sie müsste mit mir nach Hause gehen und ich hatte ein weiches Herz an dem Tag.
Na ja, anders ausgedrückt, ich habe sie mir geschnappt und bin gerannt...!

Das Uhrengehäuse besteht aus Birkenholzfurnier, an der Tür gespiegelt, mit einer
dunkler gebeizten umlaufenden Kehlleiste und "goldigen" Holzappliken.
Das Glas vor dem ZB ist gewölbt.
Ziffernblatt, Zeiger und Pendelhaken riefen förmlich "Junghans, Junghans", doch es stand
"ODO" und "Made in France" auf dem ZB.
Die Werkhalteschrauben hatten solche komischen Zink-Sechskantköpfe, wieder ein bekanntes
Junghans Merkmal.
Das Uhrwerk ist nun wirklich ein altbekanntes, nämlich ein W 277 und ganz klar: Junghans.
Allerdings ist auch das Uhrwerk mit "ODO" gestempelt und dem Datumscode von 1947.
Seltsam, seltsam, dachte ich mir und fing an zu graben.
Die Erklärung war dann auch schnell gefunden, weil ein gewisser "Lexikon-Autor" nur lachte
und meinte:
"Na klar, Jürgen! Während der französischen Besatzungszeit nach dem Krieg wurde demontiert
und als die Produktion wieder anlief, durfte Junghans nur an Frankreich liefern."
Aha. Ja doch, klar.
Aber...
Auf den Türscharnieren steht "Made in Sweden".
Das macht nun auch nichts mehr, denn man kann sich seinen Teil dazu denken und außerdem findet
die Uhr ein neues Heim, wo sie bestens aufgehoben ist:
Deutsches Uhrenmuseum Furtwangen
Auch nicht schlecht, denke ich so bei mir.
