Lenzkirch

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andreas.korhammer
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Lenzkirch

Beitrag von andreas.korhammer »

Hallo!

Die dritte Uhr ist eine Lenzkirch Kamin/Portaluhr. Leider Fehlt das Glas vor dem Zifferblatt, der Deckel hinten zum Abdecken des Werks, die Pendelfeder ist gerissen und der original Schlüssel ist nicht mehr vorhanden. Aber alles keine großen Probleme.
Das Werk ist aus der 1 Mio Serie und hat die Nummer 60899. Also müsste ja 10060899 die richtige Werknummer sein.
Mir ist aufgefallen, dass über der Zwölf des Zifferblattes ein kleiner Vierkant ist. Gehe ich recht in der Annahme, dass die Uhr damit feinjustiert wird?

Gruß

Ande
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soaringjoy
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Re: Lenzkirch

Beitrag von soaringjoy »

Ja, das ist richtig. Du brauchst also einen passenden Doppelschlüssel.
Die Grobjustage erfolgt am Pendel, Feinjustiert wurde dann von vorne,
wobei die Pendelfeder herauf oder herunter bewegt wird.
Diese Gangregulierung geht auf Brocot zurück, wenn ich nicht irre.
Das Uhrwerk ist die "Kopie" der französichen Pariser Werke.
J.
"tempus nostrum"
Berrnd-Klaus
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Re: Lenzkirch

Beitrag von Berrnd-Klaus »

Hallo soaringjoy,
die Pendelfeder bleibt starr,die Pendelfederführung wird nach oben bzw.unten bewegt.

Gruß Bernd-Klaus
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soaringjoy
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Re: Lenzkirch

Beitrag von soaringjoy »

Ja, sicher, aber dadurch wird doch der "Knickpunkt" der
Feder verändert, was zu demselben Effekt führt.
Oder bin ich da auf dem falschen Gleis?
J.
"tempus nostrum"
walter der jüngere

Re: Lenzkirch

Beitrag von walter der jüngere »

Hallo,

@soaringjoy: Du bist auf dem richtigen Gleis.
Der obere Anlenkpunkt der Pendelfeder wird verändert.
Ihr meint so gesehen das Gleiche.

Walter d. J. (Moderator)
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Gnomus
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Re: Lenzkirch

Beitrag von Gnomus »

Gibt es eigentlich auch die Ausführung, wie sie Jürgen zuerst genaugenommen beschrieben hat, indem also die Pendelfeder an einer starren Führung nach oben und unten vorbeigeführt werden kann? Der Effekt wäre ja, wie Jürgen und Walter schon schrieben, der gleiche. Die wirksame Länge der Pendelfeder würde verändert.
Gruß
Micha
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soaringjoy
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Re: Lenzkirch

Beitrag von soaringjoy »

Ohne bei den Dinosaurier anzufangen:

Es gibt eigentlich drei Grundarten solcher Pendelaufhängungen.

Brocot (mit anschließender Verbesserung),
Vallet und Duvoye.

Eigentlich sind sie sich "mehr oder weniger" ähnlich in der Wirkung.

Allerdings wurde bereits im 17 JH. eine vergleichbare Einrichtung von
Thomas Thopion benutzt.

Damit ist zwar die Frage nicht beantwortet, aber man tut doch, was
man kann. :D
Ich kann es nicht sagen, weil ich bisher nur die beiden Brocots in
Händen hatte.

J.
"tempus nostrum"
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Gnomus
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Re: Lenzkirch

Beitrag von Gnomus »

Es ist schon etwa 30 Jahre her, damals hatte ich noch viel weniger Ahnung von Uhren als jetzt, da hatte mal eine Bekannte auf dem Müll eine Tischuhr mit so einer Pendelaufhängung gefunden. Leider war kein Pendel und auch keine Pendelfeder mehr dabei. Damals wußte ich noch nicht, daß das da oben eine Feinregulierung ist, sondern dachte, das wäre die einzige und eigentliche Regulierung. Und der Uhrkasten war auch so kurz, daß ich einfach kein Pendel rein bekommen hatte, ohne daß die Uhr zu schnell gegangen wäre. Vielleicht damals schon eine Hochzeit? Bestenfalls wäre noch eine Regulierschraube innerhalb der Linse vorstellbar, aber unter Linse kaum. Da hatte ich an eine Pendelstange eine ellipsenförmige Linse angegossen, damit der Schwerpunkt schön weit unten war. Funktioniert hatte es, aber jetzt würde ich mich halt doch erst mal kundig machen, wie es wirklich ausgesehen haben könnte.
Gruß
Micha
Heinrich
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Re: Lenzkirch

Beitrag von Heinrich »

Hallo Gnomus,
es gibt englische Bracket-Clocks mit dieser Regulagemimik, bei der das Pendel über die Aufhängung der Pendelfeder durch Drehen eines Regulierzeigers auf dem Zifferblatt nach oben gezogen wird und die Pendelfederführung dabei in Ruhe bleibt.
Heinrich
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Der liebe Gott gab uns die Zeit (von der Eile hat er nichts gesagt!).
Heinrich
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Re: Lenzkirch

Beitrag von Heinrich »

hier noch ein Bild mit dem Regulagezeiger
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Zuletzt geändert von Heinrich am Do 14. Apr 2011, 21:02, insgesamt 1-mal geändert.
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