Forumsregeln
Falls hier theoretische Hilfen angeboten werden, so sollen und können sie keinen Uhrmacher ersetzen. Sie sind ohne jede Garantie oder Gewähr und jeder muss selbst wissen, was er sich zutrauen kann und dass man mit einem Selbstversuch evtl. leichtfertig die Uhr zerstören könnte. Vor allen Dingen wertvolle Uhren gehören in die Hand eines Fachmanns. Vielleicht sogar eines Fachmanns hier aus dem Forum. Laien sollten unbedingt den oben angepinnten Hinweis über Uhrenfedern lesen.
es ist eine alte Erfahrung, daß alte Federn als nie so kraftstabil über längere Zeiträume gelten, wie neue Federn. Auch ist allgemein bekannt, daß die meisten der heutigen Federn mit oft etwas geringerer Stärke die gleiche Federkraft entwickeln, wie es alte Federn vorher getan haben.
Ich denke, es gab schon immer "gute" und nicht so gute Federn. Ähnliches trifft m.E. auf Unruhspiralen usw. zu.
Hallo Walter,
gut, daß Du in dem Zusammenhang das Thema Spirale ansprichst. Meine Frage dazu: Kann bei einem Wecker eine ermüdete Spirale zum Nachgehen führen? Evtl. so sehr, daß ein Ausgleich mit dem Rücker auch nicht mehr möglich ist?
ja, natürlich kann eine Unruhspirale derartig an Elastizität verlieren, daß die Uhr so stark nachgeht, daß dies nicht mehr mit bloßem Verstellen des Rückers korrigiert werden kann.
Um aber sicher zu sein, müssen zuvor alle üblichen und möglichen Ursachen (Lagerung - insbesondere der Unruhwelle, alle Zapfen, Schmutz, Öl, zu weit geöffneter Spiralschlüssel usw.) für den Nachgang kontrolliert bzw. beseitigt sein.
Erst wenn also alle anderen Ursachen für den Nachgang ausgeschlossen sind, der Antriebsimpuls kräftig an der Unruhe ankommt - dann kann über eine Neujustage (verkürzte Einspannung) bzw. den Tausch der Unruhspirale fachgerecht entschieden werden.
Solche Fälle tauchen in der Praxis eher selten auf, aber es gibt sie.
Öfter dagegen habe ich erlahmte Federn bzw. verhärtete Unruhspiralen erlebt. Letztere vor allem in Uhren, die sehr lange nicht gelaufen sind, bzw. bei rostigen Spiralen.
So sich der Rost von der Spirale lösen lässt, wird die Spirale wieder weicher, oder wenn die Uhr über längere Zeit wieder gelaufen ist - dann können solche verhärteten Unruhspiralen wieder etwas weicher, etwas elastischer werden.
Auch nach dem Tausch einer Unruhspirale ist wieder eine längere "Einlaufzeit" vonnöten, bis die Uhr wieder dauerhaft fein reguliert werden kann / werden sollte.
Beim Kürzen von Spiralen wäre ich eher vorsichtig. So kann man ja gerade bei Weckern die Spirale etwas kürzer feststiften und das überflüssige Ende hinten aus dem Klötzchen etwas vorstehen lassen. Falls sich die Sache dann doch erübrigt, ist die Spirale nicht kaputt, man kann sie wieder aus dem Klötzchen herausziehen.
Danke, Frank, für den Tip. Ich mache es ja auch so. Aber man kommt halt nicht drumrum, der Spirale am Klötzchen noch 2 Knicke zu verpassen, damit der Rücker die Spirale nicht verbiegt. Diese Knicke evtl. wieder rauszumachen, ist schon eine elende Fummelei (zumindest für mich ) Aber immer noch besser als eine zu kurze Spirale.
beim Spirale kürzen wäre ich so frei, zunächst einmal nur zu testen (und zwar in der Mitte der Rückerstellung) - ohne die Spirale zu knicken.
Knicke in einer Unruhspirale sind immer ungünstig.
Gnomus hat geschrieben:Danke, Frank, für den Tip. Ich mache es ja auch so. Aber man kommt halt nicht drumrum, der Spirale am Klötzchen noch 2 Knicke zu verpassen, damit der Rücker die Spirale nicht verbiegt. Diese Knicke evtl. wieder rauszumachen, ist schon eine elende Fummelei (zumindest für mich ) Aber immer noch besser als eine zu kurze Spirale.
Hallo Gnomus,
keine Sorge, mit Weckerspiralen kann ich einen Handel aufmachen. Da finden wir bestimmt eine Ersatz wenn nix mehr geht. Aber bring die alte mit.