An sich müsste Walter der Jüngere diesen Artikel schreiben, denn den Tipp, wie man das vernünftig machen kann, habe ich von ihm - bis auf kleinere Abweichungen.
Es geht um einen elektrischen Regulator mit einem durch Rost verdorbenen Zifferblatt. Es sieht so aus:

Man sieht die Flecken, die von hinten kommen. Die Oberfläche ist mit einer Art Wachspapier überzogen und daher relativ resistent gegenüber Eingriffen von außen. Die Beschädigung kommt also von unten.
Wenn man das Blatt von der Blechunterlage entfernt, sieht man die Bescherung: Das Blech ist gerostet, der Rost ist durch die Pappe des Zifferblatts durchgeschlagen:

An sich ein Totalschaden, schade um die Uhr.
Da ich schon länger diese Uhren sammle, habe ich einmal ein totales Wrack ersteigert, in der sich ein Motor befand (der sehr gesucht ist. Dazu aber später in einem anderen Thread) und ein - fast - tadelloses Zifferblatt. Es hat einen kaum sichtbaren Einriss bei der 2, der nicht stört und absolut tolerabel ist.

Meine Frage an Walter lautete nun: Wie kann man diesen Schaden verhindern und so vermeiden, dass dieses Blatt auf Dauer ähnlich geschädigt wird. Seine Antwort - garniert mit den Bildern - hier:
Zunächst wird das Blatt mit einem Cuttermesser von der Unterlage entfernt. Es ist nämlich aufgeklebt. Die Gefahr ist relativ gering, das Blatt zu beschädigen, wenn man mit der Klinge immer zur Blechunterlage schneidet. Kein Spachtel! Und natürlich Vorsicht, denn das ist das Gefährlichste an dieser Art Bewahrung von Schaden.

Bei jedem Schnitt nur vorsichtig tiefer gehen, damit man alles unter Kontrolle behält.
Das Ergebnis sieht dann so aus:

Das Pappblatt war mit einer Art Bitumenkleber auf dem Blech befestigt und hatte sich zum Teil auch schon gelöst. Erste Rostansätze auf dem Blech waren vorhanden. Da rost gerne Wasser anzieht (leicht hygroskopisch), kann man in absehbarer Zeit mit Schäden auf dem Zifferblatt rechnen.
Daher habe ich die Blechplatte abgeschliffen und mit Zaponlack lackiert. Der Zaponlack hat 2 Vorteile:
1. Er ist klar, daher kann man Rostansätze sofort sehen
2. Er dunstet keine Chemikalien aus, die das Zifferblatt schädigen können.

Zur weiteren Sicherheit habe ich auf Walters Anraten zwischen Blech und Zifferblatt ein starkes Blatt Kopierpapier zwischen gelegt. Sollte es Rostansätze geben, dann beschädigen sie als erstes dieses Blatt. Da dieser Vorgang lange dauert, hat man die Gelegenheit, das Zwischenblatt zu wechseln und das Blech zu sanieren, bevor das sichtbare Zifferblatt beschädigt wird. Wenn man bei jeder Uhrenüberholung nach sieht, passiert nichts.

Danach wurde das Zifferblatt wie im Original an 2 Stellen aufgenietet.

Zur Befestigung des Zifferblatts auf dem Träger habe ich die Originalschrauben genommen. Walter riet mir zu Nirosta, aber ich wollte die Originalschrauben verwenden. 1. haben sie auf der Rückseite eine Vierkantmutter, die ich erhalten wollte. Und 2. waren das keine metrischen Gewinde. Damit es keine Rostansätze gibt, habe ich die Schrauben vor der Montage klarlackiert. (Dummerweise ist mir natürlich eine der Schrauben in den Farbpott gefallen

Am Ende sieht die Sache wieder gut aus, und das wohl für eine längere Weile.

Mehr zu dieser Uhr später.