Guten Tag,
ich bin ein Automatik-Freund mit einem Hang zur Fortis Flieger-Automatik (der einfachen mit dem 22xx-ETA) und sammle gerade Wostok-Automaten.
Vor kurzem habe ich eine Damen Flieger-Automatik von Fortis gebraucht gekauft - nach Zusendung und näherer Prüfung zeigt sie ein mir vom Herrenmodell bekanntes Phänomen:
die Uhr läuft einwandfrei, also die Automatik zieht auf
wenn allerdings der Handaufzug betätigt werden soll, ist kein Klicken, sondern nur ein Schaben hörbar, das sich auch mi dem Fingergefühl deckt...
Ist dieses Problem bekannt? Und nur mit Öl preiswert lösbar?
Habe zeitnah über eine Rücksendung zu entscheiden und wäre über Info dankbar.
herzliche Grüße
Handaufzug mit Schleifgeräuschen bei ETA-Werk
Forumsregeln
Falls hier theoretische Hilfen angeboten werden, so sollen und können sie keinen Uhrmacher ersetzen. Sie sind ohne jede Garantie oder Gewähr und jeder muss selbst wissen, was er sich zutrauen kann und dass man mit einem Selbstversuch evtl. leichtfertig die Uhr zerstören könnte. Vor allen Dingen wertvolle Uhren gehören in die Hand eines Fachmanns. Vielleicht sogar eines Fachmanns hier aus dem Forum. Laien sollten unbedingt den oben angepinnten Hinweis über Uhrenfedern lesen.
Falls hier theoretische Hilfen angeboten werden, so sollen und können sie keinen Uhrmacher ersetzen. Sie sind ohne jede Garantie oder Gewähr und jeder muss selbst wissen, was er sich zutrauen kann und dass man mit einem Selbstversuch evtl. leichtfertig die Uhr zerstören könnte. Vor allen Dingen wertvolle Uhren gehören in die Hand eines Fachmanns. Vielleicht sogar eines Fachmanns hier aus dem Forum. Laien sollten unbedingt den oben angepinnten Hinweis über Uhrenfedern lesen.
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- Registriert: Di 30. Jul 2013, 22:59
Re: Handaufzug mit Schleifgeräuschen bei ETA-Werk
Hallo,
könnte es sich nicht auch um ein modellbedingtes Geräusch handeln?
Also: Es gibt Gesperre, die klicken einfach nicht. Die sind so gebaut, daß dort keine klassiche Gesperrklinke im Einsatz ist.
Ich habe mir dann über das dadurch entstehende "Schleifgeräusch" '(Friktionsgeräusch) beim manuellen Aufzug deshalb dann auch keine weiteren Gedanken gemacht. Warum auch, wenn das Gesperr einwandfrei funktioniert.
Man kann sich so ein Gesperr ungefähr so vorstellen:
Eine Drahtfeder wird sehr eng z.B. um eine Welle gewunden, die beiden Federenden sind an der Platine befestigt. Wird nun die Welle gedreht, ist ein gewisser Kraftaufwand nötig, die Welle kann sich aber nicht von allein bewegen, d.h. auch nicht zurückdrehen. Das Schleifen der um die Welle gewundenen Drahtfeder verursacht das beim Drehen der Welle hörbare Friktionsgeräusch (Schleifgeräusch).
Als Mangel könnte und würde ich das - bauartbedinge - Friktionsgeräusch beim Aufzug daher nicht bezeichnen.
Walter d. J.
P.S.: An bestimmten Stellen darf bei diesen klinkenfreien Gesperren keinesfalls geölt werden - weil das genau die Gesperrwirkung (in dem Fall eben durch Friktion) aufheben würde.
könnte es sich nicht auch um ein modellbedingtes Geräusch handeln?
Also: Es gibt Gesperre, die klicken einfach nicht. Die sind so gebaut, daß dort keine klassiche Gesperrklinke im Einsatz ist.
Ich habe mir dann über das dadurch entstehende "Schleifgeräusch" '(Friktionsgeräusch) beim manuellen Aufzug deshalb dann auch keine weiteren Gedanken gemacht. Warum auch, wenn das Gesperr einwandfrei funktioniert.
Man kann sich so ein Gesperr ungefähr so vorstellen:
Eine Drahtfeder wird sehr eng z.B. um eine Welle gewunden, die beiden Federenden sind an der Platine befestigt. Wird nun die Welle gedreht, ist ein gewisser Kraftaufwand nötig, die Welle kann sich aber nicht von allein bewegen, d.h. auch nicht zurückdrehen. Das Schleifen der um die Welle gewundenen Drahtfeder verursacht das beim Drehen der Welle hörbare Friktionsgeräusch (Schleifgeräusch).
Als Mangel könnte und würde ich das - bauartbedinge - Friktionsgeräusch beim Aufzug daher nicht bezeichnen.
Walter d. J.
P.S.: An bestimmten Stellen darf bei diesen klinkenfreien Gesperren keinesfalls geölt werden - weil das genau die Gesperrwirkung (in dem Fall eben durch Friktion) aufheben würde.
Re: Handaufzug mit Schleifgeräuschen bei ETA-Werk
Hallo Fortisfreund,
willkommen bei uns im Forum.
Leider fehlt mir als Freund antiker Uhren jede Erfahrung mit den Stärken und Schwächen spezieller Automatikwerke. Und wie mir, wird es den meisten hier im DGC-Forum gehen.
Aber vielleicht liest doch noch schnell genug
Um es etwas einfacher zu machen, habe ich mal herausgesucht, welches Werk in der Uhr "tickt" . Wenn ich das hier
-> http://www.watchtime.net/uhren/fortis/f ... /edelstahl
richtig gefunden habe, müsste es das 2892-A2 von ETA sein.
Und hier ist ein Detailfoto der Handaufzugspartie vom 2892 -> http://www.chronometrie.com/eta2892/eta2892.html
ob das Foto von der ursprünglichen Version 2892 oder von der verbesserten Version 2892-A2 ist, habe ich im englischen Text nicht sofort erkannt.
Ich weiß aber auch nicht, ob die verbesserte Version nur im Rotoraufzugsbereich verbessert worden ist oder auch im Handaufzugsbereich, um den es bei Dir geht. Oder, ob das sowieso beides betrifft.
Wenn es Dir auf möglichst schnelle Infos, bzw Erfahrungen speziell mit diesem Werk ankommt, weil Du die Uhr sonst zurückgeben kannst, ist es in diesem Fall (junge Armbanduhr) vielleicht besser, Dir Erfahrungen dazu z.B. im watchlounge Forum oder im watchtime Forum zu holen.
Wobei ich generell sagen würde, dass ich bei ungewöhnlichen Geräuschen im Aufzug immer vorsichtig wäre.
Gruß
Peter
willkommen bei uns im Forum.
Leider fehlt mir als Freund antiker Uhren jede Erfahrung mit den Stärken und Schwächen spezieller Automatikwerke. Und wie mir, wird es den meisten hier im DGC-Forum gehen.
Aber vielleicht liest doch noch schnell genug
jemand Deine Frage, der speziellere Erfahrungen als Walters, natürlich allgemeingültigen, mit dem Werk der Fortis Damenfliegeruhr hat.fortisfreund hat geschrieben:Habe zeitnah über eine Rücksendung zu entscheiden und wäre über Info dankbar.
Um es etwas einfacher zu machen, habe ich mal herausgesucht, welches Werk in der Uhr "tickt" . Wenn ich das hier
-> http://www.watchtime.net/uhren/fortis/f ... /edelstahl
richtig gefunden habe, müsste es das 2892-A2 von ETA sein.
Und hier ist ein Detailfoto der Handaufzugspartie vom 2892 -> http://www.chronometrie.com/eta2892/eta2892.html
ob das Foto von der ursprünglichen Version 2892 oder von der verbesserten Version 2892-A2 ist, habe ich im englischen Text nicht sofort erkannt.
Ich weiß aber auch nicht, ob die verbesserte Version nur im Rotoraufzugsbereich verbessert worden ist oder auch im Handaufzugsbereich, um den es bei Dir geht. Oder, ob das sowieso beides betrifft.
Wenn es Dir auf möglichst schnelle Infos, bzw Erfahrungen speziell mit diesem Werk ankommt, weil Du die Uhr sonst zurückgeben kannst, ist es in diesem Fall (junge Armbanduhr) vielleicht besser, Dir Erfahrungen dazu z.B. im watchlounge Forum oder im watchtime Forum zu holen.
Wobei ich generell sagen würde, dass ich bei ungewöhnlichen Geräuschen im Aufzug immer vorsichtig wäre.
Gruß
Peter
Re: Handaufzug mit Schleifgeräuschen bei ETA-Werk
Einige Eta-Automatics machen - wie Walter das schon sagt - etwas seltsame Geräusche durch die Klinkenräder. An sich ist das ein "Gesperrgeräusch", aber durch die hohe Übersetzung der Automatic rauscht das nur noch. Ist nicht schlimm. Ich habe übrigens immer wenn möglich vermieden, diese Uhren von Hand aufzuziehen, weil zum Teil diese frühen Eta-Automatics keine Steine in der Automatic hatten, sondern durchbohrte Wellen und Stifte, auf denen die Räder liefen. Irgendwie hatte ich dann immer den Eindruck, dass durch den Handaufzug der Verschleiß sehr hoch war. Wahrscheinlich nur ein Gefühl. Wenn die Uhren dauernd getragen werden, ist ja Handaufzug überflüssig.
Übrigens sind diese Uhren immer gut gelaufen, die frühen Etas haben wir gerne repariert. Kaum Ärger. Viel schlimmer wäre es, wenn es Schleifgeräusche beim Automaticaufzug gegeben hätte, denn dann schliff bei einigen Kalibern die Schwungmasse über die Platinen, weil die Lager der Masse verschlissen war. Ist bei den frühen Etas an sich nicht vorgekommen.
Frank
Übrigens sind diese Uhren immer gut gelaufen, die frühen Etas haben wir gerne repariert. Kaum Ärger. Viel schlimmer wäre es, wenn es Schleifgeräusche beim Automaticaufzug gegeben hätte, denn dann schliff bei einigen Kalibern die Schwungmasse über die Platinen, weil die Lager der Masse verschlissen war. Ist bei den frühen Etas an sich nicht vorgekommen.
Frank
Re: Handaufzug mit Schleifgeräuschen bei ETA-Werk
Hier gibt's noch einige Detailabbildungen des Werkes :
http://www.horlogerie-suisse.com/Compli ... 92-A2.html
Da können Walter oder Frank sehen, welches System da arbeitet und ob das Geräusch systembedingt sein kann. Ich seh da zwar keine klassische Sperrklinke, aber doch eine Ratschenfeder, die eigentlich auch ein (Klick)-Geräusch machen sollte (aber, wie gesagt, ich bin Laie auf dem Gebiet)
Wie es auch sein mag, trotzdem noch ein Wort zur Vorsicht :
Dass alles in Ordnung ist und diese Geräusche nur vom System kommen, kann nur eine Vermutung sein, denn wir können hier im Forum das Geräusch nicht hören und übernehmen natürlich auch nicht die Verantwortung , wenn Du Deine Entscheidung hier aufgrund von "könnte so sein"- Aussagen triffst.
Gerade dieses ETA2892 ist eine weitaus flachere Ausführung als die üblichen ETA-Automatikwerke und da könnte einiges anders sein, auch, was den Verschleiß angeht.
Gruß
Peter
http://www.horlogerie-suisse.com/Compli ... 92-A2.html
Da können Walter oder Frank sehen, welches System da arbeitet und ob das Geräusch systembedingt sein kann. Ich seh da zwar keine klassische Sperrklinke, aber doch eine Ratschenfeder, die eigentlich auch ein (Klick)-Geräusch machen sollte (aber, wie gesagt, ich bin Laie auf dem Gebiet)
Wie es auch sein mag, trotzdem noch ein Wort zur Vorsicht :
Dass alles in Ordnung ist und diese Geräusche nur vom System kommen, kann nur eine Vermutung sein, denn wir können hier im Forum das Geräusch nicht hören und übernehmen natürlich auch nicht die Verantwortung , wenn Du Deine Entscheidung hier aufgrund von "könnte so sein"- Aussagen triffst.
Gerade dieses ETA2892 ist eine weitaus flachere Ausführung als die üblichen ETA-Automatikwerke und da könnte einiges anders sein, auch, was den Verschleiß angeht.
Gruß
Peter
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- Beiträge: 2
- Registriert: Di 30. Jul 2013, 22:59
Re: Handaufzug mit Schleifgeräuschen bei ETA-Werk
Guten Tag,
ich Danke Euch für die Informationen und Eure Zeit!
Hinter dem staubtrockenen Schleifen ist mit viel Mühe auch ein rasterndes Klicken zu hören/spüren. Wie üblich in Spannrichtung leiser (fast unmerklich) als beim leeren Zurückdrehen...
Bin immer noch sehr unsicher, aber angenehmst berührt von Eurer Hilfsbereitschaft!
Danke nochmal
ich Danke Euch für die Informationen und Eure Zeit!
Hinter dem staubtrockenen Schleifen ist mit viel Mühe auch ein rasterndes Klicken zu hören/spüren. Wie üblich in Spannrichtung leiser (fast unmerklich) als beim leeren Zurückdrehen...
Bin immer noch sehr unsicher, aber angenehmst berührt von Eurer Hilfsbereitschaft!
Danke nochmal
Re: Handaufzug mit Schleifgeräuschen bei ETA-Werk
Ich denke, so wie ich die Eta-Werke kenne, ist das Geräusch systembedingt. Dieses relativ neue Kaliber habe ich aber erst ein- oder 2 x in der Hand gehabt. Gefiel mir nicht so, war mir vom Aufbau der Platinen zu grazil. Aber da sich an dem grundsätzlichen Eta-Aufzug nichts geändert hat, wird das wohl richtig sein. Das leise Klickgeräusch kommt von der zusätzlichen Sperrklinke.
Kann man im Forum Geräusche übertragen? Eventuell mit einem Link nach Youtube? Dann kann man vielleicht mehr dazu sagen.
Frank
Kann man im Forum Geräusche übertragen? Eventuell mit einem Link nach Youtube? Dann kann man vielleicht mehr dazu sagen.
Frank