Hallo Uhrenfreunde,
es wird ein Konstrukteur einer Taschenuhr mit digitaler Anzeige gesucht. Er war um 1880 tätig. Über diesen Konstrukteur ist ausgesprochen wenig bekannt: Es ist bisher weder sein Geburtstag, noch sein Todestag ermittelt, noch ist gesichert, welcher Nationalität er war: Deutscher oder Österreicher. In seinem deutschen Patent gab er als Wohnort Mannheim an. Er hat noch verschiedene andere Patente angemeldet, die aber nichts mit Uhren zu tun haben.
Dieser Konstrukteur vergab Lizenzen seiner Konstruktion für Deutschland und die Schweiz an IWC in Schaffhausen, für Österreich-Ungarn und weitere Länder an einen Uhrengroßhändler in Wien. Nach meiner Kenntnis wurden diese Taschenuhren mit digitaler Anzeige nach seinem Patent aber nur von der IWC hergestellt.
Wer war´s?
droba
Wer war´s (3)
Re: Wer war´s (3)
Hallo Droba,
danke für das nächste Rätsel. Als IWC-Taschenuhrenfan ist er mir gut bekannt, deswegen halte ich meine Antwort nach der Person zurück.
Eine weitere Firma baute noch Uhren mit springender Digitalanzeige nach seinem Patent und das war Cortebert.
Diese Taschenuhren mit springender digitaler Anzeige gab es allerdings auch noch von einigen wenigen anderen Herstellern, dann aber nach anderen Patenten. Allen gemein ist, dass es sie heute selten gibt und alle fast ausnahmslos nur in einer kurzen Zeitspanne in den 1880/90er Jahren gebaut wurden.
Wahrscheinlich hatten die Uhren doch technische Probleme im Dauerbetrieb oder die Zeit (die Mode) war nicht reif für die Konstruktion.
Ich habe die Eigenschaft "springend" extra betont, weil es daneben auch noch die digitale Anzeige auf laufenden Scheiben gab, die einfach anstatt von Zeigern aufgesetzt wurden. Die springende Variante war natürlich technisch viel aufwändiger, weil im laufenden Betrieb Kraft für die Umschaltung gesammelt werden musste.
Gruß
Peter
danke für das nächste Rätsel. Als IWC-Taschenuhrenfan ist er mir gut bekannt, deswegen halte ich meine Antwort nach der Person zurück.
Eine weitere Firma baute noch Uhren mit springender Digitalanzeige nach seinem Patent und das war Cortebert.
Diese Taschenuhren mit springender digitaler Anzeige gab es allerdings auch noch von einigen wenigen anderen Herstellern, dann aber nach anderen Patenten. Allen gemein ist, dass es sie heute selten gibt und alle fast ausnahmslos nur in einer kurzen Zeitspanne in den 1880/90er Jahren gebaut wurden.
Wahrscheinlich hatten die Uhren doch technische Probleme im Dauerbetrieb oder die Zeit (die Mode) war nicht reif für die Konstruktion.
Ich habe die Eigenschaft "springend" extra betont, weil es daneben auch noch die digitale Anzeige auf laufenden Scheiben gab, die einfach anstatt von Zeigern aufgesetzt wurden. Die springende Variante war natürlich technisch viel aufwändiger, weil im laufenden Betrieb Kraft für die Umschaltung gesammelt werden musste.
Gruß
Peter
Re: Wer war´s (3)
Hallo Peter,
ich wäre geradezu erstaunt gewesen, wenn Du den Namen nicht gewusst hättest! Ist doch klar.
Deine sonstigen Überlegungen teile ich vollkommen.
Auch ich vermute, dass der Kraftaufwand einfach zu hoch war und sowohl die Zuverlässigkeit der Konstruktion beeinträchtigte, wie auch die Laufdauer des Werkes. Das führte vermutlich zu einer recht geringen Verbreitung dieser Uhren, die ja preislich sicher im oberen Bereich lagen. Dass Cortebert diese Uhren auch gefertigt hat, war mir bisher nicht bekannt. Das lässt vermuten, dass IWC auch nicht an das techn. Prinzip geglaubt hat und die Lizenz zurück gab.
Kannst Du Bilder einer Cortebert nach diesem Patent zeigen? Aber warten wir vorher noch auf den Namen des Konstrukteurs.
droba
ich wäre geradezu erstaunt gewesen, wenn Du den Namen nicht gewusst hättest! Ist doch klar.
Deine sonstigen Überlegungen teile ich vollkommen.
Auch ich vermute, dass der Kraftaufwand einfach zu hoch war und sowohl die Zuverlässigkeit der Konstruktion beeinträchtigte, wie auch die Laufdauer des Werkes. Das führte vermutlich zu einer recht geringen Verbreitung dieser Uhren, die ja preislich sicher im oberen Bereich lagen. Dass Cortebert diese Uhren auch gefertigt hat, war mir bisher nicht bekannt. Das lässt vermuten, dass IWC auch nicht an das techn. Prinzip geglaubt hat und die Lizenz zurück gab.
Kannst Du Bilder einer Cortebert nach diesem Patent zeigen? Aber warten wir vorher noch auf den Namen des Konstrukteurs.
droba
Re: Wer war´s (3)
Peter (Petsch)
hat vor über 5 Jahren im "PWF" einen wunderbaren Beitrag über diesen "österreichischen Ingenieur"
geschrieben.
Dahr kenne ich In jetzt auch
mal abwarten wann die Auflösung kommt.
hat vor über 5 Jahren im "PWF" einen wunderbaren Beitrag über diesen "österreichischen Ingenieur"
geschrieben.
Dahr kenne ich In jetzt auch
mal abwarten wann die Auflösung kommt.
Gruß
Günther
Günther
Re: Wer war´s (3)
Hallo Uhrenfreunde,
der Name liegt schon in der Luft, also warum ihn noch länger verschweigen: Der gesuchte Konstrukteur war Josef Pallweber. Hier das Patent seiner Uhr von 1883:
Ich habe in der Zwischenzeit versucht mehr über die Person Pallweber herauszufinden, aber das ist nicht einfach. In dem oben aufgeführten Patent gab er als Wohnort Salzburg an, spätere Patente geben als Wohnort immer Mannheim an. Wir wissen deshalb nicht, ob er Deutscher oder Österreicher war. Außerdem scheint Josef Pallweber zusammen mit seinem Sohn einen Betrieb geführt zu haben ("Pallweber & Sohn"). Was er allerdings hergestellt hat, erschließt sich mir bisher nicht. Pallweber scheint (nach den Patenten bei Depatisnet) ein technisch begabter Bastler gewesen zu sein: Auch mit Addiermaschinen befasste er sich.
Wie Peter schon andeutete gab es um 1880 mehrere Konstruktionsversuche für Digital-Uhren, denn diese Anzeige suggeriert eine höhere Genauigkeit als eine Analog-Anzeige. Dass die Konstruktion von Pallweber dafür nicht besonders gut geeignet war, wissen wir bereits, allerdings war es wohl von allen Konstruktionen die erfolgreichste d.h. die Konstruktion mit der höchsten hergestellten Stückzahl.
Vielleicht kann Peter meine Angaben noch ergänzen.
droba
der Name liegt schon in der Luft, also warum ihn noch länger verschweigen: Der gesuchte Konstrukteur war Josef Pallweber. Hier das Patent seiner Uhr von 1883:
Ich habe in der Zwischenzeit versucht mehr über die Person Pallweber herauszufinden, aber das ist nicht einfach. In dem oben aufgeführten Patent gab er als Wohnort Salzburg an, spätere Patente geben als Wohnort immer Mannheim an. Wir wissen deshalb nicht, ob er Deutscher oder Österreicher war. Außerdem scheint Josef Pallweber zusammen mit seinem Sohn einen Betrieb geführt zu haben ("Pallweber & Sohn"). Was er allerdings hergestellt hat, erschließt sich mir bisher nicht. Pallweber scheint (nach den Patenten bei Depatisnet) ein technisch begabter Bastler gewesen zu sein: Auch mit Addiermaschinen befasste er sich.
Wie Peter schon andeutete gab es um 1880 mehrere Konstruktionsversuche für Digital-Uhren, denn diese Anzeige suggeriert eine höhere Genauigkeit als eine Analog-Anzeige. Dass die Konstruktion von Pallweber dafür nicht besonders gut geeignet war, wissen wir bereits, allerdings war es wohl von allen Konstruktionen die erfolgreichste d.h. die Konstruktion mit der höchsten hergestellten Stückzahl.
Vielleicht kann Peter meine Angaben noch ergänzen.
droba
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