)!
Dies nur so als möglicher Denkansatz, warum hier häufig empfohlen wird, eine Wartung durchführen zu lassen… Klar, die könnte überflüssig sein, aber auch das würde dir ein vertrauenswürdiger Uhrmacher wohl sagen. Aber wo der zu finden wäre? Ausprobieren und an verschiedenen Stellen einfach mal freundlich fragen. Dann merkt man meistens schon ganz gut, wo man "gut aufgehoben" wäre. Vermutlich jedenfalls eher nicht in einem Kaufhaus, wobei es hier sicherlich auch positive Beispiele gibt, sondern eher bei einem "ortsansässigem Uhrmacher" mit Werkstatt.
Schöne Grüße
Guido / KleineSekunde