Das Ende der Armbanduhr?

[droba]

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droba

[Felix18]

Mit den gezeigten "Neuerungen" dürfte es mit Sicherheit in die Hose gehen.
Eine Uhr sollte das bleiben, was sie schon immer war. Die Uhrenindustrie kann sich einfallen lassen was sie will,
wenn die ältere Generation der jüngeren Generation das Fable für eine Uhr nicht weitervermitteln kann,
dann wird die Uhr in naher Zukunft aus dem Alltag verschwinden.
Man merkt es ja schon bei Uhren für den Wohnbereich. Sobald man von einer mechanischen Uhr spricht, die tickt und deshalb
Geräusche macht, streiken viele jungen Leute und sagen, wenn sie bei jemand übernachtet haben, der im Zimmer so eine Uhr hat,
dann halten sie sie an, weil das ticken beim schlafen stört.

[monza30]

Moin!
Erstmal oute ich mich als jemand, der auch keine Uhr am Arm hat. Ich lebe eigentlich "armbanduhrlos-glücklich". Allerdings trage ich auch keine Ringe, Armbänder oder Ketten
Zu Hause dagegen tickt es aus allen Ecken. Auch die Holde hat sich dran gewöhnt, dass es ab und zu mal "was auf die Ohren gibt", wenn die Mechanischen loslegen, sprich: die Kaminuhren um 12 Uhr.... (kennt ja jeder hier)....

Ich sehe den Artikel zwiespältig. Einerseits wird es IMMER Uhren geben, andererseits wird die FORM, in der sich eine Uhr definiert, ständigem Wandel unterworfen sein. Auch eine Handyuhr ist eine Uhr, auch der Computer zeigt die Zeit an.

Hätten sich die Hersteller oder die Käufer von Uhren in früheren Zeiten vorstellen können, dass es mal Armbanduhren mit Batteriebetrieb gibt, die die Zeit so genau anzeigen wie es eine mechanische Taschenuhr niemals könnte? Die ohne Wartung mit der gleichen Batterie jahrelang laufen? Und.... die man, nachdem die Batterie leer ist, dann besser wegwirft weil die Batterie teurer ist als die Uhr selbst?

Was kann man machen gegen den Trend? Nun... hier sind wir "Ollen" gefragt, unseren Kindern und Enkeln die Schönheit und die faszinierende Technik inclusive der Zusammenhänge zwischen (ich sag mal einfach) Feder und Zahnrad zu zeigen und so (vielleicht) Interesse zu wecken....

[droba]

Bitte beachtet: Das ist ein Artikel aus dem Jahr 2006, den ich hier eingestellt habe. Das ist auch der Grund, warum die Bilder heute so altbacken wirken.

Zum Inhalt: Wenn ich sehe, wieviele Mitglieder meiner Familie heute noch eine Armbanduhr tragen, dann weiß ich, dass der Artikel recht hat. Und, wie ich aus sicherer Quelle weiß, ist man in Glashütte und anderswo über diesen Trend höchst alarmiert.

droba

[Felix18]

Auf das Datum habe ich gar nicht geachtet. Aber lassen wir mal die Neuerungen, die da gezeigt wurden beiseite.
Was hat sich seit der Zeit, also 2006 geändert bei der deutschen Uhrenindustrie? Aus meiner Sicht haben sie Exklusivität
ins Spiel gebracht - nur bei den Preisen für viele nicht mehr zahlbar. Beim Design wurden bei einigen renomierten Uhrenherstellern Serien
ins Spiel gebracht, wo die Uhren immer größer wurden. Mag vielleicht bei einigen jungen Leuten angekommen sein, bei mir persönlich nicht.
Da kommt man sich ja vor, als wenn man nen Wecker am Arm trägt, oder sich wie ein Zuhälter fühlen möchte.

[soaringjoy]

Der von der Industrie gewünschter Trend ist bereits vorgezeichnet:
HUD - Brillen (head-up-display), die Dich durch den Konsumentendschungel führen, Dich
unterwegs auf Angebote aufmerksam machen, usw.
Sie werden das Smartphone ersetzen und noch viel mehr können, außer die Uhrzeit anzeigen.
J.

[Wynen]

Johannes Graf hat über Großuhren zum gleichen Thema ein paar interessante Bemerkungen gemacht. Hier sinngemäß aus dem Kopf zitiert:
Uhren (gemeint sind Wand- und Tischuhren) waren seit den 30er Jahren und inbesondere nach dem Krieg kein Statussymbol mehr und wurden von Radio, Fernseher und Telefon abgelöst. (Johannes Graf: Von Hundert auf Null in 40 Jahren, in: Jahresschrift 2011 der DGC, für mich der beste Artikel in dem insgesamt herausragenden Buch)

Statussymbole sind Armbanduhren heute nur noch die aus den oberen Preislagen (ab 1000,- EUR), nicht mehr die in mittleren (200-1000 EUR) und unteren Preislagen. Und zur Anzeige der Uhrzeit ist eine Armbanduhr ja schon lange nicht mehr erforderlich. An Termine erinnert mich mein Outlook

Gruß
Hartmut

[Thorsten Schreiber]

Abgesehen davon, dass der Artikel schon sieben Jahre alt ist, ist er schlicht und einfach: ein Schmarrn. Mit einer schönen Armbanduhr kann nichts mithalten, weiß Gott welchen überflüssigen technischen Schnickschnack es auch haben mag.

Diese "Entwicklung" mag gewiss an den Produktionsorten genau verfolgt werden, das müssen die Firmen ja auch machen. Stillstand kann sich gerade diese Branche nicht leisten. Und umsonst expandieren zum Beispiel gerade in Glashütte die Hersteller sicher nicht. Außerdem stoßen Uhrenmessen jedes Jahr auf immer mehr Publikumsinteresse.

Also: Die Armbanduhr liegt mehr denn je im Trend.

[Felix18]

Also: Die Armbanduhr liegt mehr denn je im Trend.

Das wage ich zu bezweifeln.
Zudem reden wir von der deutschen Uhrenindustrie und die besteht nicht nur aus dem Ort Glashütte.
Glashütte profitiert nach der Wiedervereinigung noch auf seinen guten alten Namen und deren früher ansässigen Firmen.
Auch dieser Glanz wird ganz schnell vergehen, wenn die Leute, die im höherpreisigen Sektor einkaufen können,
ein neues "Spielzeug" oder eine andere Anlageform gefunden haben, bzw. "in" ist.
Geh doch mal durch die Straßen und frag Kinder und Jugendliche wie spät es ist. Sie werden momentan ihr Handy ziehen,
oder wenn Du Glück hast, zeigen sie Dir ne Ice Swatch. Der ein oder andere Jugendliche präsentiert Dir noch nen
mit Schnickschnack überladenen Chinaticker oder nen Rolex,- oder Breitling Fake aus der Türkei oder nah bei Dir aus der Tschechei.
Eine Uhr, zudem noch aus deutscher Produktion ist bei denen kein wichtiger Faktor mehr, da zählen andere Sachen dazu.
Es ist der Lauf der Dinge, das mit jeder neuen Generation, alte Dinge verschwinden oder nur in geringen Maße weiter leben.
Welche Kinder spielen heute noch mit einer traditionellen Eisenbahn oder mit ner Dampfmaschine? Wo sieht man den Nachwuchs noch
im Freien die ganzen Gesellschaftsspiele spielen, die wir in unserer Jugend jeden Tag gemacht haben.
Die Zeiten haben sich geändert und dem kann und sollte man sich auch nicht verschließen und einfach weiter träumen.
Es wird sicherlich Ausnahmen geben, aber von denen wird keine betroffene Industrie überleben können.

[Thorsten Schreiber]

Felix,

welches Kind und welcher Jugendliche kann sich denn eine mechanische Uhr leisten?

Gruß,
Thorsten