Jahresuhr VFU AG, ca. 1907, mit GB gemarkt
- Der_Stromer
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Jahresuhr VFU AG, ca. 1907, mit GB gemarkt
Drehpendel-Jahresuhr VFU AG, ca. 1907 mit GB (Gustav Becker) gemarkt.
Ein Schweizer auf meinem Tisch, weil der „Sprachfehler“ mal wieder aufgetreten ist.
Hergestellt wurde die Uhr so um 1907 herum. Platine und Pendel passen zum Datum. Gemarkt ist diese Uhr mit einer Phantasie-Seriennummer und der Marke Gustav Becker Freiburg / Silesia. Der Hersteller war aber eindeutig die VFU AG (Vereinigte Freiburger Uhren-Fabriken inklusive ehemals Gustav Becker A.G.).
Wie man den ersten Bildern entnehmen kann, war die Uhr nicht gerade in einem Zustand, der sich in der „guten Stube“ wohl fühlen würde. Da war viel Poliererei erforderlich, um das gute Stück wieder Salonfähig zu machen. Also: frisch ans Werk. Komplett zerlegt und schon beim Sockel – echt VFU AG, halb aus Messing und halb aus Eisenblech vermessingt – war viel Rost und Reste von Flüssigreiniger zu sehen. Na ja. Eben so. Ärgerlich nur, dass das Zeug Spuren im Messing hinterlassen hat, die ich auch mit heftigstem Polieren nicht ganz weg bekommen habe. Dafür war die Schwärzung am Sockel – Schwefelleber ist da angewendet worden, um die Uhr „Altertümlich“ aussehen zu lassen – die schon beim Waschen mit Pril und warmen Wasser teilweise ab ging. Der Rest war dann eigentlich nur Fleißarbeit. Das Ergebnis kann sich aber sehne lassen.
Nun ans Werk. Beim Zerlegen musste ich feststellen, dass mal wieder statt Öl wohl Tapetenkleister zum Fetten verwendet wurde. Hm, das US-Bad wird das schon weg bekommen. Ärgerlicher war nur, dass der Ankerstab lose in seinem Futter saß und vor sich hin wackelte, wie ein loser Zahn. Das ließ nichts Gutes erahnen, denn dann waren sicherlich auch die Paletten vom Anker und der Eingriff verstellt. Und so war es dann auch. Die Pendelfeder war natürlich auch zerstört. Da ich keine dieser Stärke mehr im Fundus hatte, gleich in USA bestellt. Den Ankerstab wieder befestigen war das eine, die Montage des Werkes das Andere. Aber dann die Einstellung der Eingriffstiefe und der Stellung der Paletten. Immer eine Arbeit, die besondere Freude macht. Nach Wochen (so kam es mir jedenfalls vor) der Justiererei dann der Erfolg: Es passte alles und die Uhr lief konstant. Zwar mit falscher Feder und daher zu langsam, aber sie lief! Natürlich nicht nach Wochen, aber 4 Tage waren es schon. Denn Frustabbau musste auch sein und ein Päuschen zwischendurch braucht der beste Hobbyist beim Uhrenbasteln. ODER?
Die Bodenplatte dieser Uhren ist immer wieder ein Erlebnis: Der Rand aus Messingblech, und die eigentliche Bodenplatte aus Eisenblech (ist ja billiger) vermessingt. Ist recht schwierig zu Polieren! und nachher Aber ist ja nicht zur Strafe. Nein, nein: Nur zur Übung! In der Zwischenzeit sind auch die Pendelfedern geliefert worden und die Komplettierung konnte ohne weitere Probleme erfolgen. Beim Aufstellen muss man unbedingt auf diesen Punkt achten! Die Pendelfeder darf nirgends Schleifen oder so! Die Rückseite der Uhr, wieder sehenswert Und so geht die Uhr nun bald wieder zurück an die frische Schweizer Luft. Möge sie noch lange ihren Dienst tun und den Besitzer mit dem ruhigen Lauf erfreuen.
Ein Schweizer auf meinem Tisch, weil der „Sprachfehler“ mal wieder aufgetreten ist.
Hergestellt wurde die Uhr so um 1907 herum. Platine und Pendel passen zum Datum. Gemarkt ist diese Uhr mit einer Phantasie-Seriennummer und der Marke Gustav Becker Freiburg / Silesia. Der Hersteller war aber eindeutig die VFU AG (Vereinigte Freiburger Uhren-Fabriken inklusive ehemals Gustav Becker A.G.).
Wie man den ersten Bildern entnehmen kann, war die Uhr nicht gerade in einem Zustand, der sich in der „guten Stube“ wohl fühlen würde. Da war viel Poliererei erforderlich, um das gute Stück wieder Salonfähig zu machen. Also: frisch ans Werk. Komplett zerlegt und schon beim Sockel – echt VFU AG, halb aus Messing und halb aus Eisenblech vermessingt – war viel Rost und Reste von Flüssigreiniger zu sehen. Na ja. Eben so. Ärgerlich nur, dass das Zeug Spuren im Messing hinterlassen hat, die ich auch mit heftigstem Polieren nicht ganz weg bekommen habe. Dafür war die Schwärzung am Sockel – Schwefelleber ist da angewendet worden, um die Uhr „Altertümlich“ aussehen zu lassen – die schon beim Waschen mit Pril und warmen Wasser teilweise ab ging. Der Rest war dann eigentlich nur Fleißarbeit. Das Ergebnis kann sich aber sehne lassen.
Nun ans Werk. Beim Zerlegen musste ich feststellen, dass mal wieder statt Öl wohl Tapetenkleister zum Fetten verwendet wurde. Hm, das US-Bad wird das schon weg bekommen. Ärgerlicher war nur, dass der Ankerstab lose in seinem Futter saß und vor sich hin wackelte, wie ein loser Zahn. Das ließ nichts Gutes erahnen, denn dann waren sicherlich auch die Paletten vom Anker und der Eingriff verstellt. Und so war es dann auch. Die Pendelfeder war natürlich auch zerstört. Da ich keine dieser Stärke mehr im Fundus hatte, gleich in USA bestellt. Den Ankerstab wieder befestigen war das eine, die Montage des Werkes das Andere. Aber dann die Einstellung der Eingriffstiefe und der Stellung der Paletten. Immer eine Arbeit, die besondere Freude macht. Nach Wochen (so kam es mir jedenfalls vor) der Justiererei dann der Erfolg: Es passte alles und die Uhr lief konstant. Zwar mit falscher Feder und daher zu langsam, aber sie lief! Natürlich nicht nach Wochen, aber 4 Tage waren es schon. Denn Frustabbau musste auch sein und ein Päuschen zwischendurch braucht der beste Hobbyist beim Uhrenbasteln. ODER?
Die Bodenplatte dieser Uhren ist immer wieder ein Erlebnis: Der Rand aus Messingblech, und die eigentliche Bodenplatte aus Eisenblech (ist ja billiger) vermessingt. Ist recht schwierig zu Polieren! und nachher Aber ist ja nicht zur Strafe. Nein, nein: Nur zur Übung! In der Zwischenzeit sind auch die Pendelfedern geliefert worden und die Komplettierung konnte ohne weitere Probleme erfolgen. Beim Aufstellen muss man unbedingt auf diesen Punkt achten! Die Pendelfeder darf nirgends Schleifen oder so! Die Rückseite der Uhr, wieder sehenswert Und so geht die Uhr nun bald wieder zurück an die frische Schweizer Luft. Möge sie noch lange ihren Dienst tun und den Besitzer mit dem ruhigen Lauf erfreuen.
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Re: Jahresuhr VFU AG, ca. 1907, mit GB gemarkt
Hallo Rolf-Dieter,
die ist ja wieder richtig schön geworden!
Tolle Arbeit, wie immer. Danke fürs zeigen.
lg Christian
die ist ja wieder richtig schön geworden!

Tolle Arbeit, wie immer. Danke fürs zeigen.
lg Christian
.
Fragen, Korrekturen und Ergänzungen zu meinen Beiträgen sind ausdrücklich erbeten und gewünscht!
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- derTeichfloh
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Re: Jahresuhr VFU AG, ca. 1907, mit GB gemarkt
Hola - wieder die gewohnte, perfekte Qualität. Da kommt Vorfreude auf...
Danke für das Zeigen und das Erklären. Die Vorher - Nachher - Bilder zeigen, welche Zeit und Arbeit du da reinsteckst.
Zwei Fragen:
- könntest du uns etwas über die PendelFeder erzählen? Das sind doch keine Stahlfeder - oder?
Wenn ich das richtig verstanden habe, ist der Querschnitt rechteckig - warum?
- die Zahnbüste hinten auf dem Tisch - zu reinigen?
Gruss,
derTeichfloh
Danke für das Zeigen und das Erklären. Die Vorher - Nachher - Bilder zeigen, welche Zeit und Arbeit du da reinsteckst.
Zwei Fragen:
- könntest du uns etwas über die PendelFeder erzählen? Das sind doch keine Stahlfeder - oder?
Wenn ich das richtig verstanden habe, ist der Querschnitt rechteckig - warum?
- die Zahnbüste hinten auf dem Tisch - zu reinigen?
Gruss,
derTeichfloh
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derTeichfloh
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Re: Jahresuhr VFU AG, ca. 1907, mit GB gemarkt
Ganz toll Rolf-Dieter, wie geduldig und meisterlich Du diese schöne Drehpendeluhr wieder hinbekommen hast.
Erstaunt hat mich, wie leicht dieser Schwefelleber-Belag am Sockel wieder abzubekommen war. Ich hätte eher vermutet, daß hiermit eine elende Mellerud-Poliererei vonnöten gewesen wäre ....
Hast Du schon einmal versucht, anstatt Mellerud dieses Cape Cod hierfür zu benutzen ?
Und falls ja - wie (schlechter/ teurer) war es letztendlich ?
Gruß, Michael
Erstaunt hat mich, wie leicht dieser Schwefelleber-Belag am Sockel wieder abzubekommen war. Ich hätte eher vermutet, daß hiermit eine elende Mellerud-Poliererei vonnöten gewesen wäre ....
Hast Du schon einmal versucht, anstatt Mellerud dieses Cape Cod hierfür zu benutzen ?
Und falls ja - wie (schlechter/ teurer) war es letztendlich ?
Gruß, Michael
Re: Jahresuhr VFU AG, ca. 1907, mit GB gemarkt
Servus Rolf-Dieter,
so ist das mit den "Sprachfehlern" nach dem Motto "könntest Du mal nachsehen, was mit der Uhr ist, weil die nicht mehr läuft". Ich glaube, diesen Satz hat schon einmal jeder von uns, der an Uhren herumbastelt, gehört. Da wir Hobbybastler nunmal liebe Menschen sind, stand plötzlich diese Uhr auf dem Tisch und wir haben uns dann ans Werk gemacht.
Deine ausführlichen Bilder und Berichte erfreuen mich immer wieder und es ist schön zu sehen, was Du aus so mancher Uhrenleiche wieder gemacht hast. Kompliment!
Viele Grüsse
Norbert
so ist das mit den "Sprachfehlern" nach dem Motto "könntest Du mal nachsehen, was mit der Uhr ist, weil die nicht mehr läuft". Ich glaube, diesen Satz hat schon einmal jeder von uns, der an Uhren herumbastelt, gehört. Da wir Hobbybastler nunmal liebe Menschen sind, stand plötzlich diese Uhr auf dem Tisch und wir haben uns dann ans Werk gemacht.
Deine ausführlichen Bilder und Berichte erfreuen mich immer wieder und es ist schön zu sehen, was Du aus so mancher Uhrenleiche wieder gemacht hast. Kompliment!
Viele Grüsse
Norbert
Re: Jahresuhr VFU AG, ca. 1907, mit GB gemarkt
Hallo Rolf-Dieter,
schöne Arbeit, die Du uns wieder zeigst! Der Besitzer wird sich bestimmt über Deine Arbeit freuen!
Ich habe speziell bei dieser Uhr aber den Eindruck, dass sie um das Jahr 1915 herum hergestellt wurde, als die deutschen Uhrenfabriken zwar noch Uhren für den zivilen Gebrauch hergestellt haben, aber schon mit dem Einsatz von Messing sparen mussten. Deshalb wurde zu dieser Zeit dann vermessingtes Eisen verbaut. Bei den Regulatoren der Kriegsjahre von Gustav Becker ist dieses Phänomen ebenfalls zu beobachten.
Und die Seriennummer dieser Jahresuhr dürfte dann auch keine Phantasie-Seriennummer sein, sondern eine spezielle Seriennummer nur für Jahresuhren. Ich denke Gustav Becker hatte zu dieser Zeit schon lange eigene Seriennummern für die verschiedenen Uhrwerke.
Trotzden: Eine grundsolide Arbeit von Dir! Danke für Deinen ausführlichen Bericht und die Bilder!
Droba
schöne Arbeit, die Du uns wieder zeigst! Der Besitzer wird sich bestimmt über Deine Arbeit freuen!
Ich habe speziell bei dieser Uhr aber den Eindruck, dass sie um das Jahr 1915 herum hergestellt wurde, als die deutschen Uhrenfabriken zwar noch Uhren für den zivilen Gebrauch hergestellt haben, aber schon mit dem Einsatz von Messing sparen mussten. Deshalb wurde zu dieser Zeit dann vermessingtes Eisen verbaut. Bei den Regulatoren der Kriegsjahre von Gustav Becker ist dieses Phänomen ebenfalls zu beobachten.
Und die Seriennummer dieser Jahresuhr dürfte dann auch keine Phantasie-Seriennummer sein, sondern eine spezielle Seriennummer nur für Jahresuhren. Ich denke Gustav Becker hatte zu dieser Zeit schon lange eigene Seriennummern für die verschiedenen Uhrwerke.
Trotzden: Eine grundsolide Arbeit von Dir! Danke für Deinen ausführlichen Bericht und die Bilder!
Droba
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Re: Jahresuhr VFU AG, ca. 1907, mit GB gemarkt
Meine Antworten:derTeichfloh hat geschrieben:Hola - wieder die gewohnte, perfekte Qualität. Da kommt Vorfreude auf...
Danke für das Zeigen und das Erklären. Die Vorher - Nachher - Bilder zeigen, welche Zeit und Arbeit du da reinsteckst.
Zwei Fragen:
- könntest du uns etwas über die PendelFeder erzählen? Das sind doch keine Stahlfeder - oder?
Wenn ich das richtig verstanden habe, ist der Querschnitt rechteckig - warum?
- die Zahnbüste hinten auf dem Tisch - zu reinigen?
Gruss,
derTeichfloh
Heute sind die Pendelfedern aus Stahllegierung. Zwei sind allgemein bekannt, HOROLOVAR (Entwicklung in Amerika) und NIVAROX (der Hersteller gehört zur SWATCH-Group aus den Schweiz). Beide Legierungen haben ähnliche Eigenschaften, kaum Temeraturempfindlich und Bruchsicher.
Die Federn, die am Anfang verwendet wurden, waren aus damals gebräuchlichem Federstahl. Sie rosteten und bei Temperaturschwankungen - die Wohnungen waren ja noch nicht so durchgängig geheizt, wie es heute der Fall ist - hatten diese Federn große Probleme mit der Ganggenauigkeit.
Das Rostproblem wurde abgeschafft, in dem findige Hersteller Bronzefedern verwendeten. Aber die hatten einen noch schlechteren Temperaturkoeffizienten und die Neigung zum Brechen.
So um 1933 herum wurden dann die legierten Stähle entwickelt, NIVAROX um 1933 für die Uhrenindustrie. HOROLOVAR wohl um die gleiche Zeit herum. Mit diesen Legierungen wurde eine viel bessere Ganggenauigkeit erreicht (auch bei anderen Uhren. Z.B. Spiral-Stahl und für Aufzugsfedern). Diese Materialien rosten nicht mehr und sind nur schwach magnetisch und haben dazu eine höhere Zähigkeit, sie brechen kaum noch.
Für Uhrmacher und Hersteller ein Segen, für uns heute ein Trauerspiel

Zur Form der Pendelfedern: Die Streifen werden aus sehr dünn gewalztem Stahlblech geschnitten. Daher die Rechteckige Form. Der Unterschied NIVAROX und HOROLOVAR: Die NIVAROX-Federn sind um ca. 1/3 Breiter und daher bei gleicher Dicke um einiges stärker. Listen sind mir leider nur die von Ch. Terwilliger bekannt und das sind die Abmessungen der HOROLOVAR-Federn. Aber Jemand, der genug Erfahrung mit diesen federn hat, kann natürlich auch eine NIVAROX-Feder benutzen und diese dann anpassen.
Grundsätzlich: Das Zeitelement einer Jahresuhr ist die Pendelfeder. Stärke und Länge bestimmen die Drehung des Pendels. Die Feinjustage wird dann immer durch verändern des Pendel-Durchmessers gemacht.
Zweite Frage

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Re: Jahresuhr VFU AG, ca. 1907, mit GB gemarkt
Also bei einem qualitätsvollen Belag durch Schwefelleber löst der sich nur beim Polieren nach und nach ab. Diesen belg bewusst runter zu machen, ist eine ganz schöne SchindereiZeitreisender hat geschrieben:Ganz toll Rolf-Dieter, wie geduldig und meisterlich Du diese schöne Drehpendeluhr wieder hinbekommen hast.
Erstaunt hat mich, wie leicht dieser Schwefelleber-Belag am Sockel wieder abzubekommen war. Ich hätte eher vermutet, daß hiermit eine elende Mellerud-Poliererei vonnöten gewesen wäre ....
Hast Du schon einmal versucht, anstatt Mellerud dieses Cape Cod hierfür zu benutzen ?
Und falls ja - wie (schlechter/ teurer) war es letztendlich ?
Gruß, Michael


Ja, habe ich. Aber das ist im Vergleich zu Mellerud um das 5-fache teurer bei gleichem Erfolg! Anschließend wird das Ganze mit "Renaissance Micro-Crystaline Wax-Polish" versiegelt. Das erhält den Messingglanz über Jahre, wenn nicht Jemand wieder mit Sidolin oder so dran geht.
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Re: Jahresuhr VFU AG, ca. 1907, mit GB gemarkt
gegensatz hat geschrieben:Servus Rolf-Dieter,
so ist das mit den "Sprachfehlern" nach dem Motto "könntest Du mal nachsehen, was mit der Uhr ist, weil die nicht mehr läuft". Ich glaube, diesen Satz hat schon einmal jeder von uns, der an Uhren herumbastelt, gehört. Da wir Hobbybastler nunmal liebe Menschen sind, stand plötzlich diese Uhr auf dem Tisch und wir haben uns dann ans Werk gemacht.
Deine ausführlichen Bilder und Berichte erfreuen mich immer wieder und es ist schön zu sehen, was Du aus so mancher Uhrenleiche wieder gemacht hast. Kompliment!
Viele Grüsse
Norbert

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Re: Jahresuhr VFU AG, ca. 1907, mit GB gemarkt
droba hat geschrieben:Hallo Rolf-Dieter,
schöne Arbeit, die Du uns wieder zeigst! Der Besitzer wird sich bestimmt über Deine Arbeit freuen!
Ich habe speziell bei dieser Uhr aber den Eindruck, dass sie um das Jahr 1915 herum hergestellt wurde, als die deutschen Uhrenfabriken zwar noch Uhren für den zivilen Gebrauch hergestellt haben, aber schon mit dem Einsatz von Messing sparen mussten. Deshalb wurde zu dieser Zeit dann vermessingtes Eisen verbaut. Bei den Regulatoren der Kriegsjahre von Gustav Becker ist dieses Phänomen ebenfalls zu beobachten.
Und die Seriennummer dieser Jahresuhr dürfte dann auch keine Phantasie-Seriennummer sein, sondern eine spezielle Seriennummer nur für Jahresuhren. Ich denke Gustav Becker hatte zu dieser Zeit schon lange eigene Seriennummern für die verschiedenen Uhrwerke.

Zu den "Serien-Nummern". Also definitiv wurden die nur bis 1900 fortlaufend geführt und auch dokumentiert. Restbestände aus den Montagewerken Warschau und Braunau können natürlich auch dabei gewesen sein, aber die waren dann schon bei der Produktion in Freiburg festgelegt worden, dienten diese Nummern doch auch zum zusammenstellen der einzelnen Uhren (die Platinen, das Pendel und die Räder waren in diesen Fällen immer mit den letzten 3 oder 2 Ziffern gekennzeichnet).
Trotzden: Eine grundsolide Arbeit von Dir! Danke für Deinen ausführlichen Bericht und die Bilder!
Droba
