Die ersten mechanischen Klappzahlenuhr, wie ich herausgefunden habe, kamen ca. um 1900 auf den Markt, bei welcher die Anzeigen vertikal angebracht waren, und das ganze in einem runden, voll verglastem Gehäuse. Leider habe ich kein Bild zu ihr im Internet gefunden.
Nach einiger Zeit, als den Bauern das zu kompliziert wurde, brachten sie die Zahlen horizontal an, so, wie wir sie vom Design her heute auch noch kennen (ca. um 1950).

Irgendwann kam dann natürlich die Zeit wo alles elektrisch wurde, so auch diese Uhren, wie die bereits bekannten Uhren der Firma "Solari Udine", welche ich ja bereits vorgestellt habe. ( http://www.dg-chrono.info/dg-chrono.de/ ... =14&t=1747 )



Hier möchte ich euch mal zeigen, wie genau eine simple Klappzahlenuhr funktioniert.
Der rote Hebel (rot) liegt hier im ersten Bild in der Ruheposition während sie die Minuten ganz langsam drehen und jede Minute einmal abfallen und eine neue Zahl zeigen. (Das zu frühe abfallen wird durch eine über den Blättern angebrachte Lasche verhindert.

Nun nach einiger Zeit kommt ein Vorsprung (gelb), welcher sich am Rad der Minuten befinden und drückt den Hebel über das anzeigende Blatt der Stunden. Meistens so zehn Minuten vor der vollen Stunde wird das Stundenblatt nicht mehr von der über ihr befindlichen lasche gehalten, sondern nur noch von dem eingedrückten Hebel.

Nun ist die ganze Sache so konstruiert, dass um '58 die Stunde noch gehalten wird und um '59 würde der Hebel zurückspringen und die Stunde freigeben, das wird aber durch eine Nase(blau) am Blatt '59 verhindert, und erst wenn dieses Blatt fällt, fällt auch die Stunde und somit fallen von 11:59 auf 12:00 beide Blätter gleichzeitig.


Dann gibt es auch noch die Nockenrad-Variante.
Hier wird das Nockenrad der Minuten von einem Motor (oder einer Spule => Nebenuhr) angetrieben. Das Nockenrad der Minuten ist nur dazu da, damit man sie manuell via einem Hebel weiterschalten kann.

Zwischen den beiden Anzeigen befindet sich ein weiteres Nockenrad (blau), eine Schneckenscheibe (rot) und ein Hebel (nicht sichtbar).
Fällt nun die Minute 59' lässt die Schneckenscheibe den Hebel so fallen, dass er mit Hilfe einer Zugfeder das Nockenrad der Stunde um einen Zahn weiter schaltet.

Hat die Uhr dann noch einen Wochentag zu schalten funktioniert dies wie folgt:
Auf der welle der Stunden befindet sich ein Schneckenrad (rot) welche sich in 24 Stunden einmal dreht, logisch, oder?
fällt nun die Stunde 23', gibt dieses Rad einen Hebel (gelb) frei, der durch eine Zugfeder nach oben gezogen wird. Und dieser Hebel betätigt ein weiteres Nockenrad (blau), welches er um einen zahn weiterschaltet und somit den Wochentag, genau um Mitternacht, umschaltet.

Hier die ganze Uhr, sie hing oft in den 70er Jahren in öffentlichen Gebäuden. Klappzahlenuhren waren somit die ersten 'digitalen' Uhren.
Für alle die es nicht wissen: Digital heißt nicht, dass es elektronisch seine muss. Digital ist alles was nicht durch Zeiger angezeigt wird, sondern via Zahlen oder Buchstaben.
Dann, zu guter Letzt und nicht so mein Favorit; die Rollzahlenuhren. Hier wird die Zeit nicht durch aufgedruckte Ziffern auf Blättern angezeigt, sondern hier sind die Zahlen auf sich drehende Walzen aufgedruckt. Und hier verwendet man hauptsächlich das Sternradprinzip.

Dieser Mechanismus ist etwas kompliziert zu erklären, erklärt sich aber von selbst wenn man ihn live sieht. Also:

Die Sekunden (gelb) werden von einem Motor angetrieben. Seitlich an der Sekundenwalze befindet sich eine Nase, welche, wenn die 60 im Fenster der Uhr zu sehen ist in das Sternrad der 1er-Minuten (rot) eingreift und diese somit weiterschaltet. Ist nun die 9 der 1er-Minuten im Fenster zu sehen, greift eine Nase auf deren Walze in das 10er-Minutensternrad und dreht somit die 10er-Minuten weiter. Um das nochmal klar verständlich zu sagen, steht im Fenster der Minuten 23, so sind die 2 und die 3 auf je einer Walze die unabhängig gedreht wird. Zeigt die Uhr also 29 Minuten, so drehen die Sekunden nur die 9 weiter, und diese dreht dann die2 zur 3, sodass am Ende 30 angezeit wird...ich hoffe das hat jeder verstanden...
Und das ganze passiert nun bei '59 auch mit den Stunden, die 10er Minuten greifen in das Sternrad der Stunden ein und drehen sie somit um eins weiter, so wird aus 11:59 12:00
Das Nockenscheibenprinzip wird auch bei diesen Copal Tischuhren mit Datum verwendet.

Bei diesen großen Quarzuhren mit Klappzahlenkalender (gilt auch für die Quarzklappzahlenuhren von Bürk, Kienzle oder Siemens) wird die Weiterschaltung durch einen Kontakt im Uhrwerk und durch kleine Motoren und eine Art von elektrischen Schlosscheiben verursacht.

Auch bei diesen Klappzahlenuhr mit einfachem Quarzwerk wird das Nockenradprinzip verwendet.


Nur bei dieser Klappzahlenuhr mit Sekundenanzeige wird das Sternradprinzip angewandt um einen Fall der Minutenblätter zur genau 60sten Sekunde zu gewährleisten.

Hier nochmal eine Skizze des Aufbaus eines Fallblattes:
