
Von außen recht unspektakulär, ein schönes Gehäuse, was sich prima polieren ließ. Selbst der Ring von einem Bierglas (wahrscheinlich von irgendeiner Fete von vor 50 Jahren) ging anstandslos und ohne Spuren wieder weg. Die Macke auf dem Zifferblatt lässt sich aber nicht entfernen. Die Verarbeitung ist sehr gut, der Erhaltungszustand des Gehäuses auch.
Die inneren Werte sind sehr nett. Von hinten gibt es eine sehr große Klappe, das Uhrwerk ist gut zugänglich.

Auf der linken Seite befindet sich ein Trafo, der die Netzspannung auf 3V Gleichspannung heruntersetzt. Dieses Netzgerät wurde im Laufe der Zeit schon einmal ersetzt, denn original sieht das Teil anders aus. Auch die Spuren der Schrauben vom Festschrauben des Netzgerätes zeigen den Ersatz.

Neu ist die Kiste aber nicht, und die Lüsterklemmen haben auch schon bessere Tage gesehen. Sie sind an den Kanten ausgebrochen, eine musste ersetzt werden.
Sehr praktisch ist folgende Einrichtung, die ich bei anderen Uhren auch noch nicht gesehen habe:

Auf der Zifferblattseite befindet sich ein Rahmen, auf den man das Uhrwerk aufschrauben kann. Alles - bis auf Zifferblatt und Zeiger - lässt sich so montieren. Netterweise kann man auf diese Art die richtige Funktion des Schlagwerkes von vorne und von hinten kontrollieren, die Schlagwerkhämmer einstellen usw. Wenn dann alles zur Zufriedenheit läuft, schraubt man Glasrand und Zifferblatt mit 2 extra langen Schrauben fest, und die Uhr ist fertig. Das Werk kann dabei auf dem Rahmen befestigt bleiben. Die einzige Tücke an der Sache ist die: Zur Befestigung des Uhrwerks auf dem Rahmen sind zwischen den Platinen 4 Schrauben eingebaut. Das Befestigen geht daher schnell und einfach, aber an die Schrauben muss man natürlich beim Zusammensetzen des Uhrwerks denken. Ich möchte nicht wissen, wie viele Uhrmacher über so eine Einrichtung schon geflucht haben, wenn die 4 Schrauben auf dem Werktisch lagen, und das Uhrwerk tadellos funktionierte.
Der Anblick des Räderwerks zeigt auch 2 der 4 Schrauben, die sich nahe der Pfeiler befinden. Die obere Schraube befindet sich direkt unter dem oberen Pfeiler. Sie lässt sich im Nachhinein nicht mehr einbauen, kann aber auch so nicht verloren gehen.

Wie man sieht, ist das Uhrwerk nicht gerade einfach geraten, was aber bei einem Westminster auch nicht zu erwarten ist.
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