Restaurierung / Wiederherstellung Comtoise

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Falls hier theoretische Hilfen angeboten werden, so sollen und können sie keinen Uhrmacher ersetzen. Sie sind ohne jede Garantie oder Gewähr und jeder muss selbst wissen, was er sich zutrauen kann und dass man mit einem Selbstversuch evtl. leichtfertig die Uhr zerstören könnte. Vor allen Dingen wertvolle Uhren gehören in die Hand eines Fachmanns. Vielleicht sogar eines Fachmanns hier aus dem Forum. Laien sollten unbedingt den oben angepinnten Hinweis über Uhrenfedern lesen.
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steffl62
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Re: Restaurierung / Wiederherstellung Comtoise

Beitrag von steffl62 »

Also ich hab hier seit Urzeiten einen alten Gossen Konstanter (regelbares Labornetzgerät) und kann das nur jeden ans Herz legen. Der war sein Geld schon 100 mal wert und erspart einem jede Menge fauler Kompromisse.

lg Christian
.
Fragen, Korrekturen und Ergänzungen zu meinen Beiträgen sind ausdrücklich erbeten und gewünscht!
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Ursus
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Re: Restaurierung / Wiederherstellung Comtoise

Beitrag von Ursus »

Nun, bevor es die Elektronik gab, hat man das so gemacht, nur etwas eleganter: Widerstandsdraht auf eine Spule gewickelt und an einer Stelle die Isolierung entfernt. Darauf lief dann ein Schleifer der durch einen Drehknebel bewegt wurde. Dadurch konnte man fast stufenlos eine bestimmte Spannung abgreifen. Das ganze in einem gut durchlüfteten Gehäuse wegen der möglichen Wärmeentwicklung und natürlich abgesichert. Mit Volt- und Ampère-Meter, usw.

Das waren aber keine Selbstbaugeräte, sondern von Firmen hergestellte. In unserm Physikunterricht hatten wir ein solches Gerät. Aber das ist ja schon tausend Jahre her. :D

Ursus
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Phalos
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Re: Restaurierung / Wiederherstellung Comtoise

Beitrag von Phalos »

Nun, bevor es die Elektronik gab, hat man das so gemacht, nur etwas eleganter: Widerstandsdraht auf eine Spule gewickelt und an einer Stelle die Isolierung entfernt. Darauf lief dann ein Schleifer der durch einen Drehknebel bewegt wurde. Dadurch konnte man fast stufenlos eine bestimmte Spannung abgreifen. Das ganze in einem gut durchlüfteten Gehäuse wegen der möglichen Wärmeentwicklung und natürlich abgesichert. Mit Volt- und Ampère-Meter, usw.
Modellbahntrafo :mrgreen:
"'S muss a Blede geb'n, aber 's werden hoit ollawei mehrad!" - Meister Eder
karlo

Re: Restaurierung / Wiederherstellung Comtoise

Beitrag von karlo »

Man sollte erstmal einiges ueber diese Methode lesen ehe man das Dach des Hauses abdeckt.
Auch ohne Autobatterie entsteht Wasserstoff. Bei Verwendung von Waschsoda.
Was Natriumhdroxyd freisetzt, weiss ich nicht. Wer hat das Zeug ins Spiel gebracht?
Ist um vieles gefaehrlicher als Soda.

Karlo
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Uhrmacher 19
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Re: Restaurierung / Wiederherstellung Comtoise

Beitrag von Uhrmacher 19 »

Hallo Uhrenfreunde,

bevor das hier zum Elektronik-Grundkurs wird, möchte ich nochmal eine mir sehr wichtige Frage in den Raum werfen:
Die geprägten Sonnenschilder und ein emailiertes Ziffernblatt ... was kann man für so etwas ausgeben?
Genauer ... was wäre ein fairer Preis ???

Übrigens ... zum galvanischen Entrosten:
Luxusvariante: Labornetzteil (ab 150€)
Sparvariante: Batterieladegerät mit Amperemeter (ab 15€)
Das Verfahren ist grundsätzlich gefährlich !!!
Erstens durch die Chemikalien (ätzend) und zweitens durch chemische Reaktionen (Explosionsgefahr).

Daher sollte man sich genau informieren und wissen was man machen kann und was nicht.

Danke und Gruß,
Jörg
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Uhrmacher 19
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Re: Restaurierung / Wiederherstellung Comtoise

Beitrag von Uhrmacher 19 »

Endlich Wochenende .... und weiter gehts ;-)

Hier mal das Ergebnis der Rostentfernung in Natriumhydroxid (ohne Spannungsquelle) nach 2 Tagen:
DSC04858.JPG
Kaum eine Veränderung :-(

Jetzt wird es in der Hexenküche heiß:
Der Aufbau:
Ladegerät für Batterien
Kunststoffwanne
Wasser
Waschmittel (Waschsoda)
Edelstahldraht als Anode
Zinkblech zum Auflegen der zu entrostenden Teile
DSC04861.JPG
DSC04860.JPG
DSC04863.JPG
DSC04865.JPG
DSC04866.JPG
Jetzt lassen wir es mal köcheln ....

Dir hoffentlich guten Ergebnisse werde ich später einstellen.

Gruß,
Jörg
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praezis
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Re: Restaurierung / Wiederherstellung Comtoise

Beitrag von praezis »

Uhrmacher 19 hat geschrieben:Hier mal das Ergebnis der Rostentfernung in Natriumhydroxid (ohne Spannungsquelle) nach 2 Tagen:
Kaum eine Veränderung :-(
Gruß,
Jörg
Wundert mich nicht, ist mir auch neu, dass Natronlauge Rost entfernen soll. Kenn ich eher zum Lack entfernen.

Zur Galvanik: das Zinkblech schirmt Dir wunderbar die Eisenteile von der Anode ab!

Gruß,
Frank
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Uhrmacher 19
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Re: Restaurierung / Wiederherstellung Comtoise

Beitrag von Uhrmacher 19 »

@praezis:
Ja ... die Vermutung hatte ich auch schon.
Werde gleich mal in den Hexentopf schauen, um zu sehen wie die Fortschritte sind.
Habe mir zwischenzeitlich überlegt, dass es wahrscheinlich besser ist, wenn ich jedes Teil einzeln an der Kathode befestige.
Dann ist es auch einfacher die Kontaktstelle so zu gestalten, dass es auch wirklich zum Stromfluss kommt.

Gruß,
Jörg
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Uhrmacher 19
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Re: Restaurierung / Wiederherstellung Comtoise

Beitrag von Uhrmacher 19 »

So ... jetzt mal schauen was mit dem Rost passiert ist:
DSC04867.JPG
Tja ... nicht wirklich toll ... aber immerhin :-)

Jetzt wird mal nur ein Teil probiert .... und das wird direkt an die Kathode angeschlossen:
DSC04869.JPG
Jetzt fängt es richtig an zu sprudeln :-)
Leider lässt sich das auf einem Foto nicht so festhalten.
An dem ganzen Eisenteil steigen winzig kleine Luftbläschen hoch .... wunderbar ... so muss es sein.

Foto vom fertigen Teil folgt später.

Gruß,
Jörg
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Uhrmacher 19
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Re: Restaurierung / Wiederherstellung Comtoise

Beitrag von Uhrmacher 19 »

@Karlo:

Habe inzwischen eine halbe Flasche Chlorreiniger hinzugekippt.
Aber da passiert nichts.
Mach ich etwas falsch?

Gruß,
Jörg
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