UHRWERK 4/4 Rechenschlagwerk

[steffl62]

Hallo Leute,
um mal eine andere Sichtweise reinzuwerfen: Ich brauch für ein Werk in dieser Art sicher mehrere Tage!
Das liegt daran das daß mein Hobby ist und ich mir dafür alle Zeit der Welt nehmen kann. Es macht mir Spaß jedes Teil ausgiebig zu reinigen, zu betrachten und nötigenfalls zu reparieren bzw. zu ergänzen. Ich gebe keine Ruhe bis ich die Funktionsweise vom Schlagwerk komplett verstanden habe und versuche zu ergründen was sich der Konstrukteur bei dieser oder jener Bauweise gedacht hat. Den Ablauf des Zerlegens, Inspizierens, Reparierens, Reinigens und Zusammenbauens hab ich für mich fast schon ritualisiert. Das verträgt sich aber alles nicht mit Zeit oder Kostendruck.
Als Uhrmacher müsste ich wohl kläglich verhungern.
Mein Ehrgeiz dabei ist es immer so perfekt wie möglich zu arbeiten und meine Erfolgserlebnisse hab ich wenn die Werke danach wieder so laufen als wären sie neu.
Also an alle die hier Geschwindigkeitsrekorde aufstellen wollen: Vergesst nicht das sorgfältige Arbeiten dabei.
Und an alle die Geld damit verdienen müssen: Ich wünsche euch immer die Kunden die bereit sind euch diese sorgfältige Arbeit auch zu bezahlen!

lg Christian

[Berrnd-Klaus]

Hallo,
nicht schlecht,Respekt,.Eine Frage,hast du so ein Wiener 4/4 Rechenschlagwerk mit Momentauslösung und Repetion auch schon übrerholt so mit allem drumherum?
Das Forum lebt !!!
Gruß Bernd-Klaus

[Philclock]

Ich würde für so ein Werk einen ganzen Tag brauchen,
das wechseln der Lager und rollieren der Zapfen dauert alleinen einen halben Tag.

Tipp:Beim Prüfen des Höhenspiels merkt man auch die kleinsten Riefen,denn diese Uhren sind
sind super empfindlich auf solche Sachen und laufen dann nicht lang genug.

Eine Stunde braucht man ja schon zum einstellen des Schlagwerkes,so finde ich die Aussage von Phalos
etwas schnellgeschossen.

[karlo]

Ich würde für so ein Werk einen ganzen Tag brauchen,
das wechseln der Lager und rollieren der Zapfen dauert alleinen einen halben Tag.

Tipp:Beim Prüfen des Höhenspiels merkt man auch die kleinsten Riefen,denn diese Uhren sind
sind super empfindlich auf solche Sachen und laufen dann nicht lang genug.

Eine Stunde braucht man ja schon zum einstellen des Schlagwerkes,so finde ich die Aussage von Phalos
etwas schnellgeschossen.

Ach Phil, mach Dir nix draus, ich auch.
Vermutlich ist unser Pech, dass wir wissen wonach wir suchen.

Karlo

[steffl62]

nicht schlecht,Respekt,.Eine Frage,hast du so ein Wiener 4/4 Rechenschlagwerk mit Momentauslösung und Repetion auch schon übrerholt so mit allem drumherum?

Hallo Bernd-Klaus,
nein, hab ich bis jetzt noch nicht. Leider fehlt so eine Uhr noch in meiner Sammlung
Und wenn ich einmal eine haben werde, werde ich die auch nur dann angehen wenn ich mir sicher bin das ich sie wieder so hinbekomme wie ich mir das vorstelle. Ich hab allergrößten Respekt vor so schönen alten und komplizierten Werken.
Aber an der Stelle gleich mal 2 Fragen:
1. Meinst Du mit "Repetition" die automatische Wiederholung des Stundenschlags zusätzlich zum Viertelstundenschlag?
2. Was ist eine "Momentauslösung"?

lg Christian

[Berrnd-Klaus]

nicht schlecht,Respekt,.Eine .
Aber an der Stelle gleich mal 2 Fragen:
1. Meinst Du mit "Repetition" die automatische Wiederholung des Stundenschlags zusätzlich zum Viertelstundenschlag?
2. Was ist eine "Momentauslösung"?

lg Christian

Hallo Christian,
ja ich meine das Wiener 4/4- Stunden-Rechenschlagwerk mit Repetition.Bei diesen Schlagwerken ertönt alle Viertelstunde der Gong(Glocke). Es wird zuerst der Viertelschlag und dann der Stundenschlag gehört,auch bei der vollen Stunde und bei jeder beliebigen Repetition.Man erreicht sie aber nur durch zwei einzelne Schlagwerke,die sich durch ein Hebelsystem gegenseitig auslösen. Diese Schlagwerke haben sehr viele Wiener Wand- und Stutzuhren.
2.Das Schlagen bei der Momentauslösung erfolgt direkt bei der Auslösung ohne vorherige Warnung.Gruß Bernd-Klaus

[Typ1-2-3]

Ich hatte mich mal ganz am Anfang dieses Threads gemeldet und dort schon dagegen protestiert, dass es mit "Zusammenbauen" getan ist. Eine Uhr einfach zusammenstecken geht natürlich schnell, aber trotzdem und obwohl ich das schon länger mache, verhaue ich mit mit KVAs immer noch gerne, und zwar IMMER zu meinen Ungunsten. Dass etwas besser und schneller geht als erwartet, kommt so gut wie nie vor. Umgekehrt um so öfter. Daher ist - aus der Ferne gesehen - der Tag wahrscheinlicher als die Stunde. Denn meist sind Lager zu ersetzen, auch das Reinigen geschieht nicht von selbst, obwohl das Zeug in der Brühe schwimmt. Die Nacharbeit ist immer erheblich, und die Regulierung, wenn die Uhr schon fertig ist, dauert auch immer lange. Selbst wenn die Uhr auf Anhieb läuft, kommt es oft genug vor, dass ich sie noch mal zerlege, weil mir eine Sache nicht gefällt. Ist immer besser als die Reklamation des Kunden.

Ich könnte (und Gott sei Dank muss ich) von der Sache auch nicht leben, daher kommt es auch so gut wie nie vor, dass ich Dinge repariere. Und wenn, dann nur ausgewählte Uhren, besonders die an sich hoffnungslosen Fälle. Wenn mir das nicht so viel Spaß machen würde, täte ich das gar nicht.

Wie Karlo zu Phil sagte: Erst wenn man Ahnung hat, sieht man die Fehler!

Aber mit einer Stunde - wie oben gesagt - geht noch nicht einmal ein einfaches Schlagwerk!

Frank

[Heinrich]

Hallo ihr Diskutanten,
ich verstehe im Zusammenhang mit Glawis Anfrage das ganze Gerede um Lager ersetzen, Zapfen polieren etc nicht. Glawi hat doch ganz eindeutig NUR nach der Zeit für einen Zusammenbau gefragt.
Zitat Glawi:"Mich würde folgendes interessieren : Wie lange benötigt etwa ein Fachmann zum Zusammenbau eines Wiener 4/4 - Rechenschlagwerkes mit Repetition ,wenn es vorher zur Reinigung in alle einzelnen Teile zerlegt wurde ?"Zitat Ende.
Diese Zeit kann man aufgrund der persönlichen Erfahrung ziemlich gut einschätzen. Von einer Reparatur war aber doch überhaupt keine Rede! Natürlich kann man einen vernudelten Wiener Regulator oder was für eine Uhr auch immer nicht in einer Stunde auch nur ansatzweise reparieren, geschweige denn komplett instandsetzen . Vielleicht sollt man einmal diskutieren, was man unter einer "kompletten Instandsetzung" zu verstehen hat. Dann wird man nämlich sehen, daß sowas von Uhr zu Uhr und von Kunde zu Kunde völlig verschieden ist und daß man (wenigstens ich, obwohl ich mich schon seit über 35 Jahren hauptberuflich ausschließlich mit der Reparatur antiker Uhren befasse) die Arbeitszeit für eine komlpette Instandsetzung einer Uhr nur ganz bedingt und mit allergrößter Zurückhaltung angeben kann. Alles was man ehrlicherweise nennen kann ist eine ungefähre Hausnummer, mehr aber auch nicht. Eine auf die Stunde genau zutreffende Angabe geschieht aus dem Bauch raus und haut so gut wie nie hin. Entweder man ist früher fertig, dann freuts den Uhrmacher, oder man kommt mit der Zeit nicht hin, dann freuts den Kunden (so man bei seinem KVA bleibt).
Gruß
Heinrich