Fragen zu meinem Regulator

Welche Uhr, welches Werk ist das ?
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sebako
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Fragen zu meinem Regulator

Beitrag von sebako »

hallo ihr lieben viell könnt ihr mir helfen ich habe hier eine wanduhr, tut mir leid kenne mich damit nicht sehr gut aus daher frage ich hier um rat aus welcher zeit es stammt ob es materiellen wert hat oder nicht.

über antworten und hilfe wäre ich sehr froh

im anhang füge ich bilder ein.


danke im vorraus


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Mikrolisk
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Re: Fragen zu meinem Regulator

Beitrag von Mikrolisk »

Hersteller war übrigens Schlenker-Kienzle aus Schwenningen.


Grüße
Andreas
Besucht mich auf www.mikrolisk.de
+++ Handelsmarken, Taschenuhren und viel mehr +++
karlo

Re: Fragen zu meinem Regulator

Beitrag von karlo »

Ist doch ein nettes Kerlchen. Aber nen Urlaub kriegst damit nicht finanziert. :-)
Auch nicht in der Eifel und nur ein Wochenende.

Karlo
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soaringjoy
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Re: Fragen zu meinem Regulator

Beitrag von soaringjoy »

Sebako,

zunächst einmal herzlich willkommen beim DGC-Forum.

Bei Deiner Uhr handelt es sich um einen Federzugregulator im typischen
Gründerzeitstil. Dieser Uhrentyp wurde von allen deutschen Herstellern
über einen Zeitraum von etwa 50 Jahren angeboten.
Alleine der Schlenker-Kienzle Katalog von 1908 listet etwa 80 verschiedene
Modelle auf.
Das Bild zeigt, wie die Uhr einmal ausgesehen haben mag.

Der Katalog ist über die DGC-Bibliothek zu beziehen und ist wirklich empfehlenswert.

http://www.dg-chrono.de/publikationen-d ... -editionen

Das Uhrwerk ist ein massives 14 Tage Exemplar mit ruhender Hemmung.

Materielle Einschätzungen behandeln wir im Forum sehr zurückhaltend, was durchaus
berechtigt ist, denn es spielen zu viele Komponenten eine Rolle.
Allerdings gibt es in anderen Foren durchaus Experten, die so etwas einfach aus
dem Ärmel schütteln können, wie es scheint. :mrgreen:
Das Beste wird sein, Du beobachtest beendete Ebay-Auktionen; das dürfte Dir
einen Anhaltspunkt geben.

J.
Schlenker_Kienzle 1908_048.jpg
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"tempus nostrum"
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Gnomus
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Re: Fragen zu meinem Regulator

Beitrag von Gnomus »

Hallo Jürgen, was meinst Du, fällt dieses Werk evtl. unter die Kategorie "Japy-Nachbau"? Für mich selbst bezeichne ich diese Werke als "Franzosen-Werke", im Gegensatz zu den "Amerikaner-Werken". Und dabei haben die ja im Gegensatz zu den Ami-Werken viele Teile, die man trotz unterschiedlicher Hersteller oft untereinander austauschen kann. Von Kloben, Zahnrädern, Minuten- und Stundenrohr über Schloßscheibe, Auslösehebel bis hin zu den Federhäusern mit Sperrädern, Sperrkegel und Sperrfedern. Als ob es damals schon eine Normung gegeben hätte, die man später wieder aufgegeben hat. Bezogen die Uhrenfabriken die Teile von den selben Herstellern, oder gab es andere Gründe? Eigentlich wäre das einen neuen Thread wert. Gibt es denn (außer meiner "privat-naiven" Bezeichnung) so eine Art Sammelbegriff für solche Werke? Ich habe ja auch mehrere solche Uhren, als Regulator und auch als "Nur-Werke", auch mit "Eschappmang". Falls Interesse besteht, könnte ich hier ja auch mal was einstellen.
btw, woher mein Avatar stammt, könnt Ihr Euch sicher denken ;-)
Gruß
Micha
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soaringjoy
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Re: Fragen zu meinem Regulator

Beitrag von soaringjoy »

Ja, definitiv ist es ein Japy-ähnliches Werk.

Alle massive eckige und runde Werke mit Schloßscheibe lehnten sich
an die französischen Vorbilder an. Nicht umsonst wird von der "französischen Schloßscheibe"
gesprochen.

Soweit mir bekannt, wurden auch von namhaften deutschen Herstellern solche Uhrwerke
als Rohwerke aus Frankreich bezogen - insbesondere die runden "roulants a Paris".
Die eckigen Werke wurden zum Teil aber auch von deutschen Herstellern selbst produziert,
allen voran wohl Lenzkirch und Werner, aber auch Kienzle.
Heute ist aber nicht mehr bekannt, von wem solche Werke tatsächlich stammten, zumindest
lässt es sich nur schwer beweisen. Vermutungen gibt es einige.

In den Maßen sind die Werke nicht unbedingt baugleich; es gibt da Unterschiede.

Recherchen diesbezüglich sind schwierig, weil es kaum Infos darüber gibt.
Die Hersteller hingen damals so etwas nicht an die große Glocke und die Horologen
wollen oft nicht, dass am "Mythos" gerüttelt wird. ;)

J.
"tempus nostrum"
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Gnomus
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Re: Fragen zu meinem Regulator

Beitrag von Gnomus »

Danke, Jürgen, für Deine Antwort. Das mit der Austauschbarkeit hatte ich nicht so absolut gemeint. Da hat z.B. mal ein Wechselrad zwar den selben Durchmesser und dieselbe Teilung, aber die Wellenlänge weicht vielleicht mal ab. In ein anderes Werk paßt sie dann evtl. wieder. Aber wenn auch nicht alle, so lassen sich doch oft einige Teile untereinander austauschen. (Klar, daß man dabei drauf achten muß, daß nichts zwängt, oder daß die Eingriffstiefe der Zahnräder stimmt usw.) Und gerade durch die Ähnlichkeit der Teile kann die Spurensuche sehr erschwert werden. Das Thema "Franzosenwerke" (wenn ich die nochmal so nennen darf) ist IMHO schon ein interessantes Forschungsthema für sich. Und wie kam es, daß dann bei den billigeren "Amerikanerwerken" von so einer Einheitlichkeit kaum noch etwas zu sehen ist? Sicherlich in beiden Fällen eine ökonomische Frage. Im "französischen" Fall wahrscheinlich noch eher auf Wirtschaftlichkeit gerichtet. Später dann, bei den Amerikanerwerken, schon härterer Konkurrenzkampf? "Von der Konkurrenz darf für mein Produkt kein Ersatzteil passen?" So ist es ja leider heute auch noch, IMHO mit katastrophalen Folgen. Aber ich schweife schon wieder ab.
Aber wie gesagt, diese Uhren sind ein sehr interessantes Thema.
Gruß
Micha
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