

Heute möchte ich den Chronometer ein bißchen näher vorstellen. So sah der Chronometer aus, nachdem ich die angelaufenen Messingteile gereinigt hatte. Die meiste Arbeit machte aber der Kasten, der bei einem Hochwasser in Österreich mit dem nassen Element Bekanntschaft gemacht hat. Nach mehrtägigem Leimen, Schleifen und Wachsen war der Kasten soweit wieder in Ordnung.
Auf der Rückseite des Uhrengehäuses ist die Bootsnummer und der Reichsadler eingeschlagen. Das Minensuchboot M145 wurde in der Neptunwerft in Rostok gebaut, und der Stapellauf war am 22. Mai 1919. Vom Typ 1916 gab es 119 Boote (M57 bis M176). Die M145 versah ihren Dienst bei der 1. Minensuchflottille der Reichsmarine. Im September 1939 wurde von der Kriegsmarine die 6. Minensuchflottille aufgestellt. Sie bestand aus Booten des Typs 1916, darunter auch die M145.
1940 wurde die M145 generalüberholt und wurde zur M545 umbenannt.
Ab 1. Mai 1942 war sie dann Sperrschulboot M545 und fiel dann im Mai 1945 an die USA. Ab 19. März 1948 wurde die M545 als schwimmendes Wohnschiff in Hamburg verwendet und im September 1949 verschrottet.
Auf dem nächsten Foto sind die elektr. Kontakte zu sehen. (für Peter) Franz Lidecke regulierte an dem Chronometer vom 1. Mai bis 29. September 1916.Er machte die Prüfung 2. Klasse und wurde dann nach Kiel verkauft.
Lidecke lernte in Glashütte und bezog wahrscheinlich auch seine Rohwerke von dort.
Auf dem letzten Bild ist der Originalauszug aus dem Regulierbuch von Franz Lidecke von dem Chronometer zu sehen. Ich hoffe,ich habe Euch mit der Hintergrundinformation zu dem Chronometer nicht zu viel gelangweilt. Viele Grüße Willi.